Gute Bildung und Ausbildung schafft Perspektiven - freie Kultur schaffen ist ein linker Ansatz

 

Mit großer Sorge muss man zur Kenntnis nehmen, dass in Deutschland, das einst das Land der Dichter und Denker war, der Zugang zu guter Bildung immer mehr vom sozialen Status und Erwerbsstatus der Eltern abhängig gemacht wird und Kinder aufgrund dieser Auslese und der Etablierung des dreigliedrigen Schulsystems schon frühzeitig um eine sichere Ausgangsbasis für die Zukunft beraubt werden. Genauer genommen beginnt diese Verwehrung auf gute Bildung schon im Kleinkindalter. So ist es Bund und Ländern bis heute nicht gelungen, ein ganztägiges und kostenloses Angebot an flächendeckenden Kindertagesstätten herzustellen, in denen frühkindliche, solide Bildung sowie Werte- und Kulturvermittlung stattfindet. Es muss jedoch weiterhin politisch darum gerungen werden, dass Kinder frühzeitige Bildung erfahren dürfen. Diese ist enorm wichtig, genauso wie die Förderung der Talente, aber auch Erziehung, Motivation, musisches und kognitives Lernen sowie das Erlernen der gewaltlosen Konfliktlösung, da die Verinnerlichung dieser Form der Bildung und Erziehung sich schrittweise aufbauen muss. Dies gelingt nur, wenn diese Lernziele von Kindesbein an Inhalt und Schwerpunkt der Bildungsstätten sind.

Außerdem ist es wissenschaftlich und statistisch erwiesen, dass der Besuch einer Kita ausschlaggebend für die schulische Laufbahn eines jeden Kindes ist. Umso bedauerlicher ist es, dass sich nunmehr große Kapitalgeber und private Investoren um das bereits bestehende Kita-Netz reißen, das sie günstig aufkaufen und ihren Kapitalinteressen preisgeben. Auch öffentliche Schulen fallen zunehmend der Profitgier der Investoren zum Opfer.

Da sich eine Schule, die gute Bildungschancen für alle zum Ziel hat, nicht rentiert, nehmen Auslese und Kommerzialisierungstendenzen zu. Genau genommen bedeutet dies, dass Kinder, die erhebliche Schwierigkeiten beim Lernen und vielleicht darüber hinweg noch seelische Leiden haben, von dieser Schulform in keinsterweise profitieren, sondern viel mehr das Nachsehen haben, da eben durch diese Kommerzialisierung immer mehr Eltern horrende Gebühren für die Schulbildung ihrer Sprösslinge abverlangt werden, die sie aufgrund von Arbeitslosigkeit oder geringem Einkommen in der Regel gar nicht aufbringen können, was wiederum dazu führt, dass die davon betroffenen Schülerinnen und Schüler sich als Versager und Nichtsnutz sehen und die Motivation verlieren, die immens wichtig dafür ist, den Wissensdurst und die Lust am Lernen aufrecht zu erhalten und immer wieder neu zu wecken.

Wenn jedoch jemandem die Lust am Lernen vergeht, helfen auch keine Nachhilfestunden, welche den meisten Eltern teuer zu stehen kommen, da, die privatisierten Schulen nicht bereit sind, sie zu bewerkstelligen, da ja das Geld sonst nicht mehr in der Kasse klingeln würde, wenn die Betreiber auf einmal gezwungen wären, diese zusätzliche Fördermaßnahme zu finanzieren. Die Schlechtigkeiten unseres Bildungssystems ist aber auch aus einem weiteren Grund politisch gewollt. Wer unqualifiziert ist, kann als billige Arbeitskraft herhalten, was ganz im Interesse der Profitlogik von Großkonzernen ist oder sie durch ausländische Arbeitskräfte ersetzen, da diese momentan oftmals qualifizierter sind und den Unternehmer bedeutend billiger kommen.

Diesen feinen Herrschaften, gemeint sind nun wieder die Privatinvestoren, geht es nur darum, ihren Reichtum zu mehren, indem sie nur wenige Lehrkräfte beschäftigen, die obendrein nur Hungerlöhne erhalten, unwürdige Arbeitszeiten ableisten und Klassen mit einer extrem hohen Anzahl an Schülern unterrichten müssen. Ihren Reichtum darf ihnen aber auch der deutsche Steuerzahler bescheren, dem die Ehre zuteil wird, die privaten Gewinne zu maximieren und die Verluste zu tragen. Zu erwähnen ist auch, dass Privatschulen in der Regel nicht einmal ,,Normalbürgern“ erlauben, ihre Kinder dort unterrichten zu lassen, da ihnen Schüler lieber sind, deren Eltern das große Geld springen lassen. Zusammengefasst sollte man zu folgender Feststellung gelangen: Über den Zugang zu Bildung und darüber, ob Bildung ein Menschenrecht ist, das jedem unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden muss, entscheiden also nicht die gewählten Parlamentarier, sondern die, denen die Schulen gehören; und das ist nun mal nicht Vater Staat, sondern es sind die Privaten.

Die Politik wäre daher gut beraten, von dem gegenwärtigen Kurs abzurücken und mit aller Kraft und Konsequenz für die Rückgewinnung der Schulen in öffentliche Hand zu kämpfen und dafür, dass Privatisierungen von Bildungs- und Kultureinrichtungen in Zukunft verboten werden. Um soziale Auslese zu bekämpfen, muss die Gebührenfreiheit für Lehrmittel an den Schulen schnellstens durchgesetzt und eine integrative Gemeinschaftsschule nach finnischem Vorbild bis zur 10. Klassenstufe mittelfristig zur Regelschule werden.

Diese Schulart zielt nämlich als einzige darauf ab, allen Kindern von der ersten bis zur zehnten Klasse die bestmögliche Bildung und individuelle Förderung zu ermöglichen, da in ihr gemeinschaftlich gelernt wird. Sollte sich dann doch bei einer Schülerin oder einem Schüler Defizite im Lernprozess bemerkbar machen, so wird kurzerhand eine zusätzliche Lehrkraft zur individuellen Förderung zur Verfügung gestellt und wenn nötig sogar kostenlose Lernhilfe nach dem regulären Unterricht gewährleistet. Wir wollen nicht länger zusehen, dass Kinder und Jugendliche aus sozial und einkommensschwachen Haushalten massiv beim Zugang zu Bildung benachteiligt werden, weil der Geldbeutel sowie der Berufs- und Bildungsstand der Eltern über ihre Zukunft entscheidet. Das darf nicht sein.

Bildungs-, Kultur- und Freizeitangebote sollen für alle bis 18 Jahre kostenfrei sein und von Bund und Ländern finanziert werden. Auch aus diesem Grunde ist das Kooperationsverbot abzuschaffen, damit der Bund die Gelder zahlen und Mindeststandards in der Bildungspolitik vorgeben kann. Unser Schulsystem krankt nämlich daran, dass vermeintlich politische Gutmenschen und pädagogische Kleingeister der Bildungsministerien einer Ideologie verfallen sind, die besagt, dass Menschen bezüglich ihrer Begabungen und Fähigkeiten unterschiedlich sind und man deshalb seelenruhig und ohne jeglichen schlechten Gewissen die Zugangskriterien zum Gymnasium verschärfen kann oder leistungsschwache Schüler in die Haupt- oder gar Hilfsschule abschieben muss.

Dem ist jedoch nicht so; und daher möchte ich mich dafür stark machen, einmal aufzuzeigen, dass Menschen hinsichtlich ihrer Begabungen und Fähigkeiten zwar verschieden sein mögen, man sie aber deswegen nicht ausgrenzen darf, sondern dass es einer soliden Gemeinschaftsschulbildung bis zur zehnten Klasse und auch schon davor verschiedenen Schulrichtungen bedarf, an denen jede Schülerin und jeder Schüler individuell lernen kann und gefördert wird und seine Talente und Begabungen weiter entwickeln kann, beziehungsweise über diese solide Schulgrundausbildung hinaus noch einen höheren Bildungsweg wählen kann.

Übung und Festigung des Lehrstoffs durch Hausaufgaben, Anwendungs- und Übungsaufgaben sowie die Abfragung von Rechenwegen und die Erforschung und Aneignung eigener Lösungsansätze im Fach Mathematik gehörten dringendst zum Gegenstand des Unterrichts in deutschen Schulen. Außerdem ist zu erwähnen, dass unser Schulsystem auch daran zugrunde geht, dass bei guten Noten oftmals der Wechsel auf das Gymnasium schon in der 5. Klasse in die Wege geleitet wird, ohne dass die wirklichen Voraussetzungen gegeben sind und bei schlechtem Notendurchschnitt wird der Wechsel in die Hauptschule oder gar gleich in die Hilfsschule angeordnet. Was dies für Auswirkungen auf das Lernverhalten der betroffenen Schüler hat, da diese, je nach dem auf welche Schule sie geraten sind, entweder über- oder unterfordert werden, darüber machen sich weder unsere werte Bildungsministerin Annette Schavan noch die zuständigen Schulbehörden einen Kopf. Ebenso wenig darüber, welche verheerenden Folgen ein Abschluss von der Hilfsschule für die weitere berufliche Entwicklung hat.

Deshalb wollen wir das Notensystem abschaffen und durch individuelle Beurteilungen ersetzen, aus denen sowohl deutlich hervorgeht, wo noch Förderung und welche Art von Förderung in welchen Bereichen notwendig ist, aber auch die Stärken und Potenziale müssen aufgelistet werden. Die Lernenden sollen endlich wieder als Menschen betrachtet und behandelt werden und nicht zur Nummer oder Note degradiert. All das wollen wir nicht. Wir wollen keine Nummerzuweisungen und keine Lernfabriken, die nur eine Verwertungsindustrie für die kapitalistische Wirtschaft sind und bei der es nur um Pauken und Konkurrenzkampf geht und darum die Kinder und Jugendlichen zu indoktrinieren, zu Ja- und Amensagern und Duckmäusern umzuerziehen und ihnen sie mit Lehrstoff zu überschütten, der ihnen später als Lohnarbeiter abverlangt wird.

Nein, wir, DIE LINKE, wir wollen eine Schule für alle. Eine Schule für alle, die sich als Ort des Lernens versteht, ist und bleibt das Ziel linker Bildungspolitik. Der Unterricht muss nach meiner tiefen Überzeugung so gestaltet werden, dass die Freude am Lernen immer wieder neu geweckt wird, denn wie bereits erwähnt, entzieht sich jedem Schüler der Sinn des Lernens, wenn ihm nicht die Möglichkeit gegeben wird, Wissen auf verständliche Weise vermittelt zu bekommen und er aufgrund dessen keine Erfolge zu erzielen vermag. Die Bildungsausgaben müssen schrittweise auf mindestens 8 Prozent des Bruttoinlandsproduktes erhöht werden. Lehrpläne und lehrplanangepasste Schulbücher sind bundesweit einzuführen. Es darf künftig eine Klassenstärke von maximal 10 Mann geben. Naturwissenschaftliche, sprachliche und gesellschaftliche Fächer sind aufzuwerten ebenso wie die Fächer Mathematik und Informatik.

Der Ethikunterricht muss zu einem verpflichtenden Werteunterricht werden, in dem Mitgefühl, Mitmenschlichkeit, Hilfsbereitschaft, Höflichkeit, Achtung gegenüber der Natur, Respekt gegenüber dem weiblichen Geschlecht sowie älteren Leuten, religiöser Überzeugung und politischer Ansichten gelehrt werden. Im Sozialkundeunterricht sollten die Schülerinnen und Schüler künftig dazu angehalten werden, sich mit politischen Programmen und gesellschaftlichen Problemen auseinanderzusetzen, jedoch ohne Meinungsmache und parteipolitischer oder staatlicher Zensur durch den Lehrer. Vielmehr sollten der Sozialkundeunterricht und die Schule allgemein dazu beitragen, die Kinder und Jugendlichen zu eigenständigen Lernen, Denken und Handeln sowie zum kritischen Hinterfragen und zur Einschätzung von Menschen und ihrer Charaktere zu erziehen. Der Geschichtsunterricht sollte sich künftig auch mit dem Unrecht beschäftigen, dass unseren Landsleuten in der DDR angetan wurde, aber dennoch gegenüber der DDR-Geschichte Differenzierung walten lassen, also sowohl über Fehler, Irrtümer und Verbrechen als auch über die sozialen Errungenschaften sprechen.

Neben der Rolle als Garant für Veränderung im Bildungsnotstand muss sich DIE LINKE auch in der Pflicht sehen, der weiteren Vernichtung von wissenschaftlichen und kulturellen Strukturen der DDR und deren geistigen Abwicklung entgegen zu treten. Ein weiteres Ziel, im Interesse der Studierenden muss sein, dass die Bundesausbildungsförderung künftig jedem Studierenden ohne Überprüfung der Höhe des Elterneinkommens und ohne Rückzahlungspflicht gewährt wird und sich am tatsächlichen Lebensbedarf orientiert. Studiengebühren müssen bundesweit verboten werden, bestehende sind abzuschaffen.

Auch Studiengebühren durch die Hintertür wie Verwaltungs-, Sitzplatz-, Professoren- und andere Gebühren sowie Semestertickets sind abzuschaffen. Die demokratische Kontrolle von Drittmittelprojekten an den Hochschulen und Universitäten ist schleunigst per Gesetz einzuführen. Banken, Konzerne, Versicherungen, Reiche und Lobbygruppen muss untersagt werden Studienplätze zu finanzieren, weil dadurch die soziale Auslese, indem nur Abiturienten aus reichen und Akademikerfamilien bevorzugt werden, verstärkt wird und gerade in den Fächern wie Finanzwissenschaften lernen sie dann nur noch, wie sie neue Versicherungspolicen und Kapitalanlagen entwickeln und verkaufen können und bekommen die kapitalistische Wirtschaftsweise eingetrichtert in BWL.

Dem muss ein Riegel vorgeschoben werden, ebenso Forschungs- und Studienaufträgen, da sie nur zugunsten der Konzerne und Banken erfolgen. Die Privatisierung und Kommerzialisierung von Hochschulen muss ein Ende haben, ebenso wie Tatsache, dass in einigen Bundesländern der Numerus Clausus von den Rektoren in Abstimmung mit Unternehmerverbänden festgelegt wird und in der Regel mehr Studienplätze im BWL-Bereich zur Verfügung gestellt werden als im naturwissenschaftlichen, sprachlichen, kulturellen und historischem Bereich. Hingegen werden für die Studienfächer Kunst, Philosophie und Literatur sowie Psychologie und Gesellschaftskunde, wenn überhaupt, nur vereinzelt Anwärter zugelassen. Dies gilt es zu ändern.

Kritische Wissenschaft sollte künftig ebenso zulässig sein, wie das Vermitteln sämtlicher Wirtschaftstheorien in VWL und zwar unparteiisch und unverfälscht. Nicht nur Kita und Schule, sondern auch Kultur- und Freizeiteinrichtungen sollten in öffentlicher Hand geführt und nicht in verwertungsorientierte Unternehmen umgewandelt werden, da nur so ein vielfältiges, preisgünstiges und unter Umständen unentgeltliches Kulturangebot gewahrt werden kann, das es sowohl freien Künstlern ermöglicht, ihre Gemälde und Skulpturen auszustellen und einen Vortrag über diese zu halten als auch Jugendgruppen Bandproben sowie Theater- und Kabarettstücke abzuhalten. Theater, Opern, Museen, Landschaften von hohem Freizeit- und Erholungswert sowie Gebäude von historischer Bedeutung müssen erhalten bleiben und zwar in staatlicher, ländlicher oder kommunaler Hand. Außerdem muss es insbesondere Kulturschaffenden, wie Malern, Musikern, Philosophen und Literaten überdies möglich sein, beruflich Fuß zu fassen, ohne dass Verwertungsfirmen sich an ihnen eine goldene Nase verdienen und sie an der Umsetzung ihrer künstlerischen Ideen hindern, sollten diese sich nicht Profit bringend auswirken. Historiker, Philosophen und Literaten sollten die Möglichkeit haben, Leseabende in öffentlichen Einrichtungen abzuhalten.

Öffentliche Einrichtungen sollten zum Kulturzwecke genutzt werden statt der kommerziellen Verwertung zu dienen. Wir verfolgen das Ziel der freien, unabhängigen, kritischen und nichtkommerziellen Kunst und Kultur; und wir wollen natürlich den Erhalt und die Förderung der freien Jugendkulturszene, die meiner Ansicht, dass Recht haben sollte auch unentgeltlich Kulturhäuser, Parks, öffentliche Plätze und Kneipen für ihre musikalischen und sonstigen Kulturaufführungen nutzen dürfen und auch Münzen für ihre Auftritte sammeln zu dürfen.

Denn dies wäre wirklich eine kulturelle Bereicherung unserer Städte und Gemeinden und es würde den jungen Menschen eine Chance eröffnen, ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten und sich gesellschaftlich zu engagieren und einzubringen. Wir wollen überdies eine weitestgehende und umfassende Barrierefreiheit in allen kulturellen Einrichtungen, damit jede und jeder an Kunst und Kultur teilhaben kann, indem er oder sie uneingeschränkten Zugang hat. Und es muss endlich eine soziale Absicherung von Künstlerinnen und Künstlern und Kulturschaffenden sowie ihre Aufnahme in der gesetzlichen Sozialversicherung erfolgen. Die Künstlersozialkasse kann aufgrund ihrer wenigen Mitglieder und der damit verbundenen geringen Einnahmen keine umfassende soziale Sicherheit im Falle von Krankheit, bei der Rente und im Falle von Arbeitslosigkeit garantieren.

Privatversicherungen sind am schlimmsten, da es ihnen nur um Profit geht, sie spekulativ agieren und sie für die Leute mit hohen Kosten und einem geringen Leistungskatalog verbunden sind. Daher wollen und werden wir uns als LINE weiterhin für ihre Aufnahme in die Sozialversicherung einsetzen und treten überdies für feste Honorarsätze, Gagen bei Auftritten sowie  Galariezulagen ein.

 

Nun ein paar Sätze noch zur Ausbildungspolitik, bei sich auch viel ändern muss, um allen eine Lehrstelle zu garantieren:

 

Vor der Wirtschaftskrise erlebte Deutschland jedes Jahr einen Aufschwung nach dem anderen. Doch schon damals befand sich der Lehrstellenmarkt in einer dramatischen Lage. Denn keinem jungen Menschen nützt es, wenn die Unternehmen hierzulande exorbitante Gewinne einfahren, sie aber keinerlei Chancen auf einen Ausbildungsplatz haben. Daher wird es höchste Zeit, dass Gesetze auf den Tisch kommen, die die Umsetzung geeigneter Maßnahmen zur Folge haben, um diese Situation deutlich zu verbessern. Notwendig wäre zum Beispiel eine Ausbildungsplatzumlagefinanzierung, bei der die Betriebe, die nicht ausbilden, obwohl sie es könnten, die Zeche für ihr jugendfeindliches Verhalten zahlen müssen. Eine Lehrstellenquote von 12 % der Stammbelegschaft wäre ebenfalls notwendig. Außerdem müsste geregelt werden, dass künftig nur Fördermittel und öffentliche Aufträge an Unternehmen vergeben werden, die Ausbildungsplätze schaffen und die Lehrlinge nach Beendigung ihrer Ausbildung auch übernehmen und zwar in reguläre und unbefristete Arbeitsverhältnisse. Bei Verstoß gegen diese gesetzlichen Vorschriften müssen massive Sanktionen verhängt werden. Man muss die Wirtschaft endlich in die Pflicht nehmen, soziale Verantwortung für junge Menschen zu übernehmen und nicht länger Mittel zum Selbstzweck zu sein. Die Wirtschaft muss den Menschen dienen und nicht umgekehrt. Abschließend für dieses Thema möchte ich festhalten, dass wir endlich eine Politik brauchen, die die bestmöglichste Bildung für alle ermöglicht, da Bildung, insbesondere die Schul- und Lehrausbildung, die entscheidenden Zukunftsanker sind, von denen nicht nur jeder Einzelne, sondern die gesamte Gesellschaft profitiert. All dies auf den Weg zu bringen, wird einer der größten, politischen Herausforderungen der nächsten Jahre sein. Dieser großen Herausforderung oder besser Verpflichtung sollten die Politiker sich stellen, wenn sie unserem Land neue Perspektiven eröffnen wollen, denn nur Bildung schafft Freiheit und Perspektiven für alle, insbesondere für die jungen Leute, und das werden wir gemeinsam erkämpfen. DIE LINKE bleibt da weiterhin konsequent am Ball, versprochen.