US Regime zwingt E-Mail-Dienst, den Snowdon in Moskau nutzte, zur Aufgabe

In den USA werden immer öfter staatliche Repressionspraktiken angewendet, die man aus Diktaturen kennt. 

Die Firma war offensichtlich nicht bereit, sich von der US Regierung Obama erpressen zu lassen. 

Offenbar will man sich wegen der Snowdon-Unterstützung rächen.

Demonstranten in Berlin Ende Juni

Die Firma Lavabit gibt ihr Geschäft mit E-Mail-Verschlüsselung  offenbar auf Druck der US-Regierung auf.

Der Gründer fühlt sich erpresst und spricht von "Verbrechen gegen das amerikanische Volk". Auch Whistleblower Snowden soll über Lavabit kommuniziert haben.

Ein verschlüsselter E-Mail-Dienst, den der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowdon  zur Kommunikation genutzt hatte, ist offenbar auf Druck der US-Behörden zur Schließung gezwungen worden. 

Der Eigentünerdes E-Mail-Dienstes Ladar Levison erklärte, dass er  sich nach langer Überlegung zur Einstellung seines Dienstes entschieden hat.

Entweder er kehre "fast zehn Jahren harter Arbeit" den Rücken oder er werde zum Komplizen "von Verbrechen gegen das amerikanische Volk", schrieb Levison. 

Levison beklagt in seiner Mitteilung, er könne keine Details zu den Ursachen der Einstellung von Lavabit mitteilen. "Wie die Dinge derzeit liegen, kann ich meine Erfahrung der letzten sechs Wochen nicht teilen, obwohl ich zweimal die nötigen Anträge gestellt habe", schrieb Levison. Das US-Recht erlaubt es den Sicherheitsdiensten, Firmen zu verpflichten, dass sie die ihnen erteilten Anweisungen nicht öffentlich machen.

USA wollten möglicherweise Snowdens Daten

Es handele sich um einen seltenen und vielleicht sogar einzigartigen Fall, dass ein US-Unternehmen lieber seine Tätigkeit einstelle, als einer Bitte von US-Behörden zur Herausgabe von Informationen nachzugeben, sagte Kurt Opsahl, ein Anwalt der Bürgerrechtsgruppe Electronic Freedom Foundation in San Francisco. Ihm sei kein Fall bekannt, in dem ein Anbieter sich entschlossen habe, unter diesen Umständen seinen Dienst einzustellen.

Die jüngsten Erfahrungen hätten ihm eine sehr wichtige Lektion erteilt, schrieb Levison. Er könne derzeit nur jedem dringend davon abraten, seine privaten Daten einem Unternehmen anzuvertrauen, dass direkte Beziehungen zu den Behörden der Vereinigten Staaten habe.

Das US-Justizministerium äußerte sich zunächst nicht dazu.Gründer warnt vor Datenklau durch die Regierung

Lavabit war in die Schlagzeilen geraten, nachdem berichtet worden war, dass Snowden den Dienst während der Zeit, die er auf dem Moskauer Flughafen Scheremetjewo feststeckte, zur Kommunikation nutzte. 

Im Rahmen der von Snowden angestoßenen Enthüllungen war herausgekommen, dass die großen amerikanischen E-Mail-Anbieter wie Google und Microsoft und andere von den Behörden gedrängt wurden, die Geheimdienste bei der Ausspähung von Daten zu unterstützen.