Spanier fordern auf Massendemo Ende der Monarchie

Spanier fordern massenhaft ein Volks-Referendum für eine Beseitigung der Monarchie. Auch der Faschist Franco hatte sich auf den jetzigen König gestützt, der den letzten Faschisten der 70 er Jahre in Europa im Gegenzug genauso unterstützt hatte.

Insbesondere Basken und Katalanen fordern seit Jahrzehnten vielfach immer wieder die Unahängigkeit von der verhassten Madrider Zentralregierung. Die linksgerichtete  ETA versuchte das viele Jahre lang sogar inm Rahmen eines Rebellenkrieges gegen Madrid. 

In vielen spanischen Städten forderten Antiroyalisten ein Referendum über den Fortbestand der Monarchie – so auch in Valencia. Foto: dpa

Spaniens König Juan Carlos dankt vorzeitig ab und bestätigt: Die Monarchie liegt in Spanien genauso am Boden wie die Regierung, die Wirtschaft und der soziale Frieden. Am Abend demonstrierten Tausende für die vollständige Abschaffung der Monarchie. Die Polizei musste den königlichen Palast abriegeln.

 

Zwei Drittel der Spanier hatten in jüngsten Umfragen ihrem König nahegelegt, abzudanken.

Dass Juan Carlos trotz gegenteiliger Beteuerungen nun tatsächlich vorzeitig aufgibt, ist aber weniger der große demokratische Akt, den Präsident Rajoy hineinzudeuten versucht . Es ist wohl eher ein letzter Rettungsversuch einer sterbenden Monarchie. Kronprinz Felipe soll das Ruder herumreißen, weil er die besseren Beliebtheitswerte hat, scheint er doch weitaus kontrollierter als sein Schürzen- und Elefanten-jagender Vater. Die Inszenierung seiner Familie mit der „Bürgerlichen“ wirkt in der Öffentlichkeit geradezu perfektionistisch.

Kein noch so glatter Monarch kann jedoch darüber hinwegtäuschen, dass nicht nur die Monarchie, sondern ganz Spanien am Boden liegt: Die Schuldenkrise hält die spanische Wirtschaft weiter fest im Griff. Tausende Familien wurden nach dem Platzen der Immobilienblase aus ihrer Wohnung geworfen, weil sie die Bankkredite nicht mehr bedienen konnten. Eine ganze Generation junger Akademiker ist arbeitslos und mittlerweile seit Jahren ohne Perspektive. Wer kann wandert aus., wer bleibt, geht auf die Straße. Bald täglich gibt es in der Hauptstadt Madrid Demonstrationen gegen die sozialen Zustände, nicht selten enden sie in Straßenschlachten mit der staatliche Polizeigewalt.

Zu allem Überfluss nimmt mit Katalonien nun auch noch eine der wirtschaftlich stärksten Regionen des Landes Anlauf, unabhängig zu werden. Die erz-konservative Regierung steht dem geplanten Referendum machtlos gegenüber, ein parlamentarisches Verbot für die für November geplante Volksabstimmung wird von dem katalonischen Präsidenten Artur Mas einfach ignoriert. Ein Jahr vor den Parlamentswahlen ist das Signal, das von Spanien ausgeht: „Wir sinken – rette sich wer kann.“ Rajoy hat jedoch nach massiven Stimmeinbußen für seine erz-konservative Partei bei den Europawahlen den vom Internationalen Währungsfond erneut angemahnten Sparkurs auf Eis gelegt und wahlkampfwirksam Steuersenkungen als Teil eines 6,3 Milliarden schweren Konjunkturpakets verkündet.

Die Austeritätspolitik hat auch hier zur Verarmung breiten Schichten und Klassen der spanischen Bevölkerung geführt. Durch die seit der Krise massenhaft durchgeführten Lohnsenkungen und Lockerungen der Arbeitnehmerrechte ist in Spanien längst eine neue unterdrückte Klasse entstanden, die nicht in der Lage ist einen Aufschwung zu tragen sondern ihren Unmut zu Recht auf die Straße trägt und damit für eine andauernde politische und damit auch wirtschaftliche Instabilität sorgt.