Jakob Augstein: Der westliche Kapitalismus schafft einen neuen Faschismus

Augstein versucht das Erstarken nationalistischer Kräfte auf der Nordhalbkugel einheitlich zu erfassen. Auch wenn er bezüglich Russland  und Putin nicht richtig liegt, hat sein Ansatz trotzdem eine interessante antikapitalistische Komponente.

Die Krise des Weltkapitalismus führt zum Erstarken von Nationalismen und in einigen Ländern sogar zum Erstarken von Rassismus und Faschismus.

Wie kann es sein, dass sich von Russland bis zu den USA ein neuer Politikstil durchsetzt? Was haben die Russen, die Putin bewundern, die Polen, die eine rechtskatholische Regierung wählen, die Sachsen, die den Pegida-Pfeifern hinterherlaufen, die Franzosen, die Marine le Pen wählen und die Amerikaner, die Trump womöglich den Weg ins Weisse Haus ebnen gemeinsam?

Man sollte meinen, dass diese Länder ganz unterschiedliche politische Kulturen besitzen. Man sollte ihre Ausgangslagen für vollkommen verschieden halten. Man würde erwarten, dass ihre Suche nach Problemlösungen zu ganz verschiedenen Ergebnissen führen. Und doch erleben wir eine wahrhaft globale Revolution der Rechten.

Warum liest man so wenig Analysen, die versuchen, die Homogenität dieser nur scheinbar heterogenen politischen Landschaften zu erkennen und zu erklären?

Was ist das gemeinsame Element dieser Krise der politischen Systeme der Nordhalbkugel?

Es ist der westlich geprägte Kapitalismus, der in seiner Krise dabei ist, einen neuen Faschismus zu gebären.

In Wirklichkeit versucht der westliche Kapitalismus in Form der Nato- Osterweiterung und durch Kriege an der europäischen Peripherie sein Machtgebiet zu erweitern und Russland agiert hier als Gegenpol, der eine Ausweitung der Macht der kapitalistischen Hauptmacht USA und ihrer Nato- Parter einzudämmen und zu stoppen versucht - in Syrien und in der Ukraine scheint das momentan gut zu klappen.

Ansonsten ist der Beitrag von Jakob Augstein richtig.