BRIC gründen anti-imperialistische Bank , die die Vorherrschaft des Dollar in der Welt brechen soll. 

Putin nimmt persönlich teil 

Gründet eigene Bank und Währungsfonds: Die BRICS-Gruppe

Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff und Russlands Präsident Wladimir Putin bereiten den Start der Brics-Entwicklungsbank voran. Diese soll eine Alternative zum IWF bieten, der von der EU und den USA dominiert wird. Auch China und Indien sind mit an Bord. Sie alle wollen die Zeit der unipolaren Weltordnung und eine alleinige US-Weltherrschaft, die die Welt immer wieder in immer neue Kriege und Aggressionen gegen Drittstaaten stürzt, endgültig  beenden. 

Am Montag empfing Rousseff ihren russischen Amtskollegen Putin im Präsidentenpalast Brasiliens, berichtet AP. Anschließend sagte Rousseff zu Reportern, dass die Brics-Bank das Top-Thema des Gipfeltreffens der fünf Brics-Staaten am Dienstag im brasilianischen Fortaleza sein wird. Sie hoffe, dass eine Einigung erreicht wird.

Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika gehörten zu den „größten Staaten der Welt und können sich in der Mitte des 21. Jahrhunderts nicht mit irgendeiner Art von US - Abhängigkeit abfinden“, so Rousseff. Brasilien und Russland unterzeichneten am Montag auch bilaterale Abkommen über Luftabwehr, Erdgas und Bildung.

Bei dem Brics-Treffen am Dienstag nehmen eine Reihe weiterer Staaten als Gäste teil: Argentinien, Bolivien, Chile, Kolumbien, Ekuador, Guyana, Paraguay, Peru, Surinam, Uruguay und Venezuela.

Die gemeinsame Entwicklungsbank der Brics-Staaten soll vor allem Projekte finanzieren, für welche die internationalen Finanzinstitute nicht genügend Geld bereitstellen oder im Gegenzug politische und neoliberal geprägte  Zugeständnisse und Sparmaßnahmen verlangen, die die Staaten der ehemaligen "Dritten Welt" und "Schwellenländer" nicht mehr machen wollen . Als Startkapital verwenden die Brics-Staaten ihre Dollar-Reserven.

Neben dieser Alternative zu IWF und Weltbank planen die Brics-Staaten einen weiteren Schlag gegen die USA. Sie wollen den internationalen Handel ohne den Dollar abwickeln und auf Dollar-Währungsreserven verzichten. Dies hatte Putins Wirtschafts-Berater Sergej Glasjew am 10. Juni bereits gefordert.

Anfang Juli nannte die Chefin der Russischen Zentralbank, Elvira Nabiullina, nach einem Treffen mit Putin erste Details dieser Anti-Dollar-Allianz Sie sagte:

 

„Wir verhandeln mit China und unseren Brics-Partnern über die Errichtung eines Systems multilateraler Swaps, die einem Land Ressourcen bereitstellen, wenn nötig. Und ein Teil der internationalen Währungsreserven könnten dazu verwendet werden.“Eine Entwicklungsbank gibt es eigentlich schon - und einen Währungsfonds auch. Das hält die BRICS-Staaten aber nicht davon ab, beides noch einmal zu gründen - die aufstrebenden Wirtschaftsmächte wollen von der Dollar-Alleinherrschaft  als alleinige Weltleitwährung unabhängiger sein.

Laut der Präsidentin der russischen Zentralbank, Elvira Nabiulina, geht es um ein gemeinsames Währungssystem, so dass der Handel ohne den US-Dollar betrieben werden kann. "Wir diskutieren mit China und unseren BRICS-Partnern über die Errichtung eines Systems multilateralen Austausches, das es ermöglicht, Geldmittel an ein Land zu transferieren, wenn nötig", so Nabiullina.

Im staatlichen russischen Auslandsrundfunk "Stimme Russlands" heißt es weiter, der Devisenaustausch zwischen den Zentralbanken der BRICS-Länder werde die Finanzierung des Handels erleichtern und den US-Dollar vollständig vermeiden. Das neue System könne auch als eine Art Internationaler Währungsfonds handeln, da es seinen Mitgliedern erlauben werde "Ressourcen zu steuern, um die schwächsten Länder zu finanzieren". Im Unterschied zum IWF werde dies nicht mit Forderungen verbunden sein, "obligatorische strukturelle Reformen durchzuführen, die Steuern zu erhöhen und einen politischen Druck auszuüben". Ein weiterer wichtiger Unterschied werde die gleiche Verteilung der Anteile in der Bank sein.

Stimmen für die Schaffung neuer internationaler Finanzinstitutionen wurden in den vergangenen Jahren in Lateinamerika mehrfach laut. So rief Boliviens Präsident Evo Morales unlängst in seiner Eröffnungsrede beim G77-China-Gipfel erneut dazu auf, den IWF durch Institutionen zu ersetzen "die eine bessere und größere Beteiligung der Länder des Südens bei der Entscheidungsfindung ermöglichen, die die imperialen Mächte heutzutage an sich gerissen haben." Darüber hinaus müsse "ein neues Finanzsystem" geschaffen werden, "das den Erfordernissen der produktiven Aktivitäten der Länder des Südens im Rahmen der integralen Entwicklung Vorrang einräumt."

Es wird erwartet, dass die BRICS-Bank ab 2016 die Arbeit aufnimmt. Wo ihr Hauptsitz sein wird, ist noch nicht entschieden. Vor allem Shanghai sei im Gespräch, berichtetedie Financial Times.

Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, die fünf sogenannten BRICS-Staaten, wollen gemeinsame Institutionen schaffen - beim Gipfeltreffen in Fortaleza beschlossen sie eine Entwicklungsbank und einen Währungsfonds. Strukturen, die es im Rahmen der Vereinten Nationen eigentlich bereits gibt, wie José Alfredo Lima vom brasilianischen Außenministerium bestätigt: "Die Entwicklungsbank ist eine Struktur, die die Weltbank kopiert, sie ergänzt die Aktivitäten der Weltbank. Genauso ist das beim Währungsfonds, der sich am Beispiel des Internationalen Währungsfonds der Vereinten Nationen orientiert."

 

Die BRICS-Staaten wollen also offensichtlich mehr Unabhängigkeit von den etablierten Finanzinstitutionen. Zu den Gründen äußerte sich der brasilianische Diplomat ebenfalls: "Die BRICS-Staaten haben in den vergangenen Jahren Reformvorschläge gemacht, besonders für den Internationalen Währungsform, die aber nicht beachtet worden sind. Die Gründung des eigenen Währungsfonds und der eigenen Bank ist eine Reaktion darauf."
 Der Währungsfonds soll mit 100 Milliarden US-Dollar ausgestattet werden, die Bank soll ein Startkapital von 50 Milliarden Dollar erhalten. Aber im Ergebnis soll eben auch eine Alternative zum Dollar als alleinige Weltleitwährung und somit eine neue  monetäre Weltordnung geschaffen werden.