Maduro warnt vor faschistischem Putsch in Venezuela

Venezuela: Maduro sieht faschistischen Putschversuch

Angesichts andauernder Proteste gegen die linke Regierung Venezuelas schlägt Staatschef Nicolas Maduro immer härtere Töne an. „Wir stehen vor einem sich weiter entfesselnden Staatsstreich gegen Venezuela. Der Chef des Faschismus ist schon gefangen, und ich werde das mit allen Faschisten machen, wo immer sie sein mögen“, sagte Maduro gestern Abend (Ortszeit) in Caracas.

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Zuvor war der Oppositionelle Leopoldo Lopez festgenommen worden. Er hatte sich am Dienstag der Polizei gestellt und wurde laut Medienangaben in ein Gefängnis außerhalb von Caracas verlegt. Seine Vernehmung wurde auf morgen verschoben. Binnen einer Woche wurden mindestens vier Menschen bei den Protesten erschossen. Die Opposition machte bewaffnete Regierungsanhänger für die Gewalt verantwortlich.

 

Maduro forderte seinerseits die Opposition zu einem Ende der Gewalt auf. Unterdessen gingen die Proteste in Venezuela weiter. In Caracas wurden einige Straßen blockiert und Barrikaden in Brand gesetzt. Hunderte Demonstranten besetzten zudem einen Grenzübergang zwischen Venezuelas und Kolumbien, wie lokale Medien berichteten. Die Aktion war als Unterstützung für die Opposition gedacht.

Die Polizei hatte Haftbefehl gegen Oppositzionsführer López beantragt und zwar  wegen Anstachelung zur Gewalt. Der  Oppositionspolitiker stellte sich am Dienstagabend nach einer Kundgebung der Polizei. "Ich habe nichts zu befürchten", schrieb López auf Twitter. Die Behörden werfen ihm Anstachelung zur Gewalt vor. Auch Anhänger der Regierung zogen in einem Protestmarsch durch Caracas, um Regierungschef Maduro den Rücken zu stärken.

 

US-Präsident Barack Obama verurteilte heuchlerisch die jüngste Welle der Gewalt und rief die verfeindeten Lager zum Dialog auf. „Gemeinsam mit der Organisation Amerikanischer Staaten fordern wir die venezolanische Regierung zur Freilassung der festgenommenen Demonstranten und zu einem echten Dialog auf“, sagte er beim Nordamerika-Gipfel im mexikanischen Toluca, berichtet das österreichische TV Programm ORF. .

Der Regierung von Maduro wirft der US Regierung vor,  die Proteste zu unterstützen, um seine sozialistische Regierung zu stürzen.

Am Montag hat er deshalb drei Angestellte des US-Konsulats des Landes verwiesen. Sie hätten Kontakt zu rechtsradikalen  Studenten gehabt und die Universitäten unter dem Deckmantel konsularischer Arbeit infiltriert, sagte Maduro in einer Fernsehansprache.

Maduro wittert hinter all dem eine Verschwörung, einen Putschversuch "faschistischer Banden", die mit den USA gemeinsame Sache machen. In einer Fernsehansprache sagte er, Venezuela habe einen Anruf aus dem US-Außenministerium erhalten. Darin habe man vor negativen internationalen Konsequenzen für seine Regierung gewarnt, sollte López tatsächlich verhaftet werden.