Bodo Ramelow ist kein Linker mehr
 
Die Anbiederung des Bodo Ramelow an das herrschende System
 
Vorneweg zu sagen ist es gut, dass der AfD Rassist Björn Höcke im Duell mit Bodo Ramelow nicht Ministerpräsident in Thüringen wurde - und auch kein FDP ler wie Kemmrich. Doch Bodo Ramelow ist so wie aktuell aufgestellt nur das kleinere Übel.
 
Jetzt nach der Wahl von Ramelow muss auch mal Tacheles gesprochen werden.
 
Abgesehen davon, dass Rot-Rot-Grün keine Mehrheit mehr hat und bei jedem Gesetzesvorhaben auf die Stimmen der CDU, FDP oder der AfD angewiesen ist, vollzieht Ramelow einen peinlichen politischen Kniefall vor der politischen Klasse des Landes, der  aus reinen Machtgründen bis zur Selbstleugnung reicht. Sofortige Neuwahlen statt ein Jahr lang eine Hängepartie wären die einzig sinnvolle Option gewesen.
 
So titelt selbst der "Spiegel", das " Ramelow kein Linker mehr ist".
 
Dieses peinliche "staatstragende" Gehabe der führenden Köpfe der Nachfolgepartei der SED in Thüringen treibt viele Wähler in die Hände der AfD.
 
Die Anbiederung des Bodo Ramelow an das herrschende System ist megapeinlich.
 
Im Stile eines CDU Rechtspopulisten biedert sich der linke Ministerpräsident Bodo Ramelow der bürgerlichen Klasse von CDU, AfD und FDP an, die einen Putsch gegen seine Wiederwahl inszeniert hatte.
 
Und im Stile von CDU Rechtspopulisten und AfD Nazis bezeichnete er die DDR als ehemaligen Unrechtsstaat, obwohl die Linkspartei da eine weitaus differenziertere Haltung einnimmt und die Ikone Gregor Gysi gar bestreitet, dass die ehemalige DDR ein Unrechtsstaat gewesen sei.
 
Vielmehr sucht  Ramelow den Kanon mit den bürgerlichen Parteien, die wie die CDU in Thüringen selber ein pro-bolschewistische Blockpartei im DDR Parteiensystem gewesen war. 
 
Und jetzt, wo man keine Wiederwahl mehr gefährden kann, möchten wir  auf den wirklichen Skandal auf der Strategiekonferenz der LINKEN in Kassel hinweisen. Nein, nicht auf den unglücklichen Versuch von „Sandra“, darauf hinzuweisen, dass selbst härtestes Durchgreifen gegen die Reichen, nicht ausreichen wird, der Dringlichkeit einer umfassenden radikalen Klimarettung gerecht zu werden.
 
Nein. Skandalös fand ich den Auftritt von Bodo Ramelow - immerhin ein gestandener Gewerkschafter - der sich rühmte und rühmen ließ, dass er als Ministerpräsident über den Dingen stehe, und wenn ihm ein großer Autohändler und CDU-Supporter auf die Hand versprechen würde, einem jungen Flüchtling als Praktikanten einzustellen, dann würde er als über den Dingen stehender MP „selbstverständlich nicht danach fragen“, ob in dem Laden nach Tarif bezahlt wird, ob der Mindestlohn gewährt wird und ob es Mitbestimmung gemäß der Gesetze gäbe.
 
Das ist diese versaute Haltung, mit der Generationen von Gewerkschafter*innen regelmäßig eingeschüchtert werden. „Sozial ist, was Arbeit schafft“, „die Kolleg*innen wollen doch die miesen Bedingungen akzeptieren“, „hört mit der ökonomisch unvernünftigen Diktatur der Gewerkschaften auf.“ usw. - ich kann ein Lehrbuch damit füllen, meint der Linke Thies Gleiss.
 
Wenn das Richtschnur linker Politik und Politik der LINKEN in Thüringen wird, dann gute Nacht...
 
Und auch das noch. Der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat nach eigener Aussage den Landtagsvizepräsidenten der AfD mitgewählt. „Ich habe mich sehr grundsätzlich entschieden, auch mit meiner Stimme den Weg frei zu machen für die parlamentarische Teilhabe, die jeder Fraktion zugebilligt werden muss“, sagte er dieser Zeitung. Ramelow ist neben seinem Regierungsamt weiterhin Abgeordneter.  Das ist auch ein No Go.  Quelle Thüringische Allgemeine Zeitung