Französischer Profi-Fußballer Anelka provoziert mit faschistischem Gruß 

Frankreichs "Enfant terrible" Nicolas Anelka sorgt für Aufregung. Einen Treffer in der Premier-League-Partie gegen West Ham feierte er mit einem als faschistisch und antisemitisch geltenden Gruß.

 


Nur ein Spaß oder ein rassistischer Aussetzer? Nicolas Anelka macht im Premier-League-Spiel zwischen Westbromwich Albion und West Ham United den „Quenelle-Gruß“
Wie der Stern meldet sorgte Frankreichs "Enfant terrible" Nicolas Anelka wieder einmal für großen Ärger. Beim 3:3 bei West Ham United feierte der Profi von West Bromwich Albion in der englischen Premier League seinen ersten von zwei Treffern mit dem "Quenelle"-Gruß des umstrittenen Komikers Dieudonné.

 

Der angebliche umgekehrte Nazi-Gruß - die linke Hand auf dem rechten durchgestreckten Arm - löste vor allem in Frankreich einen Sturm der Entrüstung aus. Aber auch in England wuchs die Empörung. Die Zeitung "Sun" meldete, der Verband FA werde Anelka anklagen. "Wir werden den Vorfall untersuchen", bestätigte ein FA-Sprecher.

"Ekelerregende Provokation"

Die französische Sportministerin Valérie Fourneyron sprach auf Twitter von einer "schockierenden, ekelerregenden Provokation". Auf einem Fußballplatz hätten Anstiftung zum Hass und Antisemitismus nichts zu suchen. Der Europäische Jüdische Kongress (CJE) forderte die Premier League auf, Anelka zu sperren. Viele in Frankreich sehen in der von Dieudonné viel benutzten Geste einen verdeckten Nazigruß, andere betrachten sie dagegen lediglich als "ein Zeichen gegen das System".

 

 Beim Debakel der "Bleus" bei der WM 2010 in Südafrika war der Stürmer vorzeitig nach Hause geschickt worden, weil er Trainer Raymond Domenech in der Halbzeit des Spiels gegen Mexiko (0:2) wüst beschimpft hatte. Nach der WM war Anelka - der auch andere Skandale verursachte - vom Verband für 18 Länderspiele gesperrt worden.

 

Auch Dieudonné ist kein unbeschriebenes Blatt. Erst am Freitag hatte Innenminister Manuel Valls mitgeteilt, er wolle Mittel und Wege finden, um die als rassistisch angeprangerten Auftritte des 47-Jährigen verbieten zu lassen. In seinem Theater im Süden von Paris sowie in Liedern und Youtube-Filmen bestreitet Dieudonné oft den Holocaust und beleidigt französische Juden. Bei der Europawahl 2009 nahm er als Kandidat einer "antizionistischen Liste" teil.

Dieudonné wurde in Frankreich mehrfach zu Geldstrafen verurteilt.