Nach Absturz bei der Bundestagswahl: Astrid Schramm ist neue Linken-Chefin an der Saar
Astrid Schramm ist neue Vorsitzende der Saar-Linken. Auf dem Landesparteitag in Dillingen erhielt sie am Samstag 85 von 126 abgegebenen Stimmen. Zuvor hatte der stellvertretende Landesvorsitzende Gärtner scharfe Kritik am parteiinternen Umgang geübt.
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Mit einer Zustimmung von 67,5 Prozent ist Astrid Schramm zur neuen Vorsitzenden der Saar-Linken gewählt worden. Sie erhielt 85 Ja-Stimmen, 40 Nein-Stimmen und eine Enthaltung. Schramm ist Nachfolgerin des verstorbenen Rolf Linsler..
Auf dem Parteitag hatten die Teilnehmer zuvor den bisherigen Landesvorstand trotz Ungereimtheiten bei der Kassenführung entlastet. Die Kassenprüfer konnten keinen Abschlussbericht vorlegen, weil zahlreiche Belege fehlten. Diese sollen nun nachgereicht werden, danach soll ein kleiner Parteitag die Ungereimtheiten klären.
Der Landeschef Gärtner übt scharfe Kritik
Am Morgen hatte der stellvertretende Landesvorsitzende Hans-Jürgen Gärtner in seinem Rechenschaftsbericht den parteiinternen Umgang kritisiert. Er bemängelte in seiner Rede auch das Verhalten von Fraktionschef Oskar Lafontaine. Er kritisierte Lafontaines öffentlich vorgetragene Angriffe gegen den Bundestagsabgeordneten Thomas Lutze. Die Beschuldigungen bei der Listenaufstellung am 5. Mai seien nicht gerechtfertigt gewesen.
In den letzten Monaten, so Gärtner, sei vieles torpediert worden. So hätten zwei Mitglieder des Landesvorstandes ihre Posten ruhen lassen um die Arbeitsfähigkeit des Landesvorstandes zu gefährden. Andere Mitglieder des Landesvorstandes seien dazu aufgefordert worden, zurückzutreten, damit der Vorstand seine Arbeit nicht machen könne. „Das spricht doch Bände über die verkommende Moral einiger unter uns,“ so Gärtner. Viele Mitglieder hätten eine regelrechte Lust am Streit entwickelt.
Lafontaine zieht sich zurück - Er bleibt nur noch Fraktionschef der Landtagsfraktion der Linken ander Saar
Oskar Lafontaine, Mitbegründer der Partei und aktueller Fraktionschef im Landtag, war beim Parteitag in Dillingen nicht einmal anwesend. „Die Verantwortung müssen jetzt andere tragen“, so Lafontaine am Montag. Nach Querelen in den letzten Wochen und Monaten, bei denen der 70-Jährige im eigenen Landesverband ungewohnte Niederlagen hatte einstecken müssen, möchte er sich eigenen Angaben zufolge aus der Parteiarbeit zurückziehen.