Wagenknecht: Linke erscheint als Teil des unsozialen Parteienkartells und das muß sich wieder ändern

Lehren aus der historischen Wahlniederlage der Linken in MV

Das  ist eine Absage an beliebige und unterwürfige  Regierungskoalitionen der Linkspartei mit SPD und Grünen

Insoweit ist das gute Abschneiden der AfD natürlich die Quittung dafür, dass in diesem Land seit Jahren in wechselnden Koalitionen Politik gegen die sozialen Interessen der Mehrheit gemacht wird. Wir allerdings müssen uns fragen, warum Die Linke in den Augen vieler offenbar Teil dieses unsozialen Parteienkartells geworden ist. (…)

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Sahra Wagenknecht: Linke in den Augen vieler Teil des unsozialen Parteienkartells

Der Berliner Tagesspiegel veröffentlichte am Dienstag ein Interview mit der Linke-Fraktionsvorsitzenden im Bundestag, Sahra Wagenknecht. Darin heißt es:

Warum ist Die Linke nicht mehr erste Adresse für Proteststimmen?

Weil es uns offensichtlich nicht ausreichend gelungen ist, uns von den anderen Parteien abzusetzen. Es ist ja interessant, dass Wahlanalysen besagen, dass ein Großteil der Wähler die AfD nicht gewählt hat, weil sie deren Programm so toll finden, sondern aus Enttäuschung über die anderen Parteien. Insoweit ist das gute Abschneiden der AfD natürlich die Quittung dafür, dass in diesem Land seit Jahren in wechselnden Koalitionen Politik gegen die sozialen Interessen der Mehrheit gemacht wird. Wir allerdings müssen uns fragen, warum Die Linke in den Augen vieler offenbar Teil dieses unsozialen Parteienkartells geworden ist. (…)

Vor der Wahl wurden Sie auch von eigenen Parteifreunden kritisiert. Der Vorwurf: Sie praktizierten so eine Art Umarmungsstrategie gegenüber der AfD, würden deren Stichworte aufgreifen. Können Sie das nachvollziehen?

Das ist völlig absurd. Ich umarme nicht die AfD. Ich kritisiere Frau Merkels Politik, die zu sehr viel Unsicherheit und Ängsten geführt hat, weil sie konzeptionslos ist. Man kann nicht in großer Zahl Menschen nach Deutschland holen und dann die Kommunen und die ehrenamtlichen Helfer mit dem größten Teil der Probleme alleine lassen. Man muss die Rahmenbedingungen schaffen, dass Integration funktioniert. Das tut diese Regierung nicht, im Gegenteil.

https://www.jungewelt.de/2016/09-07/038.php