In der BRD gab es 289 Kältetote seit 1990 - in der Ex-DDR gab es KEINE  Kältetote

Selbst im Horror-Winter 1987 als Heizungen ausfielen, gab es keine Kältetoten in der Ex- DDR. Bis zu minus 20 Grad waren tagelang gemessen worden. 

In der Bundesrepublik gab es seit der Wende hingegen 289 Kältetote - Obdachlose, die sich nicht einmal eine Wohnung leisten können.

Die Linke wirft der Regierung vor, nichts dagegen zu tun.

Hunderte Menschen ohne Wohnung sind einer Schätzung zufolge in den vergangenen Jahren in Deutschland an Unterkühlung gestorben. Darauf wies die Linken-Bundestagabgeordnete Sabine Zimmermann hin. „Es ist unendlich traurig und ein Skandal, dass Menschen in Deutschland erfrieren“, sagte Zimmermann der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Seit 1991 seien mindestens 289 wohnungslose Menschen in Deutschland an Unterkühlung gestorben, teilte Zimmermann unter Berufung auf die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe mit.

„Sie erfroren im Freien"

Die Bundesarbeitsgemeinschaft erläuterte: „Sie erfroren im Freien, unter Brücken, auf Parkbänken, in Hauseingängen, in Abrisshäusern, in scheinbar sicheren Gartenlauben und in sonstigen Unterständen.“ Die Zahl der Toten ist nach Angaben der Organisation eine Schätzung aufgrund verschiedener Quellen, unter anderem von Medienberichten.

Zimmermann warf der Bundesregierung vor, sich nicht um das Problem zu kümmern. Die Abgeordnete hatte die Regierung gefragt, wie viele Menschen in den vergangenen Jahren erfroren seien und welchen Handlungsbedarf sie sehe. Das Sozialministerium antwortete in einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Schreiben, dass der Regierung dazu keine Erkenntnisse vorlägen. Für die Betreuung und Unterbringung von Wohnungslosen seien die Länder und Kommunen zuständig.

Soziale Kälte der großen Koalition

„Dass die Bundesregierung sich offensichtlich nicht dafür interessiert, zeugt von der sozialen Kälte der großen Koalition“, sagte Zimmermann. Sie forderte die Regierung auf, regelmäßig über die Zahl wohnungsloser Menschen zu berichten, auch über Angebote der Kältehilfe. (dpa)