Die linke IRA Partei-Sinn Fein erreicht 17 % - Regierende Groko nur 28 % 

Sozialdemokraten schmieren mit 6 % regelrecht ab. Klatsche für etablierte Parteien.

Bei  der Europawahl in Irland zeichnen sich nach TV Preognosen schlechte Ergebnisse für die Regierungsparteien ab. Bei der Abstimmung am Freitag kam die konservative Fine-Gael-Partei von Premierminister Enda Kenny nur auf 22 Prozent der Stimmen, die mitregierenden Sozialdemokraten von Labour gar nur auf sechs Prozent. Die irische Regierung hat dem Inselstaat einen strengen Sparkurs verordnet.

Die irischen Wähler haben bei der Europawahl ihren Regierungsparteien einen Denkzettel verpasst. Für Außenminister Eamon Gilmore könnte das schwache Abschneiden seiner Labour-Partei sogar einen Karriereknick bedeuten.

 

.Dieses Ergebnis bedeutet im Vergleich zu zurückliegenden Wahlen Verluste im zweistelligen Bereich für die Koalitionsparteien. Starke Zugewinne verbuchten vor allem unabhängige Kandidaten, aber auch die linksgerichtete Sinn-Fein-Partei des ehemaligen IRA-Mannes Gerry Adams. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 50 Prozent.

 So wird etwa im Rennen um den Sitz im Wahlkreis der Hauptstadt Dublin mit einem Sieg der Sinn-Fein-Kandidatin Lynn Boylan gerechnet.

 

Ein zufriedenes Gesicht dürfte in jedem Fall Gerry Adams gemacht haben, wenngleich die Prognosen nicht ganz mit den Vorwahl-Umfragen Schritt hielten. Der frühere Funktionär der im Untergrund aktiven Irisch Republikanischen Armee (IRA) war vor wenigen Wochen wegen eines Jahrzehnte zurückliegenden IRA-Mordes von der Polizei festgenommen worden. Adams und seine Parteifreunde von Sinn Fein, einst politischer Arm der in Großbritannien als Terrororganisation eingestuften IRA, werteten dies als schmutziges Wahlkampfmanöver gegen die in Umfragen starke Partei. Bei den parallel zur Europawahl stattfindenden Kommunalwahlen dürfte Sinn Fein die Zahl seiner Sitze in den Rathäusern verdoppeln.

Nach einer Prognose des Fernsehsenders RTE kamen die regierende Fine-Gael-Partei und die oppositionelle Fianna Fail auf 22 Prozent der Stimmen. Sinn Fein, einst politischer Arm der Untergrundorganisation IRA im Nordirland-Konflikt und später wesentlich an der Gestaltung des Friedensprozesses beteiligt, kam auf 17 Prozent. Unabhängige Kandidaten bekommen weitere sagenhafte 27 %. 

 

Dies wäre das bisher stärkste Ergebnis von Sinn Fein in der Republik Irland. Die Partei hatte sich im Wahlkampf vor allem gegen das Sparprogramm der Regierung nach der Finanzkrise gestellt.