Blutorgie: US-Jets bombardieren Tikrit, Saudi-Arabien und Co.greifen den Jemen an

Jürgen Todenhöfer

7- Punkte- Plan von Jürgen Todenhöfer

7 PUNKTE-PLAN FÜR DEN MITTLEREN OSTEN

Liebe Freunde, der Mittlere Osten brennt. US-Jets bombardieren seit gestern Tikrit, Saudi-Arabien und die Golfstaaten greifen den Jemen an. Libyen zerbricht, Syrien ist längst zerbrochen, Tunesien wankt, in Gaza droht die nächste verzweifelte Explosion. Und der IS breitet sich wie eine Krake aus. So kann es nicht weitergehen. Mein 7 Punkte-Plan:

1. Langzeit- Friedens- und Sicherheitskonferenz der muslimischen Staaten zur Beilegung ihrer zwischenstaatlichen Konflikte (Middle-East-KSZE). Auch zwischen sunnitischen und schiitischen Ländern. Einige Regierungen des Mittleren Ostens sind am Chaos der Region und ihrer Länder kräftig mitschuldig. Für viele ist soziale Gerechtigkeit ein Fremdwort.

2. Abbau aller westlichen Militärstützpunkte in der muslimischen Welt. Sie sind demütigende Überbleibsel des Kolonialismus, die niemand braucht. Wir haben auch keine Militärstützpunkte in China. Ami go home!

3. Verzicht auf Kriege des Westens gegen die muslimische Welt. Die westlichen Kriege haben die Zahl der internationalen Terroristen seit 9/11 von 1000 auf über 100.000 explodieren lassen. Der Mittlere Osten versinkt in Terrorismus. Wir haben ihn selbst gezüchtet.

4. Strikte Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Länder (Kant). Das gilt auch für Saudi-Arabien und Iran. Die muslimischen Länder müssen ihre Konflikte selbst lösen. Selbst den IS-Konflikt.

5. Der Westen sollte die muslimische Welt genauso großzügig und fair behandeln wie Israel.

6. Beendigung der rassistischen und religiösen Diskriminierung der Muslime in den Ländern der westlichen Welt. Bestrafung der Beleidigung von Religionen und religiösen Gruppen (Volksverhetzung) - wie in den Paragraphen 166 und 130 des deutschen Strafgesetzbuchs ausdrücklich gefordert. Unsere Richter haben nicht das Recht, bestimmte Paragraphen einfach nicht anzuwenden. Das ist strafbare (!) Rechtsbeugung.

7. Bekämpfung aller Arten des Terrorismus der Welt -- egal, ob linksextremistisch, rechtsextremistisch separatistisch, religiös oder sonstwie motiviert -- mit den klassischen polizeilichen (!) Mitteln des Antiterrorkampfes: Unterwanderung, Überwachung, Geld, Spezialkommandos etc. Aber nicht mit dem gescheiterten Terrorzuchtprogramm Krieg.

Die westliche und die muslimische Welt brauchen ein neues Denken. In dem Gerechtigkeit und Bildung im Vordergrund stehen und nicht Panzerlieferungen und Ölverträge. Angriffs-Kriege und Terrorismus sind ein Verbrechen gegenüber der Menschlichkeit.

Mein Rat an beide Seiten: Hört auf, mit eurer gottlosen Gewalt Gott zu beleidigen! Die Hölle platzt sonst bald aus allen Nähten. Gott ist weder Angriffs-Krieger, noch Terrorist.

Euer JT

 

4U9525: Pilotengewerkschaft zweifelt an Selbstmordattentat-Theorie

 

Pilotengewerkschaft Cockpit zweifelt an Selbstmord-Theorie für Germanwings-Absturz. Pilot wurde angeblich wegen Depressionen behandelt 

„Aus unserer Sicht sind noch andere Möglichkeiten als Vorsatz denkbar. Selbst der Staatsanwalt hat nicht von Suizid gesprochen.“

Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat vor vorschnellen aus den bisherigen Ermittlungsergebnissen zum Absturz der Germanwings-Maschine in den französischen Alpen gewarnt. „Wir waren geschockt, als wir die neuen Erkenntnisse über den Absturz gehört haben. Allerdings handelt es sich hierbei um eine ersten Zwischenbericht. Viele Fragen sind noch offen“, sagte VC-Sprecher Jörg Handwerg dem Handelsblatt (Online-Ausgabe). 

„Woran macht man beispielsweise fest, dass der Sinkflug vorsätzlich eingeleitet wurde?“, fragte Handwerg. „Aus unserer Sicht sind noch andere Möglichkeiten als Vorsatz denkbar. Selbst der Staatsanwalt hat nicht von Suizid gesprochen.“ So wisse man zum Beispiel noch nichts über den technischen Zustand des Flugzeugs. „Deshalb brauchen wir eine Auswertung des Flugdatenschreibers.“ 

Die vorläufige Auswertung des Cockpit-Sprachrekorders gebe zwar erste Einblicke in die Vorkommnisse an Bord des Germanwings-Fluges. Warum der Sinkflug eingeleitet wurde, bleibe aber ebenso unbeantwortet wie die Frage, warum der Copilot später nicht mehr reagiert habe.

"Ebenso geben die Ausführungen der Behörden noch keine abschließende Erklärung, warum der Kapitän später keinen Zutritt mehr in das Cockpit erlangen konnte."

"Wir dürfen keine voreiligen Schlüsse auf der Basis von unvollständigen Informationen ziehen. Erst nach Auswertung aller Quellen werden wir wissen, was die Gründe für diesen tragischen Unfall gewesen sind", so Ilja Schulz, Präsident der Vereinigung Cockpit.

Die größte französische Pilotengewerkschaft SNPL Alpa kündigte inzwischen an, sie werde Klage gegen unbekannt wegen Verletzung von Berufsgeheimnissen einreichen. Das Durchsickern der Informationen sei inakzeptabel, meint Gewerkschaftsmitglied Patrick Magisson.


Zurückhaltend reagierte Handwerg auf die Forderung des für Verkehr zuständigen Unionsfraktionsvize Arnold Vaatz (CDU), wonach alle deutschen Airlines, freiwillig und unverzüglich, eine Zwei-Personen-Regel in Cockpits umsetzen sollten. Er sei dafür, dass künftig immer eine Person aus der Kabinencrew im Cockpit sein müsse, während entweder der Pilot oder der Copilot das Cockpit verlasse, hatte Vaatz in einem Interview gesagt. 

Handwerg sagte dazu: „Wir halten nichts von Schnellschüssen aus der Politik. Eine Stewardess im Cockpit bietet auch keinen hundertprozentigen Schutz vor Aussperrung des Piloten.“ Daher sollten sich die Politiker „davor hüten, übereilte Maßnahmen einzuführen, die sich hinterher als nicht wirklich hilfreich erweisen“.

Andererseits melden Medien, dass der Pilot kein Bekennerschreiben und keinen Abschiedsbrief hinterlassen habe. Er sei auch nicht religiös oder politisch aktiv. Allerdings soll er sich wegen Depressionen in Behandlung befunden haben. Aber ein depressiver Mensch ist noch kein Massenmörder. Er habe sich krank schreiben lassen und sei dann noch während der Phase der Krankschreibung wieder im Dienst erschienen. Aber auch das ist nicht ungewöhnlich. 

 

 

 

Besteht toxische Lebensgefahr im Cockpit der A320 der German Wings?

Ohne konkrete Beweise versuchen Verschwörungstheoretiker von ARD bis ZDF und von Focus bis Springer sich auf eine Selbstmordattentäter-Version des Co- Piloten der 4U9252 als Absturzursache festzulegen, wofür es keinerlei Beweise gibt?

Versucht man hier Probleme der Fluggesellschaft zu vertuschen. Auch eine Fremdeinwirkung von außen etwa durch Kampfjet-Beschuß kann momentan noch nicht ausgeschlossen werden.

Der Flieger war 25 Jahre alt und gerade die Germanwings hatte imer wieder Probleme mit Giftgasen im Cockpit.

Aber auch ein Giftgasalarm durch Aerosole oder Öldämpfe im Cockpit könnte die Einleitung des Sinkfluges bewirkt haben. Indiesem Fall ist eine schnelle Landung erforderlich. Das schwere Atmen des Piloten deutet darauf hin. Vielleicht war er handlungsunfähig und stark benommen. 

Auf einem Flug der Lufthansa-Tochter Condor wurden gar Nervengifte im Cockpit nachgewiesen.

Die Boeing 757 der Ferienfluggesellschaft Condor, Kennzeichen D-ABOC, hat schon die Reiseflughöhe verlassen und leitet den Anflug auf den Flughafen von Gran Canaria ein, als die heute 39-jährige Flugbegleiterin auf einmal einen merkwürdigen Geruch wahrnimmt – es stinkt nach alten Socken.

"Uns war übel, wir hatten starke Kopfschmerzen, fühlten uns benommen, ja wie betäubt", sagt Durm heute. Im Cockpit zieht der Kopilot die Sauerstoffmaske auf, auch er fühlt sich unwohl. Nach der Landung muss sich die Stewardess noch einige Zeit zusammenreißen, bis die Passagiere von Bord gegangen sind. "Dann habe ich mich übergeben", berichtete die rechtspopulistische "Welt" der Springer-Oligarchen. 

Offenbar immer wieder Öldämpfe oder Giftgasdämpfe im Cockpit von Germanwings A320

Cockpit Piloten A320_1 Symbolbild Sujetbild Foto PA Austrian Wings Media Crew

Wie erst jetzt durch einen Bericht des „Aviation Herald” bekannt wurde, traten am 9. Januar  2015 auf einem Germanwings-Flug von Lissabon nach Köln möglicherweise potentiell hochtoxische Öldämpfe in die Kabine ein.

Dem Bericht zufolge befand sich der A320 mit 129 Menschen an Bord gerade im Anflug auf Köln, als die Piloten über Funk eine Luftnotlage deklarierten, Ölgeruch im Cockpit meldeten und ihre Sauerstoffmasken anlegten.

Kurz darauf landete die Maschine sicher auf der Piste 32R des Flughafen Köln/Bonn. Piloten und Flugbegleiter begaben sich nach dem Vorfall in ärztliche Betreuung.

Völlig unklar ist, ob Germanwings ihren Passagieren diese Möglichkeit aktiv angeboten und/oder sie über die nach Meinung zahlreicher Experten nachgewiesene Gefährlichkeit von Öldämpfen in der Flugzeugkabine informiert hat.

Trotz mehrfacher Anfrage hat sich Germanwings bisher nicht dazu geäußert.

Die deutsche Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen (BFU) hat diesen Zwischenfall als „schwere Störung” eingestuft.

Nicht der erste Vorfall

Im Dezember 2010 war ein A319 von Germanwings beim Anflug auf Köln nur knapp einem Absturz entgangen, nachdem mit großer Wahrscheinlichkeit hochtoxische Triebwerksöldämpfe ins Cockpit gelangt waren und die Piloten massiv beeinträchtigt hatten, Austrian Wings berichtete. Anschließend wurde der Airline von mehreren Seiten vorgeworfen, den „Beinahe-Crash” herunterzuspielen.

USA starten via Saudis nächsten Stellvertreterkrieg gegen Jemen 

Nach dem Libyenkrieg, den Syrienkrieg, dem Mali-Krieg, dem neu entfachten Irakkrieg, dem Bürgerkrieg in der Ukraine u.a. Kriegen entfachen die USA diesmal den Krieg gegen Jemen.

Dazu nutzen sie das Regime in Saudi Arabien und bewaffnen es für einen Stellvertreter-Krieg gegen den Jemen ganz massiv.

Saudi-Arabien hat an der Spitze einer Allianz mit mehr als zehn überwiegend arabischen Staaten in den Bürgerkrieg in Jemen eingegriffen.

Nach ersten nicht unabhängig zu verifizierenden Angaben der von den Huthis kontrollierten Gesundheitsbehörden starben 25 Menschen.

Der Botschafter Saudi-Arabiens in Washington, Adel al-Jubeir, kündigte an, die Attacken würden fortgesetzt, bis "Jemens legitime Regierung wiederhergestellt ist".

Ein Einmarsch mit Bodentruppen wird laut saudischen Staatsmedien vorbereitet.

Die schiitischen Huthis waren zuvor bis in die Vororte von Aden vorgerückt, Jemens zweitgrößter Stadt, in die sich der frühere Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi geflüchtet hatte.

Die von Iran unterstützten Milizionäre hatten ihn im Streit um eine neue Verfassung in Sanaa unter Hausarrest gestellt. Später zwangen sie ihn und seine Regierung zum Rücktritt. Nachdem Hadi Ende Februar aus Sanaa entkommen war, widerrief er seinen Rücktritt und erklärte Aden zur provisorischen Hauptstadt.

Die Huthis reagierten darauf mit einem militärischen Vormarsch. Hadi rief nach Hilfe. De facto ist er aber entmachtet und hat keine Legitimität.

 Saudi-Arabien hat laut eigenen Angaben 100 Kampfjets und 150 000 Soldaten für die Operation Sturm der Entschlossenheitabkommandiert.

Weitere 85 Maschinen würden von Verbündeten gestellt, darunter die Vereinigten Arabischen Emirate, Kuwait, Katar und Bahrain sowie Jordanien, Marokko und Sudan. Ägypten sagte in einer Erklärung des Präsidialamtes eine Beteiligung von Luftwaffe und Marine zu. Pakistan wolle ebenfalls Kriegsschiffe in den Golf von Aden senden, hieß es in Riad, auch die Türkei prüfe eine Beteiligung. Die USA und Großbritannien sicherten der Allianz ihre Unterstützung zu, schlossen eine Beteiligung an den Kämpfen aber vorerst aus. Sie haben ja ihre Handlanger. 

US Regierung Obama beteiligt sich aber mit Geheimdienstinformationen, Planung und logistischer Unterstützung an dem Einsatz.

Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini verlangte eine politische Lösung des Konflikts. Militärische Aktionen seien dabei nicht förderlich. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon äußerte sich ähnlich.

Iran forderte ein sofortiges Ende der Angriffe. Außenminister Mohammad Dschawad Sarif sagte: "Wir werden alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die Krise in Jemen unter Kontrolle zu bringen." Teheran verurteilte das Eingreifen als eine "Verletzung der territorialen Integrität Jemens". 

Schon mit dem Irakkrieg 2003 hatte die US-Regierung seinerzeit den Bürgerkrieg zwischen regierenden Sunniten und Schiiten entfacht, der bis heute im Irak und seit geraumer Zeit auch im Jemen tobt.

Auch hier wurden regierende Sunniten durch Schiiten entmachtet. Während der Iran als Regionalmacht der Schiiten auf der Seite der regierenden Schiiten im Irak steht und im Jemen die Machteroberung der Huthi-Schiiten in großen Teilen  des Landes befürwortet und unterstützt, unterstützen die USA pro-saudische Sunniten im Jemen, die ihre Macht im Lande verloren hatten.

Saudi Arabien agiert hier als Stellvertretermacht der USA, die eine Machtausweitung pro-iranischer Schiiten in der Region auf jeden Fall verhindern sollen.Dabei bekämpfen die Huthis auch Alaida und die IS, die neuerdings auch im Jemen agiert. So stärken die USA indirekt auch Al Kaida und die IS im Jemen.  

Jemens Präsident Hadi flieht vor Huthi-Rebellen nach Saudi-Arabien

Das saudi-arabische Militär hat strategische Stellungen der schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen aus der Luft angegriffen. Im Visier liegen unter anderem eine Luftwaffenbasis und der angrenzende internationale Flughafen im Norden der Hauptstadt Sanaa.   

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) zeigt sich besorgt über eine Eskalation der Lage im Jemen. Er hoffe nicht, dass die Situation sich in einen kriegerischen Flächenbrand ausweite - "aber die Lage ist gefährlich", sagte er der "Bild"-Zeitung (Freitagsausgabe). Eine Militärallianz unter der Führung Saudi-Arabiens hatte am Donnerstag in den Konflikt mit den schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen eingegriffen. Steinmeier betonte, dass die demokratisch gewählte Regierung das Nachbarland um Hilfe gebeten habe.

Als Ursache des Konfliktes nannte der Außenminister "tief sitzende soziale und gesellschaftliche Konflikte, große Armut und bis an die Zähne bewaffnete Stämme, rivalisierende politische Machtzentren und islamistische Terrorgruppen". Diese Probleme ließen sich aber nicht mit Gewalt lösen.

Im Kampf gegen dias mögliche US-Geheimdinestkonstrukt Islamischer Staat (IS) wird sich Großbritannien an der militärischen Ausbildung der gemäßigten Rebellen in Syrien beteiligen. Auch Frankreich fliegt mit Kampfjets gegen den Jemen völkerrechtswidrig Militäraktionen.

Rund 75 Ausbilder und andere Militärvertreter sollen den syrischen Rebellen in der Türkei und anderen Ländern der Region den Umgang mit Waffen beibringen, ihnen Strategien für den Bodenkampf vermitteln und sie in die Lage versetzen, Verwundete medizinisch zu versorgen, teilte der britische Verteidigungsminister Michael Fallon mit. Das ändert aber nichts am völkerrechtswidrigen uns illegalen Charakter dieser Nato-Militäraktion. Das ist illegaler Krieg. 

Der britische Beitrag zum US-geführten Trainingsprogramm soll demnach in einigen Wochen beginnen.

 

 

Schweres Atmen des Piloten im Cockpit der 4U9252

Deutscher Selbstmordattentäter oder doch Druckverkust in der Kabine nach Einwirkung von außen? 

Der Pilot atmete schwer und sagte nichts - Druckabfall im Cockpit oder Selbstmord? Hatten Kampfjet-Piloten die Kabine durch Beschuß zerstört oder wurde der Flieger gar ferngesteuert? 

Allerdings berichten die Aufzeichnungen von einer ruhigen, entspannten und gelassenen Kommunikation der Piloten untereinander bevor der 2. Pilot den Cockpit-Raum verlassen hatte. 

Warum sollte ein apathischer Selbstmörder, der nichts sagt, dauerhaft und schwer atmen? Würde er nicht eher phlegmatisch auf die Dinge warten, die da mit Sicherheit kommen ? 

Der Copilot Andreas L., ein Deutscher aus Montabaur in Rheinland-Pfalz, hatte 630 Flugstunden absolviert und war seit September 2013 für die Fluggesellschaft Germanwings tätig. Vor der Anstellung sei der Mann an der Verkehrsfliegerschule der Lufthansa, der Muttergesellschaft von Germanwings, in Bremen zum Piloten ausgebildet worden.

Andreas L. Copilot

Als Reaktion auf die wohl selbstinszenierten Terroranschläge in den USA, bei denen die Attentäter angeblich in die Schaltzentrale der Flugzeuge vorgedrungen waren und das Steuer übernahmen, wurden die Sicherheitsmaßnahmen international überarbeitet. An dieser offiziellen 9/11-Version gibt es aber berechtigte Zweifel. 

Seitdem sind aber hermetisch verriegelte, "gepanzerte" Cockpit-Türen Standard, so dass kein Unberechtigter die Steuerung des Flugzeugs übernehmen kann.

Doch das System hat seine Tücken. Bei Flugzeugen, wie etwa dem A 320 oder der Boeing 737, müssen die Piloten ihren geschützten Cockpit-Raum verlassen, wenn sie beispielsweise auf die Toilette gehen wollen.

Großraumflugzeuge wie der A380 oder der neue Boeing-Jumbojet 747-8 haben dagegen eine eigene Toilette im abgeriegelten Bereich. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft in Marseille verließ auch der Pilot der verunglückten Germanwings-Maschine das Cockpit  wohl um auf die Toilette zu gehen.

Man könne annehmen, dass er seinen natürlichen Bedürfnissen nachkommen wollte, sagte Staatsanwalt Brice Robin. "Man hört dann weitere Geräusche und wie jemand Zutritt zum Cockpit verlangt." Der Copilot habe nicht geantwortet, als der Kapitän geklopft habe. "Es gab ein schweres Atemgeräusch in der Kabine. Das hören wir bis zum Schluss. Das bedeutet, dass der Copilot am Leben war."

Die Passagiere schrien noch in der letzten Minute, so dass Passagiere bei Bewußtsein waren. 

In der Praxis gibt es unterschiedliche Verfahren, wie das Verlassen und Zurückkehren ins Cockpit gehandhabt wird – teilweise wird die Tür nur dann wieder geöffnet, wenn zuvor die Rückkehr über das Bordtelefon angemeldet wurde. Bei größeren Flugzeugen gibt es zudem Kameras und Monitore, um zu sehen, wer vor der Tür steht.

Die Tür wird also immer sicher verriegelt, wenn ein Mitglied der Crew das Cockpit verlässt. Die Verriegelung ist elektronisch gesichert. Über die Eingabe eines Codes kann sie von außen geöffnet werden.

Jedoch lässt sich die Tür von innen trotz Code schließen. Dazu gibt es im Cockpit einen Schalter mit drei Einstellungen: "Unlock", "Norm" und "Lock". Im "Unlock"-Zustand ist die Tür offen. "Norm" bedeutet, dass sie zwar geschlossen ist, sich aber von außen mit dem Code öffnen lässt. Stellt man den Schalter jedoch auf "Lock", geht auch das nicht mehr. Genau das muss den neuesten Erkenntnissen zufolge an Bord der Germanwings-Maschine passiert sein.

Die Crew kam nicht ins Cockpit

Nach Angaben eines Piloten, der das betroffene Airbus-Modell gut kennt, kann die Tür gegen den Willen der Person im Cockpit kaum geöffnet werden. Es gebe zwar einen Notfall-Code etwa für den Fall, dass ein Pilot ohnmächtig werde, sagte der Experte, der nicht namentlich genannt werden wollte, der Nachrichtenagentur Reuters. Dieser arbeite aber nur mit Zeitverzögerung und löse zunächst einen Warnton im Cockpit aus. Der Pilot im Inneren könne die Freigabe der schußsicheren Spezialtür dann mit einem Schalter trotzdem verhindern. Nach anderen Angaben öffnet die Tür nach einem Zeitintervall dann trotzdem automatisch. 

"Im Cockpit gab es angeblich kein Wort. Der Co-Pilot hat nichts gesagt", erklärte Staatsanwalt Robin. Nichts, kein Wort, "während der zehn letzten Minuten." Er habe die Tür demnach absichtlich nicht öffnen wollen. "Er hat sich geweigert und den Knopf gedrückt, damit das Flugzeug in den Sinkflug übergeht." Der Copilot wollte die Tür nicht öffnen"

 Ich kann nur sagen, dass der Sinkflug absichtlich eingeleitet worden ist. Das waren 1000 Meter pro Minute ( wie bei einer Landung)  , aber es gab keinen Grund, den Sinkflug einzuleiten. Es gab keinerlei Grund, ihn einzuleiten. Aber hat er ihn wirklich eigenhändig eingeleitet? Es gab keinen Grund, nicht zu antworten. Es gab keinen Grund, den Freigabe-Code für die Tür nicht zu drücken."

Die Regularien sehen vor, dass ein Crewmitglied unter bestimmten Bedingungen und in bestimmten Flugphasen das Cockpit temporär verlassen darf. Die Abwesenheiten sind auf ein Minimum zu begrenzen. Die Lufthansa erklärte dazu: "Wir bitten um Verständnis, dass wir uns zu Details des Zugangs zum Cockpit aus Sicherheitsgründen nicht äußern. Die verschlossene Cockpit-Tür dient dazu, für unbefugte Personen den Zugang zum Cockpit zu verhindern. Aus diesem Grund können Details zu den Verfahren nicht öffentlich kommuniziert werden."

Laut Luftfahrtbundesamt ist es europaweit generell zulässig, dass der Pilot oder Copilot das Cockpit zeitweise verlässt, also nur ein Flugzeugführer zurückbleibt, ohne dass ein Flugbegleiter oder eine Stewardess vorübergehend als zweite Person ins Cockpit kommt.

Noch nicht endgültig ausgeschlossen wird auch ein möglicher Druckabfall in der Kabine beziehungsweise im Cockpit.

Anhand der Informationen, die dem BEA derzeit vorlägen, sei es für ihn unmöglich, das Szenario von einem Druckabfall zu entwickeln, erklärte der Chef der BEA, Rémi Jouty. Er weigere sich auch, sich von Anfang an auf eine bestimmte Hypothese festzulegen, so Jouty auf der Pressekonferenz.

 In den Listen der Zwischenfälle mit Flugzeugen taucht etwa alle zwei, drei Wochen ein Vorkommnis mit dem Kabinendruck auf. Sie sind in der Regel eher unbedeutend und werden von Passagieren meist nicht bemerkt.

Eine Ausnahme gab es jüngst am 28. Februar, als eine Boeing 737 auf dem Flug von Kanada nach Kuba umkehren musste, weil sich der Druck nicht mehr regulieren ließ. Die Piloten sanken auf eine niedrigere Flughöhe und kehrten um.

Es sind trainierte Abläufe für die Piloten und die Crew, wenn es zu einem Druckverlust kommt. Automatisch fallen dann die Sauerstoffmasken aus der Kabinendecke, die dann "zu sich herangezogen und fest auf Mund und Nase gedrückt werden" sollen – wie vor jedem Flug den Passagieren erläutert wird.

Die Piloten setzen ihre bereitliegenden Profi-Sauerstoffmasken auf. Je nachdem, wie schnell der Druckabfall kommt, bleibt dazu wenig Zeit – bei einem explosionsartigen Verlust nur ein paar Sekunden.

Auslöser für einen Druckabfall im sonst geschlossenen Innenraum des Flugzeugs kann ein technischer Defekt oder Fremdeinwirkung sein. So gab es bereits Triebwerksschäden, wo herausgeschleuderte Teile die Druckhülle beschädigten.

Die Ursache können auch herausgebrochene oder undichte Fenster im Passagierraum oder im Cockpit sein, undichte oder herausgerissene Türen oder fehlerhafte Druckventile. Es gibt viele Möglichkeiten als Auslöser.

Risse in Cockpitfenstern kommen immer wieder vor – sowohl bei älteren Flugzeugen, als auch bei modernen Modellen. So gab es bereits Risse im Cockpitfenster beim neuen Boeing-Modell 787 Dreamliner. Erst jüngst, am 22. März, wurde ein Flug einer Boeing 737 von Shanghai Airlines wegen einer gebrochenen Cockpitscheibe unterbrochen. Der Pilot sank schnell auf eine niedrigere Flughöhe und kehrte um.

Damit besteht theoretisch die Möglichkeit, dass die Cockpit-Tür per Schalterstellung komplett verriegelt wird und die verbleibende Person im Cockpit alleine die Steuerung des Flugzeugs übernimmt. Sollte diese dann nicht mehr handlungsfähig sein – etwa wegen eines Herzinfarkts oder einesDruckabfalls im Cockpit  –, oder vorsätzlich einen Absturz herbeiführen wollen, ist die Katastrophe programmiert.

Ereignet sich der Druckverlust in der üblichen Reiseflughöhe von etwa zehn Kilometer Höhe, müssen die Piloten sofort einen Notabstieg auf etwa drei Kilometer Höhe einleiten, um wieder in Luftschichten mit ausreichend Sauerstoffgehalt zu gelangen. Dabei ist Eile geboten, denn die Sauerstoffversorgung für die Atemluft der Passagiere ist nur für zehn Minuten garantiert. Einen Sinkflug von der Reiseflughöhe auf ca. 2000 Meter gab es  ja auch hier bei diesem Fall.

In der Vergangenheit gab es auch eine Reihe tragischer Zwischenfälle. So zerschellte vor zehn Jahren eine Boeing 737 der zyprischen Helios Airways mit 121 Menschen an einem Berg in Griechenland. Die spätere Auswertung der Flugdatenschreiber ergab, dass bereits kurz nach dem Start Sauerstoffmangel auftrat.

 

Der Co-Pilot wurde ohnmächtig. Es blieb unklar, warum die Cockpitbesatzung nicht ihre Sauerstoffmasken genutzt haben. Es gab zwar Warnsignale, die aber nicht richtig gedeutet wurden. Die Besatzung verlor das Bewusstsein, bevor sie noch die Lage korrekt einschätzen konnte.