CDU/CSU unterstützten wie USA und GB das Apartheidpolitik in Südafrika 

In den 80 er Jahren hatte Camerons Amtsvorgängerin und Parteifreundin Margaret Thatcher noch ganz anders über den Anti-Apartheid-Kämpfer und seine Befreiungsbewegung ANC gesprochen: "Der ANC ist eine typische Terrororganisation. Jeder, der glaubt, sie könnte Südafrika regieren, lebt in einem Wolkenkuckucksheim", sagte Thatcher 1987.

Bei Mandela hinterließ diese Ablehnung Spuren: Als er nach seiner Freilassung 1990 nach London reiste, verweigerte er zunächst ein Treffen mit Thatcher. Der konservative Londoner Parlamentsabgeordnete Terry Dicks fragte daraufhin: "Wie lange will sich die Premierministerin eigentlich noch von diesem schwarzen Terroristen ins Gesicht treten lassen?"

Noch nachsichtiger gegenüber dem rassistischen Regime war die US-Regierung unter Ronald Reagan. 1980 setzten die USA Mandelas ANC auf ihre Terrorliste. Als der US-Kongress 1986 den "Comprehensive Anti-Apartheid Act" mit Unterstützung von Demokraten und Republikanern verabschiedete, der Wirtschaftssanktionen und Reisebeschränkungen gegen die südafrikanische Regierung vorsah und Mandelas Freilassung forderte, legte Reagan sein Veto ein.

 

"Der ANC wurde damals als Terrororganisation betrachtet. Ich habe überhaupt kein Problem mit meiner Entscheidung." Erst 2008 strichen die USA den ANC von ihrer Terrorliste.

CSU Chef und der CDU/CSU-Kanzlerkandidat der 80 er Jahre namens Franz Josef Strauß nannte Abschaffung der Apartheid "unverantwortlich"

Weitaus enger noch waren die Beziehungen Israels zum südafrikanischen Apartheidsregime. Nachdem fast alle afrikanischen Staaten nach dem Jom-Kippur-Krieg 1973 ihre Beziehungen zu dem jüdischen Staat abgebrochen hatten, wurde Südafrika einer der wichtigsten Partner Israels.

1976 reiste der damalige Premierminister John Vorster auf Staatsbesuch nach Jerusalem. Premierminister Jitzhak Rabin empfing den Mann, der im Zweiten Weltkrieg Sympathisant des Nazi-Regimes war, mit allen Ehren. Beim Staatsbankett sagte Rabin: "Israel und Südafrika teilen die gleichen Ideale: die Hoffnung auf Gerechtigkeit und friedliches Miteinander." Das offizielle Jahrbuch der südafrikanischen Regierung beschrieb die Beziehungen beider Staaten 1976 so: " Israel und Südafrika haben vor allem eines gemeinsam: Sie existieren in einer feindlichen Umgebung inmitten dunkler Menschen."

Am Rande dieser Gespräche sollen beide Regierungen auch eine militärische Zusammenarbeit vereinbart haben. Bis heute halten sich Gerüchte, dass Israel Südafrika bei der Entwicklung von Nuklearwaffen geholfen habe. Israels Regierungen haben diese Meldungen stets dementiert. Trotzdem werfen Anti-Apartheid-Kämpfer den Israelis vor, dass ihre Unterstützung das südafrikanische Regime an der Macht gehalten habe.

So bezeichnete der SPD Vorsoitzende Sigmar Gabriel erst jüngst Israel nach Besuch der Palästinenser-Ghettos in Hebron  als Apartheidstaat, für das es keine Rechtfertigung gäbe. 

Doch auch namhafte deutsche Politiker unterstützten das Apartheid-Regime. Noch 1988 war der damalige CSU-Chef Strauß  Ehrengast von Außenminister Pik Botha. Die Abschaffung der Apartheid  sei "unverantwortlich" und die Gleichstellung der schwarzen Mehrheit "nicht wünschenswert", sagte Strauß damals. Treffen mit ANC-Vertretern lehnte er ab. Bei einem Auftritt vor rassistischen Buren  europäischer Herkunft  sagte er: "Nie in meinem 40-jährigen politischen Leben habe ich eine so ungerechte und unfaire Behandlung eines Landes erlebt, wie sie Südafrika widerfährt."

Der Rassismusbefürworter und Bundeskanzler Kohl hatte Strauß  nach Südafrika geschickt und er agierte auch in seinem Sinne.

 "I am a Capetowner", hatte er stolz drei Tage zuvor seinem Freund, dem südafrikanischen Außenminister "Pik" Botha, zugeflüstert und dabei fast zärtlich über den Orden gestrichen, den ihm die Südafrikaner 1984 in München verliehen hatten. Da muß "Pik" Botha, seinem bayrischen Besucher an Trinkfestigkeit, Sentimentalität und politischem Showtalent ähnlich, die Chance gewittert haben für eine rührselige Inszenierung deutsch-burischer Verbundenheit.

Etwa 500 Gäste sind in die alte Präsidenten-Villa von Pretoria gekommen. Eine "Querschnitt durch unsere Gesellschaft" nennt Gastgeber Botha die Elite des Apartheid-Staates, in dem knapp fünf Millionen Weiße mit Hilfe von Sondergesetzen, Ausnahmerecht und einem brutalen Polizeiapparat 25 Millionen schwarze Südafrikaner brutal unterdrücken. Unter den Geladenen sind die schwarzen und andersfarbigen Südafrikaner eine so auffällige Minderheit, daß Botha nachträglich noch eine Gruppe mit Goldketten behängter Bürgermeister herbeizitieren läßt.

Die Stimmung an diesem Abend ist befremdlich gefühlsbeladen, aggressiv und weinerlich zugleich. Die Weißen im südlichen Afrika fühlen sich mißverstanden und verfolgt. Nun aber hat aus einer Welt von Feinden endlich einmal einer, der sich als deutscher Staatsmann vorstellt, den Weg zu ihnen gefunden.

Neben dem hochgewachsenen, eleganten Botha, dessen Stimme in den Tiefen pastoraler Gefühlsregister wühlt, scheint Strauß mit hochrotem Kopf und tränenden Augen vor Rührung und Stolz zugleich aufzuschwellen und in den Boden zu wachsen. Bothas Solo gipfelt in dem Aufruf, der Besuch des Franz Josef Strauß sei eine "frische Brise" für sein Land, "eine Demonstration des Mitgefühls".

Ob Bundeskanzler Helmut Kohl eine solche Demonstration der Einfühlung in die Seelenqualen der Täter gemeint hat, als er Franz Josef Strauß in Marsch setzte mit der Bitte, "alles zu tun, um die explosive Situation in Südafrika abzubauen"?

Franz Josef Stauß muß ihn wohl so verstanden haben. An Solidarität mit verfolgten Verfolgern hat es ihm noch nie gefehlt. Das ist seine eigene Lieblingsrolle. Und mit hektischer, sich überschlagender Stimme, in bayrisch grundiertem Englisch, gibt er den Buren einen kleinen politischen Abriß seines Märtyrerdaseins als ewig Mißverstandener auf der deutschen politischen Bühne. Und dann holt er zur großen Gegengeste aus: "Nie in meinem 40jährigen politischen Leben habe ich eine so ungerechte und unfaire Behandlung eines Landes erlebt, wie sie Südafrika widerfährt."

Das erinnert doch sehr an das heutlge Wehklagen bei Kritik am israelischen Apartheidregime, dass Palästinenser ghettoisiert. 

Natürlich wird in den Leit-Medien auch nicht erwähnt, dass Nelson Mandela bis zu seiner Verhaftung im Jahre 1962 Mitglied der kommunistischen Partei Südafrikas war ( vielleicht sogar bis zu seinem Tode - nach Angaben der KP bis 1990 ). Nelson Mandela war ein echter Freiheitsheld. 

Zitat der KP:

Zum Zeitpunkt seiner Inhaftierung im August 1962 war Nelson Mandela nicht nur Mitglied der damals im Untergrund kämpfenden Südafrikanischen Kommunistischen Partei, sondern auch Mitglied unseres Zentralkomitees. Für uns als südafrikanische Kommunisten wird der Genosse Mandela immer den monumentalen Beitrag der SACP zu unserem Befreiungskampf symbolisieren. Für den Beitrag der Kommunisten im Kampf um Südafrikas Freiheit gibt es in der Geschichte unseres Landes sehr wenige Parallelen. Nach seiner Freilassung aus dem Gefängnis 1990 wurde der Genosse Madiba bis in seine letzten Tage ein großer und enger Freund der Kommunisten.

Mandela selbst würdigte dies in seinen Worten 1991 bei einem Staatsbesuch in Havanna: »Lang lebe die Kubanische Revolution, lang lebe Genosse Fidel Castro! Die kubanischen Internationalisten haben sehr viel für die Unabhängigkeit, Freiheit und Gerechtigkeit in Afrika getan. Wir bewundern die Opfer des kubanischen Volkes, die es bereit ist zu erbringen im Kampf um seine Unabhängigkeit und Souveränität gegenüber einer brutalen imperialistischen Kampagne, die die Fortschritte der Kubanischen Revolution zerstören soll. Es kann keine Kapitulation geben. Die Frage lautet: Freiheit oder Tod. Die Kubanische Revolution ist eine Quelle der Inspiration für alle freiheitsliebenden Völker.« All jene, die damals wie heute auf der Seite des Rückschritts und der Unterdrückung der Völker im Namen der sog. »westlichen Werte« stehen, die die Welt mit neokolonialistischen Kriegen, mit Hunger, Elend, Folter und Tod überziehen, versuchen nun, Nelson Mandela nach seinem Tod für ihre Zwecke zu instrumentalisieren und von seinen und den Zielen der südafrikanischen Befreiungsbewegung im Bewusstsein der Menschen nichts übrig zu lassen. Doch das Gedächtnis der Menschheit wird sich nicht täuschen lassen. Wir trauern mit dem Volk Südafrikas um den Revolutionär, Freiheitskämpfer und konsequenten Freund der Kubanischen Revolution Nelson Mandela und weisen die nun betriebenen Geschichtsfälschungen in aller Schärfe zurück. Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba e.V., Regionalgruppe Essen Heinz-W. Hammer, Vorsitzender.

 

Die kubanische Regierung rief eine dreitägige Staatstrauer aus. Präsident Raúl Castro schickte ein Kondolenzschreiben an seinen südafrikanischen Amtskollegen Jacob Zuma: »Mandela wird aufgrund seines Beispiels, der Größe seines Werks und der Standfestigkeit seiner Überzeugungen im Kampf gegen die Apartheid sowie aufgrund seines unschätzbaren Beitrags zum Aufbau eines neuen Südafrika in Erinnerung bleiben. Wir erweisen ihm tiefen Respekt und Bewunderung, nicht nur für das, was er für sein Volk getan hat, sondern auch für seine unserem Land erwiesene Freundschaft. Von Mandela wird man niemals in der Vergangenheitsform sprechen können.«

Auch Venezuela ordnete dreitägige Staatstrauer an. »Nelson Mandela, Führer der kämpfenden Völker, immer bis zum Sieg! Aus Venezuela senden wir dir unsere Liebe«, schrieb Staatschef Nicolás Maduro in einer ersten Reaktion über den Internetdienst Twitter. »Neun Monate nach dem Verlust unseres Comandante (Hugo Chávez) ist heute ein weiterer Gigant der Völker der Welt von uns gegangen. Madiba, du wirst ewig leben!«

http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/nelson-mandela/9731522/Nelson-Mandela-proven-to-be-a-member-of-the-Communist-Party-after-decades-of-denial.html

http://www.trevorloudon.com/2012/12/surprise-suprise-nelson-mandela-was-a-high-ranking-communist/

http://www.redglobe.de/afrika/suedafrika/9327-erklaerung-der-sacp-zum-tod-von-nelson-mandela-er-war-mitglied-des-zk-der-kommunistischen-partei