Kipping und Riexinger wollen erneut Parteivorsitzende der Linken werden- Wagenknecht konzentriert sich mit Gysi auf Fraktionsvorsitz
Sahra Wagenknecht sei ein "ganz wichtiges Gesicht" in der Linkspartei, sagt deren Chef Bernd Riexinger. Jetzt will sie sich auf ihre Arbeit in der Bundestagsfraktion konzentrieren - und auf die Nachfolge von Gregor Gysi, schreibt der Berliner Tagesspiegel.
Bernd Riexinger und Katja Kipping wollen im Mai auf dem Bundesparteitag in Berlin für eine weitere zweijährige Amtszeit antreten – ebenso wie Bundesgeschäftsführer Matthias Höhn, der mit ihnen zusammen im Juni 2012 in Göttingen ins Amt gewählt worden war.
Sahra Wagenknecht will nicht mehr für den Parteivorstand kandidieren.
Kritisch muß man anmerken, dass manchmal die nötige Distanz zur neoliberal tickenden SPD, die sich lieber für eine Querfriont mit der rechtspopulistischen CDU/CSU statt einem mögliche Linksbündnis aus SPD, Grünen und Linken entschieden hatte, machmal fehlte.
Eine Koalition mit dieser SPD, die sogar mit Faschisten in der Ukraine verhandelt, ist für Linke ein NoGo.
Eine SPD, die Hetze der CSU gegen Roma und Sinti in der Regierung genauso mitträgt, wie homophobe Gesetze gegen die juristische Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften, ist für Linke kein möglicher Koalitionspartner auf Bundesebene.
Ebenso ist eine SPD, die den faschistische Putsch und die Machtergreifung des Eurofaschismus in Kiew erst möglich gemacht hatte und später die Putschregierung anerkennte, kein Partner für die linke Friedenspartei.

Jetzt zogen die drei eine positive Bilanz ihrer Amtszeit. Kipping erwähnte die 8,6 Prozent bei der Bundestagswahl, die der Linken die Rolle des Oppositionsführers nach Bildung der großen Koalition einbrachte, sowie „mehr strategische Optionen“. Das war eine Anspielung auf die mögliche Bildung einer rot-rot-grünen Landesregierung nach der Wahl in Thüringen, und dies gar mit einem linken Ministerpräsidenten. Bodo Ramelow läuft sich seit Monaten für dieses Ziel warm und die SPD hat grundsätzlich nichts mehr ausgeschlossen. Riexinger gab jedoch zu, dass die Zusammenarbeit mit der SPD auf Bundesebene besser sein könnte. „Kasperlespielchen“ im Umgang mit der Linken würden Zweifel hervorrufen, ob es die Sozialdemokraten mit einem Politikwechsel ernst meinten.
Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch hatten ein Thesenpapier zur Kooperation der Linken mit der SPD vorgestellt, dass auf eine Eigenständigkeit der Linken und auf ein starkes eigenes linkes Profil setzt. Das war überefällig und das ist ein richtiger Schritt, der die inhaltliche Abgrenzung der Linken zur SPD deutlich macht und stark betont.
Selbst Ditmar Bartsch mußte schon im letzten Bundestagswahlkampf zugeben, dass die Grünen sich auch zu einer neuen neoliberalen Partei und zum Juniorpartner einer CDU im Hinblick auf 2017 entwickeln könne. Das sei völlig offen, wie sich die Grünen entwickelten.
Strategiepapier der Linken: Keine sofortige Annäherung an die SPD im Bund

http://www.svz.de/mv-uebersicht/mv-politik/keine-schnelle-oeffnung-zur-spd-im-bund-id6002121.html
Der Westen versucht seine Politik als überlegen und als bestimmend hinzustellen.
In Wahrheit hat Rußland den Konflikt mit dem Westen längst gewonnen
Doch in Wirklichkeit ist der Westen weltpolitisch isoliert und nicht Rußland, China oder die BRIC-Staaten insgesamt.
Der Westen expandierte seit 1990 weiter in Richtung Russland. Zahlreiche ehemalige Ostblockstaaten wurden trotz gegenteiliger Versprechen zu Nato-Staaten. Russland fühlt sich bedroht und eingekreist.
Da ist es kein Wunder, dass Russland nach der tausendsten Aggression der Nato in aller Welt vor der eigenen Haustür auch mal ein Stop-Zeichen setzt, so wie es auf der Krim geschehen ist.

Für Wladimir Putin dagegen lohnt sich der Kurs des Gegenhaltens und auch die Konfrontation: Machtdemonstrationen statt "Modernisierungsmühen" nach kapitalistischer Lesart. Er enteignet lieber Oligarchen und führt Schlüsselindustrien wie Rosneft und Gazprom in Staatseigentum über, an dem sich keine Oligarchen und Milliardäre bereichern können.
Dieses Zeichen wird in der Welt außerhalb der Nato-Staaten gut verstanden und mit Sympathie betrachtet. Das ist der bessere Weg. In Russland ist der Herr des Kreml so beliebt wie schon lange nicht mehr. Trotz umstrittener innenpolitischer Gesetze gilt er außenpolitisch als Garant für den Weltfrieden und als Bollwerk gegen den US und EU- Imperialismus. Der Kampf mit EU und USA könnte ihn zu einem Helden einer neue Eurasischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) machen.
Denn was in der Ukraine geschieht, kann man noch ganz anders sehen, als der Westen es darstellt: "Russlands Widerstand gegenüber dem Westen hat globale Bedeutung." In der chinesischen Parteizeitung "Global Times" war dieser Satz zu lesen. Mark Siemons, Feuilleton-Korrespondent der "FAZ" in China, hat darüber berichtet. Von China aus betrachtet - und nicht nur von dort - zeigt sich die neue Krim Krise als ein weiteres Kapitel des langen Abwehrkampfes, den Asien seit mehr als hundert Jahren gegen den Westen führt. Das ist der gleiche Abwehrkampf den auch Afrika, Arabien und Lateinamerika gegen neue Kolonialisierungsversuche der USA und der Nato führt. Diese werden zudem oft mit kriegerischen Mitteln und äusserst blutig geführt. Nicht nur in Afghanistan, Irak, Lybien, Syrien, Mali und vielen anderen unterentwickelten Staaten, die vom westlichen Global-Kapital neu erobert werden sollen.
Seit der Seeschlacht von Tsushima: Im Mai 1905 versenkte die japanische Flotte damals knapp zwei Dutzend russische Kriegsschiffe - und mit ihnen den Mythos der Unbesiegbarkeit des weißen Mannes. Russland zählte also in jenen Tagen zum Westen. Heute nicht mehr.
Danach folgte die russische Oktoberrevolution, die Russland endgültig zum Bollwerk gegen den westlichen Kapitalismus gemacht hatte. Der Vernichtungswillen gegenüber Russland hatte dann im 2. Weltkrieg der Hitlerfaschisten einen Höhepunkt. Er endete aber nicht mit dem Ende des Kapitalismus in der Welt sondern 1945 mit einer neuen Blockkonfrontation gegen den Kapitalismus. Russland blieb das Bollwerk des Ostens gegen den westlichen Kapitalismus und seinen Expansionsabsichten.
Seit dem Ende des Kalten Krieges wird dieser Kampf des Kapitalismus gegen den Osten fortgeführt und inzwischen ist Russland selber kapitalistisch- aber ein Bollwerk gegen den US Imperialismus und seinen Verbündeten.
"Zum ersten Mal seit dem Mittelalter hatte ein außereuropäisches Land eine europäische Macht in einem größeren Krieg besiegt, und die Nachricht eilte um die Welt, die von westlichen Imperialisten zu einem engen Netz verbunden worden war", schreibt Pankaj Mishra in seinem eindrucksvollen Buch über den westlich-asiatischen Konflikt. "Der Widerhall dieses Sieges rast wie ein Donnerschlag durch die flüsternden Galerien des Ostens", sagte Lord Curzon damals. Und heute, nachdem Russland die Krim übernommen hat, schreibt die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua: "Der Westen glaubte schon an einen großen Sieg im geopolitischen Kampf. Aber die Dinge entwickelten sich anders."
Die USA und die Nato können sich einen Konflikt gegen Russland garnicht leisten. Die Weltwirtschaft ist mit der russischen Wirtschaft viel zu sehr verzahnt. Russland aber schützt die eigenen Märkte beispielsweise durch Nationalisierung der Wirtschaft und entzieht sie so dem Zugriff durch westliche Global Player.
Das führt in der Regel zum Krieg gegen die USA wie die Beispiele Irak, Lybien, Mali und auch Syrien gut dokumentieren. Doch einen Krieg gegen Russland traut sich Obama nicht loszutreten, denn er würde zu einem nuklearen Weltbrand führen, der zur Auslöschung der gesamten Menschheit führen könnte. Deshalb wird sich Obama mit der erneuten Niederlage gegen Rußland wohl abfinden müssen.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/augstein-kolumne-putin-und-der-westen-in-der-krim-krise-a-960354.html

Vor der entscheidenden zweiten Runde am kommenden Wochenende kündigten die Sozialisten an, eigene Kandidaten zurückzuziehen, um weitere Erfolge der FN zu verhindern. Nach den Worten des Sozialisten-Chefs Harlem Désir soll dieser Schachzug für Gemeinden gelten, in denen die Gefahr eines FN-Erfolges bestehe und die Sozialisten nur drittstärkste Partei oder noch schlechter in der ersten Runde waren.
Als Beispiele nannte Désir Saint-Gilles oder Tarascon, wo die Sozialisten sogar unter der Zehn-Prozent-Marke blieben. Gemeinsam mit Kommunisten und Grünen wollen die Sozialisten nach Désirs Angaben größtmögliche Verbindungen für den zweiten Wahlgang an diesem Sonntag eingehen. Dies sei bereits zwischen den Parteien besprochen.
Bei der ersten Runde der Kommunalwahlen am Sonntag lagen die Konservativen nach den vorläufigen Ergebnissen bei 46,5 Prozent. Die Linke erreichte nur 37,7 Prozent. Die extreme Rechte mit der Front National, die nur in ausgewählten Gemeinden angetreten war, kam landesweit auf 4,7 Prozent.
Die anhaltende Wirtschaftskrise, die wachsende Arbeitslosigkeit und die hohe Steuerlast. Einen „Cocktail aus Zorn, Desillusionierung und dem starken Gefühl des Im-Stich-gelassen-Seins“ führt der Politologe Dominique Reynie als Motiv für die Abstrafung der Sozialisten an. So bemühten sich viele Wähler gar nicht erst zur Stimmabgabe: Mit rund 61 Prozent war die Wahlbeteiligung so gering wie noch nie bei einer Kommunalwahl. Diejenigen, die zur Wahl gingen, verweigerten sich häufig den etablierten Parteien und gaben ihre Stimme der FN. Neben den Nichtwählern sind die Rechtspopulisten die Gewinner vom Sonntag. Wahlexperten sprechen von einem „historischen“ Erfolg.
FN Führerin Le Pen sprach von einem „spektakulären“ Erfolg. Durch das Ergebnis sieht sie sich in ihrer politischen Linie bestätigt, die Partei vom Ruch des Rabaukenvereins zu befreien und wählbar zu machen. Das „Ende des Zwei-Parteien-Systems“ sei gekommen, erklärte sie, die Front National sei jetzt die „dritte politische Kraft“ im Lande.
In Marseille, der zweitgrößten Stadt Frankreichs, kam der seit 19 Jahren amtierende UMP-Bürgermeister Jean-Claude Gaudin auf 37,6 Prozent, sein sozialistischer Herausforderer Patrick Mennucci nur auf 20,8 Prozent, der FN-Kandidat Stéphane Ravier landete bei 23,2 Prozent.
Neues Telefon-Leak-Dokument aufgetaucht: Will die Oligarchin Timoschenko 8 Mio. Russen in der Ukraine mit der Atombombe eliminieren ?

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Gleiches Video mit englischer Untertitelung
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Mit deutschen Untertiteln
Telefonat von Oligarchin Timoschenko mit dem ehemaligen ukrainischen Regierungspolitiker Nestor Shufrych, der wie Timoschenko Geschäfte mit US Firmen betreibt.
Die Chefin der rechtspopulistischen Vaterlandspartei Timoschenko steht für eine Partei, dessen Regierungschef mit den Swoboda-Faschisten paktiert, der den Hitlergruß pflegt, der die Linkspartei verbietet, der Gesetze zwecks Genehmigung der Leugnung der Nazi-Verbrechen und des Holocaustes einbringt und der einen Gesetzesentwurf für die Kündigung des Atomwaffensperrvertrages eingebracht hat. Von der Umwandlung faschistischer SA ähnlicher Milizen des Rechten Sektors in eine "Nationalgarde" und den Schießbefefehl für ukrainische Soldaten auf der Krim ( der zum Glück nicht befolgt wurde) gar nicht zu reden.
Unter dem Vorbehalt der Bestätigung der Meldung offenbart sich hier ein neuer handfester Skandal. Eine kriminelle und mordlüsternde Oligarchin als Präsidentin der Ukraine wird die russische Regierung auf keinen Fall tatenlos hinnehmen.
Laut RT- Meldung hat Timoschenko die Echtheit des Telefonates mittlerweile bestätigt . Allerdings sei das Ende des Gesprächs "editiert".
Die ukrainische Ex-Regierungschef Julia Timoschenko hat sich in einem Telefonat mit dem ehemaligen Vizechef des nationalen Rates für Sicherheit und Verteidigung, Nestor Schufritsch von Viktor Janukowitschs Partei der Regionen, für die „Erschießung verdammter russischer Hunde“ ausgesprochen.
„Ich würde all meine Beziehungen geltend machen und die ganze Welt erheben lassen, damit von Russland nur ausgebrannter Boden übrig bleibt“, sagte Timoschenko in einem am Montag bei YouTube veröffentlichten zweiminütigen Video. Timoschenko selbst bestätigte auf ihrer Twitter-Seite die Echtheit des Gesprächs, dessen Mitschnitt auch auf dem Internetportal vesti.ru abrufbar ist.
„Ich bin selber bereit, eine Maschinenpistole in die Hand zu nehmen… um diese Hunde samt ihres Anführers kalt zu machen“, sagte Timoschenko seinem Gesprächspartner bei der Erörterung der Lage auf der von Kiew an Moskau abgespaltenen Schwarzmeer-Halbinsel Krim. Sie bedauerte, dass sie nicht dabei gewesen war und die Prozesse nicht selbst leiten konnte. „Einen Dreck statt Krim hätten sie (Russen) von mir bekommen“, schimpfte Timoschenko.
Schufritsch solidarisierte sich mit der Ex-Regierungschefin und fragte, was mit acht Millionen Russen auf dem Territorium der Ukraine passieren sollte, die alle Schurken seien. Timoschenko zufolge könnten dagegen nur Atomwaffen helfen, meldet Ria Novosti .
Zum Zeitpunkt des Gesprächs wurden keine Angaben gemacht. Kommentatoren vermuten, dass die Unterredung stattfand, als Timoschenko in der Berliner Charite-Klinik wegen ihres Bandscheibenleidens behandelt worden war.
Ukrainians must take up arms against Russians so that not even scorched earth will be left where Russia stands; an example of former Ukrainian PM Yulia Tymoshenko’s vitriol in phone call leaked online.
RT: “It’s going too far! Bugger! We must grab arms and go whack those damn katsaps [a Ukrainian word used to refer to the Russians in a negative tone] together with their leader,” Tymoshenko said.
Nazi-Schurkenstaat Ukraine will die Atombombe haben und Atomwaffensperrvertrag kündigen
Die rechtspopulistisch-faschistische Putsch-Regierung in der Ukraine will den Atomwaffensperrvertrag, der die Weiterverbreitung der Atombombe bewirken soll, aufkündigen.
Das bedeutet im Ergebnis, dass die regierenden Faschisten und Ultranationalisten die Atombombe in der Ukraine genauso anstreben wie eine Nato-Mitgliedschaft, was Russland als direkte Bedrohung interpretieren muss.
Was die USA und die EU angeblich mit aller Macht im Iran verhindern will, wird sie in der Ukraine hinnehmen, weil es den USA und der Nato in Wirklichkeit nicht um die Weiterverbreitung der Atombombe geht sondern umd Machterweiterung der USA und der EU in Richtung Russland.

Der Atomwaffensperrvertrag oder Vertrag über die Nichtverbreitung von Kernwaffen (NVV bzw. englisch Treaty on the Non-Proliferation of Nuclear Weapons, kurz Non-Proliferation Treaty oder NPT) ist ein internationaler Vertrag, der das Verbot der Verbreitung und die Verpflichtung zur Abrüstung von Kernwaffen sowie das Recht auf die „friedliche Nutzung“ der Kernenergie zum Gegenstand hat.
Der Atomwaffensperrvertrag wurde von den fünf Atommächten Russland, USA, Frankreich, Volksrepublik China und Großbritannien initiiert und mittlerweile von 190 Staaten unterzeichnet bzw. ratifiziert. Von vier Nationen, die nicht Mitglied des Atomwaffensperrvertrages sind, wird der Besitz von Atomwaffen angenommen: Indien, Israel, Nordkorea und Pakistan. Nordkorea zog seine Zustimmung zum Vertrag im Jahre 2003 zurück.
Im Atomwaffensperrvertrag verzichten die Unterzeichnerstaaten, die nicht im Besitz von Kernwaffen sind, auf eine atomare Rüstung (siehe Artikel I bis III). Die fünf offiziellen Atommächte, die diesen Status dadurch erlangten, dass sie vor dem 1. Januar 1967 eine Kernwaffe gezündet haben (s. Artikel IX), verpflichten sich im Gegenzug zum Kernwaffenverzicht der anderen, „in redlicher Absicht Verhandlungen zu führen […] über einen Vertrag zur allgemeinen und vollständigen Abrüstung unter strenger und wirksamer internationaler Kontrolle“ (s. Artikel VI). Dies ist die einzige bindende Verpflichtung zur vollständigen Abrüstung der Atomwaffenstaaten in einem multilateralen Vertrag.
In der Nach-Sowjetzeit hat Russland alle Atombomben aus der Ukraine abgezogen und damit einen Beitrag zum Weltfrieden geleistet.
Die neuen Machthaber in der Ukraine wollen den Atomwaffensperrvertrag aufkündigen. Ein dahin gehender Gesetzentwurf wurde am Freitag von der Obersten Rada in Kiew registriert, hieß es in der ukrainischen Hauptstadt.
Urheber des Papiers sind die Abgeordneten Valentin Koroljuk und Alexander Tschernowolenko von der Vaterlandspartei der Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko sowie Sergej Kaplin von Vitali Klitschkos Partei UDAR.
Die Ukraine war am 16. November 1994 in den Atomwaffensperrvertrag vom 1. Juli 1968 eingestiegen. Am 5. Dezember 1994 wurde das Budapester Memorandum unterzeichnet, wonach die USA, Russland und Großbritannien Kiew Sicherheitsgarantien und die Wahrung der Souveränität der Ukraine gewähren.
Die russische Staatsduma reagierte hart auf den Vorstoß des ukrainischen Parlaments. „Derartige Erklärungen zeugen unmissverständlich davon, dass die Macht in Kiew von Terroristen ergriffen wurde, die Frieden und Sicherheit in der ganzen Welt gefährden“, erklärte die Chefin des Duma-Ausschusses für Sicherheit und Korruptionsbekämpfung, Irina Jarowaja.
http://rt.com/news/tymoshenko-calls-destroy-russia-917/
Heike Hänsel Linke MdB zu 15 Jahre völkerrechtswidriger Kosovo-Krieg der Nato

"Während aktuell die EU und Nato Rußland Völkerrechtsbruch in der Krim-Frage vorwerfen, werden eigene Kriegsverbrechen und massive Verletzungen des internationalen Rechts tabuisiert, daher ist diese einseitige Außenpolitik zutiefst unglaubwürdig und trägt nicht zur internationalen Entspannung bei, im Gegenteil", kritisiert Heike Hänsel, Vorsitzende des Unterausschusses für die Vereinten Nationen, internationale Organisationen und Globalisierung. "Nur eine Abkehr von internationalen Doppelstandards in der Einhaltung von Völkerrecht und eine aktive Außenpolitik des Interessenausgleichs, verbunden mit vertrauensbildenden Maßnahmen, können zu einer friedlicheren Welt beitragen", so Hänsel.

Kanzler Schröder: Ich hab diese Art Völkerrechtsbruch wie jetzt auf der Krim selber praktiziert - deshalb kann ich nicht vermitteln!
Am 9. März 2014 äußerte Gerhard Schröder, siebenter Kanzler der Bundesrepublik Deutschland (1998–2005), auf einer Veranstaltung der Wochenzeitung Die Zeit: »Natürlich ist das, was auf der Krim geschieht, etwas, was auch Verstoß gegen das Völkerrecht ist. Aber wissen Sie, warum ich ein bißchen vorsichtiger bin mit ’nem erhobenem Zeigefinger? Ich muß nämlich sagen: Weil ich es selbst gemacht habe.«
Schröder war gefragt worden, warum er nicht als Vermittler in Sachen Ukraine auftreten wolle, und er – wohl schlecht vorbereitet oder taktierend oder auch einfach zu selbstsicher und geschichtsvergessen – gestand in seiner schnoddrigen Art den Völkerrechtsbruch ganz nebenbei, im Grunde genommen abgehakt: »Als es um die Frage ging, wie entwickelt sich das in der Bundesrepublik Jugoslawien, Kosovo-Krieg, da haben wir unsere Flugzeuge, unsere Tornados nach Serbien geschickt, und die haben zusammen mit der NATO einen souveränen Staat gebombt – ohne daß es einen Sicherheitsratsbeschluß gegeben hätte.« Völlig unerwartet, aber doch Klartext geredet – und nun?
Das letzte Kapitel im Buch mit dem Titel »Jugoslawien« wurde ab dem 24. März 1999 geschrieben. Am Abend dieses Tages, exakt um 20 Uhr MEZ, drangen Kampfflugzeuge der NATO in den Luftraum der Bundesrepublik Jugoslawien ein, unter ihnen auch vier »Tornados ECR« der Bundeswehr, Radaraufklärer. Den Deutschen fiel die militärlogistisch bedeutende Aufgabe zu, das Flugabwehrsystem der jugoslawischen Armee auszuschalten und so den Weg für die nachfolgenden Bomber freizumachen. Das geschah.
Am selben Tag zur Tagesschau-Zeit ließ Schröder, Kanzler einer SPD-Grünen-Bundesregierung, vom Bundespresseamt eine kurze Erklärung verbreiten. Daß er gerade einen an sich unfaßbaren Tabubruch begangen hatte, kam darin nicht vor. Statt dessen bedauerte der Kanzler lieber seine Regierung. Diese habe »sich ihre Entscheidung nicht leicht gemacht, schließlich stehen zum erstenmal nach Ende des Zweiten Weltkrieges deutsche Soldaten im Kampfeinsatz«.
Dort, wo die Naziwehrmacht einst gewütet hatte, wo 1,7 Millionen Jugoslawen während der Okkupationsjahre von 1941 bis 1944 getötet wurden, wo Konzentrationslager errichtet und Hunderttausende deportiert wurden, mordeten nun wieder deutsche Krieger mit deutschen Waffen. Nein, zur Geschichte kein Wort. Statt dessen das Thema »Menschenrechte« und »Demokratie« beschworen, das ab sofort für Angriffskriege herhalten mußte: »Heute abend hat die NATO mit Luftschlägen gegen militärische Ziele in Jugoslawien begonnen. Damit will das Bündnis weitere schwere und systematische Verletzungen der Menschenrechte unterbinden und eine humanitäre Katastrophe im Kosovo verhindern.«
»Das Morden im Kosovo zu beenden«, flog die NATO-Luft-Armada 78 Tage und vor allem Nächte hindurch etwa 35000 Einsätze – allein die USA hatten zeitweise tausend Bomberjets im Einsatz –, feuerte 20000 Tonnen Bomben, Raketen oder Marschflugkörper ab. Schröder: »Die internationale Staatengemeinschaft kann der (…) menschlichen Tragödie in diesem Teil Europas nicht tatenlos zusehen. Wir führen keinen Krieg, aber wir sind aufgerufen, eine friedliche Lösung im Kosovo auch mit militärischen Mitteln durchzusetzen.«
Im Namen des Vaters, des Sohnes und der »internationalen Staatengemeinschaft« – in diesem Fall bestand sie aus den zehn beteiligten NATO-Staaten. Kein UN-Beschluß, nichts. Und natürlich führten die Interventen keinen Krieg, sondern setzten lediglich mit militärischer Gewalt eine »friedliche Lösung« durch. Wie danach in Afghanistan, Irak, Libyen, Côte d’Ivoire.
Gegen Saddam Hussein, gehenkt nach vorheriger Fotosession in Unterhosen, Muammar Al-Ghaddafi und Sohn, gepfählt, gelyncht, skalpiert, verscharrt die Leichname; Saadi Al-Ghaddafi, ein anderer Sohn, bei seiner Festnahme vor kurzem öffentlich Haare und Bart geschoren, ein Spektakel. Die Ivorer Laurent und Simone Gbagbo, geprügelt und nach Den Haag verschleppt von den Siegern um Alassane Ouattara, eine vormalige Spitzenkraft des Internationalen Währungsfonds, heute Gbagbo-Nachfolger als Präsident. Mord und Totschlag in den Ländern, in denen »die humanitäre Katastrophe verhindert« werden sollte, Fehden um Öl und Geld. Libyen im freien Zerfall, der Irak zerrissen von religiöser und ethnischer Zwietracht. »Mad Max«-Untergangsstimmung inklusive Propagierung des Faustrechts in größeren Teilen des arabischen und subsaharaischen Afrika.
Schröder lieferte am 24. März 1999 die Blaupause für alle Kriege seitdem. Die NATO-Attacke »richtet sich nicht gegen das serbische Volk. Dies möchte ich gerade auch unseren jugoslawischen Mitbürgern sagen. Wir werden alles tun, um Verluste unter der Zivilbevölkerung zu vermeiden.« Brücken wie am Markttag in Varvarin angegriffen, gerade errichtete Wohnhäuser gezielt vernichtet oder aus Versehen, wie den Eisenbahnzug – war wohl Munition an Bord, Geheimtransport im Abteil. Alles »Kollateralschäden«.
Als solche gelten die vorgeblich unbeabsichtigten Treffer aus der Luft. Die von Krankenhäusern, Altersheimen, Geburtskliniken, Schulen, Wohnhäusern – alles bevorzugte Objekte des Zufalls. Von militärischen Zielen weit entfernte Kleinstädte oder Dörfer wurden oft gleich mehrmals von den Bombengeschwadern heimgesucht und Flüchtlingstracks, als Feindobjekte identifiziert, ausgeschaltet. »Wo es für angebracht gehalten wurde«, schrieb Werner Pirker zum fünften Jahrestag des Krieges (jW vom 24.3.2004), »bewiesen die NATO-Bomber durchaus ihre Fähigkeit zu ›chirurgischen Eingriffen‹. Öffentliche Gebäude in Belgrad wurden auf den Meter genau getroffen, weshalb die unzähligen Zerstörungen ziviler Objekte nicht unbeabsichtigt gewesen sein können. Die Zivilbevölkerung wurde bewußt terrorisiert, um ihren Widerstandsgeist zu brechen. Doch blieb die Moral der Bevölkerung bis zuletzt intakt, berichtet die JW.«
Geschichtlicher Abriss:
Am 24.03.1999 beginnen die NATO-Luftangriffe gegen Jugoslawien. Der erste NATO-Krieg hat begonnen. Am 10.06.1999 akzeptiert die jugoslawische Führung die Bedingungen der NATO und zieht alle bewaffneten Kräfte aus dem Kosovo ab.
Die Bilanz des ersten NATO-Krieges liest sich folgendermaßen:
Es wurden laut NATO-Schätzung ca. 10.000 jugoslawische Soldaten getötet oder verletzt. Dazu kommen 1.500 getötete und 5.000 verletzte Zivilpersonen (Schätzungen der jug. Behörden). Mehr als 855.000 Menschen sind aus dem Kosovo seit Beginn der Luftangriffe vertriebene worden oder geflohen (nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks UNHCR). Mehr als tausend Splitterbomben, auch Streubomben genannt, hat die NATO während des Kosovo-Krieges abgeworfen. 450 Kilogramm wiegt eine Streubombe, sie besteht aus 202 Behältern mit Einzelsprengsätzen, die jeweils 1.800 extrem scharfe Metallsplitter in sich tragen. Rund 10% dieser Behälter , das wären mindestens 20.000 Minibomben, sind nicht explodiert, räumen Experten der NATO ein. Die Minengefahr im Kosovo ist heute weitaus größer als in Kambodscha, Bosnien oder Afghanistan, die bislang zu den am stärksten verminten Ländern der Erde gehören.
Für die deutschen Medien steht die Schuld von Milosovic außer Zweifel. Schnell waren sich die Seiten mit den gewohnten Beleidigungen gefüllt: „Der Schlächter von Belgrad“ (Berliner BZ), das „Balkanmonster ... sieht aus wie eine Bulldogge ohne Knochen“ (Bild), „Horst Mahler vergleichbar“ (taz), das „Ungeheuer“ (Freitag). „300.000 Tote klagen Milosovic an“ lautet die Headline der Münchner Abendzeitung, der Spiegel schrieb tags darauf hanseatisch zurückhaltend von „nahezu 300.000“. Damit sind alle Opferrekorde gebrochen. Die Differenz zwischen den angeblich im Kosovo ermordeten Albanern, laut Kriegsverbrechertribunal in Den Haag genau 11.334, und den nach 13 Monaten intensiver Suche gefundenen Toten, laut Den Haag 2.788, ist doch recht groß.
Völkermord – Genozid ist das neue Schlagwort geworden. Und dem Genozid muß mit einer humanitären Intervention, wobei es zu Kollateralschäden kommen kann, abgeholfen werden. Aber was ist dieser Genozid?
Der Begriff des Genozids bzw. Völkermord, muß auch angesichts dessen, was dort im Kosovo jetzt zutage gefordert wird, als das denunziert werden was er ist, ein Kampfbegriff der NATO, die selbst Massenmörder in ihren reihen hat und zu anderen Massenmördern außerordendlich gute Kontakte pflegt. Ja, es hat im Kosovo Massenmord, Vergewaltigung und Vertreibung gegeben. Aber diese Begrifflichkeiten wie KZ’s, Milosovic’-SS, Deportationen, Selektion und Joschka Fischer mit seinem „nicht nur nie wieder Krieg, sondern auch nie wieder Auschwitz!“ sind zu Weißwäschern der deutschen Geschichte geworden. Bei soviel Vergleichen mit den deutschen Nazi-Verbrechen konnte man schnell den selben Eindruck haben, den Susan Sonntag am 17.4.99 in der FAZ beschrieb
„Und vielleicht stimmt es ja, und die deutschen Tornados bombardieren nicht die Serben, sondern die deutsche Wehrmacht.“
Ja, das schreckliche Wort vom Genozid. Genozid ist immer noch Völkermord, so wie es die Türken mit den Armeniern probiert haben, so wie die deutschen Nazis das jüdischen Volk in Europa fast ausgelöscht hätten. Aber Männer waren und sind kein Volk. Auch wenn sie es sind, die all die begangenen Völkermorde zu verantworten haben. Aber der Mord an hauptsächlich bosnischen und kosovo-albanischen Männer ist ein Kriegsverbrechen, ein Massenmord, aber deswegen noch kein Genozid. Eine schreckliche männliche Ungenauigkeit !
Wenn man im nachhinein feststellt, daß diese humanitäre Katastrophe gar nicht so katastrophal war, wie behauptet - muß man dann nicht die Verantwortlichen in ihrer Funktion ernst nehmen und zur Verantwortung ziehen? Oder ist der Kampfbegriff der bürgerlichen Menschenrechte nichts anderes als ein Klassenrecht? Warum ist die Vertreibung von 200.000 (viele Quellen sprechen eher von 300.000, und, was noch besser ist, für dieses Kriegsverbrechen sind bis heute keine Verantwortlichen zu Rechenschaft gezogen worden) Kraijna-Serben in wenigen Wochen, wobei auch noch ca. 2.000 von ihnen getötet wurden, keine humanitäre Katastrophe? Weshalb kann man nach 6 Wochen Kriegsende erst eine liste von 450 Namen zusammenstellen, die man als Kriegsverbrechen oder als Verbrechen gegen die Menschlichkeit Herrn Milosovic und den anderen glorreichen fünf anlastet? Wenn das Kosovo doch gepflastert sein müßte mit den Leichen dieser fünf Outlaws? Wenn diese katastrophale Humanität auch nur ein wenig Schritt halten möchte mit dem Kraijna-Vergleich, müßten 6.000 bis 8.000 Tote her. Zehn Jahre Kurdistan-Konflik hat 30.000 Menschen das Leben gekostet, Hunderttausende KurdInnen sind in die ganze Welt geflohen. Dörfer wurden zerstört und die Bevölkerung vertrieben - aber hier sagt das bürgerliche klassenmenschenrecht - es ist keine humanitäre Katastrophe zu erkennen, nur Terrorismus. Jetzt sind über 136.000 Serben, Roma, Montenegriner und andere vertrieben worden (Berliner Zeitung vom 13/7/99) - Hunderte geschlagen, gedemütigt, vergewaltigt, gefoltert, vertrieben und ermordet. An der Gesamtzahl der Serben und anderer Minderheiten im Kosovo gemessen - eine unter NATO-Schutz und mit der Verteidigung der menschenrechte legitimierte reinrassige ethnische Säuberung.
Der Krieg
Es war ein sauberer Krieg. So sauber, dass es noch nicht mal mehr Ziviltote gab – Kollateralschaden nannte man es jetzt. Der hiesigen Bevölkerung wurde der NATO-Krieg als chirurgisches Operation mit intelligenten sauberen Waffen verkauft. Intelligente Waffen deswegen, weil sie nur böse Serben suchen und ausschalten. Es wurde ausgeschaltet, zerstört, vernichtet – aber niemals getötet oder gemordet. Mit jedem Tag, an dem kein durchgreifender Erfolg zu verzeichnen war, wurden die Angriffe grausamer, die Ziele beliebiger.
Immerhin sollen fast 10.000 Serben/Albaner in den drei Monaten getötet oder verletzt worden sein. Ziviltote in Bussen, Bahnen, in Flüchtlingstrecks - aber trotzdem bleibt der Krieg sauber. Nie werden die Toten direkt gezeigt. Eher romantische Kerzenscheinstimmung in den Krankenhäusern in Serbien, die ohne Strom operieren müssen, weil die NATO die Stromversorgung zerbombt hat. Und dann noch Bomben am Weltnichtrauchertag auf eine jugoslawische Tabakfabrik, zum Glück wurden ein Tag später am internationalen Kindertag keine Kindergärten bombardiert. Populistische Kriegspolitik im Rahmen der Propagierung von „unveräußerlichen Menschenrechten“.
Und, was noch schöner ist – die BRD ist endlich wieder voll dabei. Absolut keine Hemmungen mehr, wenn es darum geht, daß deutsche Soldaten zum dritten mal hintereinander in diesem Jahrhundert - zum zweiten mal mit der Unterstützung der SPD einen Angriffskrieg auf den Balkan losgetreten haben. Nichts erschreckt mehr – selbst wenn auf den Tag genau, nur 58 Jahre später, wieder deutsche Kampfflugzeuge Belgrad bombardieren (6.4.41 begann das Unternehmen Marita, der deutsche Angriffskrieg gegen Jugoslawien. 484 deutsche Stukas bombardieren Belgrad und töten 1500 Menschen) Diesmal sind es deutschen Tornados – aber selbst Parallelität erschreckt kaum noch jemanden. Erschreckend!
Globalstrategie
Das Ende des Kosovo-Krieges besiegelt auch das Ende der alten Ordnung der Welt. Ein Krieg der NATO, der gegen das Völkerrecht und die UN-Charta verstieß, um Menschenrechte durchzusetzen, wurde vom UNO-Sicherheitsrat postum legalisiert. Damit haben die Vereinten Nationen ihren jahrzehntelang gehegten Anspruch auf ein Gewaltmonopol faktisch aufgegeben. Konkret bedeutet die Selbstmandatierung der NATO eine Relativierung des Völkerrechts in seiner jetzigen form. Das Prinzip der Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten eines Landes ist abgelöst worden vom Prinzip der humanitären Intervention. Der Kovovo-Konflikt hat gezeigt, das es für die NATO heute möglich ist, gegen den Willen der Großmächte Rußland und China einen Krieg zu führen, ohne das Ende der Welt zu riskieren. Der bisherige völkerrechtliche Konsens ist damit obsolet. In der neuen Weltordnung, die durch den zerfall der Blöcke entstanden ist, hat sich die NATO unter Führung der USA als alleinige Ordnungsmacht etabliert. Der Kosovo-Krieg war lediglich die Probe auf Exempel.
Die neue stärke der USA geht einher mit der schwäche Rußlands. Auch hierfür war der Kosovo-Krieg eine Probe, die ergeben hat, daß aus der einstigen Gestaltungsmacht eine klassische Vetomacht geworden ist.
Die Berliner Zeitung beschrieb am 15/6/99 noch ein paar andere Gründe für den Kosovo-Krieg „Russische Geopolitker verwiesen von Beginn an darauf, daß es die NATO bei ihrer Kosovo-Aktion darauf abgesehen hatten, die Kontrolle über die reichhaltigen vorkommen an Chrom, Wolfram, Nickel und Blei im Nordkosovo zu erringen. Insgesamt 35% der Weltvorräte an Chrom liegen in Albanien und Kosovo. Chrom, Wolfram und Ferrochrom haben zentrale Bedeutung für die internationale Rüstungsindustrie. Die Weltbank hat in einem Memorandum als Ziel formuliert, Möglichkeiten für eine internationale Ausbeutung zu schaffen, heißt es in Moskau.
Allerdings ist der Verweis auf die Weltbank fadenscheinig. Rußland ist nicht weniger an den Rohstoffen interessiert. Seit Anfang der 90er Jahre unterschrieben Moskau und Belgrad einige Abkommen über deren Förderung und Aufbereitung. Jugoslawien plante den Export von Chrom und Chromlegierungen nach Rußland. Insgesamt hätte Rußland mit der gemeinsamen Ausbeutung nach Schätzungen von Wirtschaftsfachleuten jährlich eine bis anderthalb Milliarden Dollar einnehmen können. Für Jugoslawien ist der Norden die wichtigste Einnahmequelle für Devisen. Ein russischer KFOR-Sektor dort ist somit nicht nur eine psychologisch wichtige Garantie für die serbischen Bevölkerung, ihre Klöster und Kirchen, sondern auch für die ökonomischen Interessen Belgrads und Moskaus.“
Ölspuren
Jugoslawien spielte auch immer eine Rolle im neuen „Great Game“. Der Neuverteilung strategischer Rohstoffe, vor allem der Ölvorkommen. Da Jugoslawien über keine nennenswerten Ölvorkommen verfügt, auch wenn dort Vorkommen vermutet werden, so war es als Transitland von Bedeutung. Verschiedene Ölmultis planten eine Pipeline durch Jugoslawien oder den Transit per Öltanker über die Donau. Vom georgischen Schwarzmeer-Hafen Supsa geht das Kaspi/Kaukasusöl per Tanker durch den Bosporus in die weite Welt. Das Öl könnte auch in bulgarischen Raffinerien verarbeitet und auf der Donau durch Jugoslawien nach West-Europa gelangen. Noch besser wäre eine Pipeline.
Im Februar 1998 vereinbarte die bulgarische Regierung mit der italienischen ENI, eine "Machbarkeitsstudie für eine Pipeline vom Hafen Constanta nach Triest, über Ungarn (...) und Serbien" zu erstellen, die "auch von den USA mit 650 000 Dollar gefördert" wird. "Mehrere US-Firmen" haben sich "um den Bau der Pipeline beworben (...). Pferdefuß der lukrativen Trasse" sei "der Teilabschnitt durch Serbien". "Der Transit" könne nur "durch eine internationale Garantie" (Handelsblatt, 13. Oktober 1998) gewährleistet werden. Das klingt eindeutig. Trotzdem wird es Zufall sein, daß der Bundestag etwa in dieser Zeit den Krieg gegen Jugoslawien beschloß.
Die geostrategische Lage und der hegemoniale Wettstreit haben Jugoslawiens Schicksal besiegelt. Die "geoökonomische Verknüpfung der westlichen Schwarzmeerküste (...) für den Transport russischer, kaukasischer oder auch zentralasiatischer Energieträger" und die "Versorgung Südost- und Mitteleuropas auf dem Land bzw. Flußwege" (FAZ, 27. Mai 1999) verlangte "politische Stabilität" auf dem Balkan.
Angegriffen wurden vor allem zivile Ziele wie die Sendezentrale des serbischen Rundfunks RTS, die »Zastava«-Autofabrik in Kragujevac, eine Brücke in Varvarin und die chinesische Botschaft. Die NATO sprach zynisch von Kollateralschäden. Die Verantwortlichen wurden bis heute von keinem Gericht belangt. Zum Beispiel:
Gerhard Schröderhttp://www.jungewelt.de/2014/03-24/057.php
http://www.jungewelt.de/2014/03-24/016.php
http://www.oelspuren.net/Kriege/DERKOS_1/derkos_1.HTM
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