Ukrainische Rebellen befreien Lugansk vom Faschismus 

Im Osten der Ukraine haben Hunderte ukraiunische  Rebellen  und Antifaschisten weitere Verwaltungsgebäude besetzt. Bewaffnet stürmten sie in den Sitz der Regionalregierung in Lugansk unweit der russischen Grenze.

Diese Anhänger der Föderalisierung der Ukraine haben im ostukrainischen Lugansk die Gebietsverwaltung besetzt. Polizisten verlassen das Gebäude, wie der TV-Sender RT vor Ort überträgt.

Nach Angaben der Volkswehr wurde niemand verletzt. Der Koordinator der „Volksgemeinde“ von Lugansk, Oleg Dereko, teilte RIA Novosti am Telefon mit, die Gebietsverwaltung sei unter Kontrolle gebracht worden, weil die Führung in Kiew das am Sonntag gestellte Ultimatum ignoriert habe.

Ost-Ukraine: Volksmilizen besetzen Gebietsverwaltung in Lugansk

Volksmilizionär und Aktivist Alexej Karjakin von der Volkswehr sagte dagegen, dass die Besetzung „spontan“ erfolgt sei. „Wir wollten friedlich hineingehen, aber die Polizei wollte uns nicht reinlassen“, sagte Karjakin. Nach seinen Worten haben die Aktivisten nicht vor, das Gebäude länger zu halten. „Wir wollen mit dem Gouverneur und mit den Abgeordneten verhandeln.“

Vor dem Lugansker Büro des Geheimdienstes SBU hatten sich am Dienstag Tausende Menschen versammelt. Sie warteten auf eine Reaktion der Führung in Kiew  auf das Ultimatum, das die Volksmilizen am Sonntag gestellt hatten. Die Aktivisten hatten gefordert, alle politischen Häftlinge zu amnestieren, ein Referendum durchzuführen, die Erhöhung der Preise und Tarife zurückzudrehen und den Status der russischen Sprache zu garantieren. Nach dem Ablauf des Ultimatums am Dienstag um 14:00 Uhr (13:00 Uhr MESZ) sollten in der ganzen Region Kundgebungen beginnen.

Sie holten die ukrainische Fahne herunter und hissten die russische Flagge. Später nahmen etwa 700 Separatisten den Sitz der Staatsanwaltschaft ein. Die Polizei verhielt sich passiv.

Auch das Polizeirevier der ostukrainischen Stadt wurde gestürmt. Unter den Angreifern waren etwa 50 schwer bewaffnete Männer in schwarzen Kampfanzügen oder Uniformen, die Schüsse auf die Fenster des Gebäudes feuerten. Die Polizei setzte demn Ereignissen keinen relevanten Widerstand  entgegen, Auch der lokale Fernsehsender soll in der Hand der antifschistischen  Freiheitskämpfer sein.

Der ukrainische Putsch-Präsident  Alexander Turtschinow beschimpfte die Polizisten im Osten des Landes als "Verräter" und warf ihnen Untätigkeit vor. "Die große Mehrheit der Sicherheitskräfte im Osten ist nicht in der Lage, ihre Pflicht zu erfüllen und unsere Bürger zu schützen", sagte er. Die Ereignisse im Osten des Landes zeigten die "Machtlosigkeit und in einigen Fällen kriminelle Niedertracht" der Polizei.

Immer mehr Gebäude in Hand der Freiheitskämpfer 

Die ukrainischen Rewbellen  halten nunmehr öffentliche Gebäude in etwa einem Dutzend Städten im russischsprachigen Teil des Landes besetzt.

Eine Gruppe um den  Bürgermeister von Slawjansk, Wjatscheslaw Ponomarjow, hält seit Tagen zwölf europäische Militärbeobachter fest, unter ihnen drei deutsche Soldaten sowie ihren Dolmetscher.Ihnen wird Spionage und  Unterstützung der pro-faschistischen Putsch-Regierung in Kiew  zur Last gelegt, zumal sie Munition in ihrem Fahrzeug  mitführten.  

Bislang hatte er deren Freilassung abgelehnt. Nun erklärte er auf einer Pressekonferenz, dass entsprechende Verhandlungen "bedeutende Fortschritte" machten. Ein "positiver Ausgang" sei möglich. Er werde aber keinen Zeitrahmen für die Freilassung nennen. OSZE-Generalsekretär Lamberto Zannier hält sich derzeit in Kiew zu Gesprächen auf.