EU erlaubt US-Genfood in Europa 

Auch in der Frage des Genfoods lässt sich die EU zu einer Kolonie der USA degradieren. Es profitieren vor allem US-Global Player wie Monsantos und Du Pont von der auf 10 Jahre befristen Zulassung von 19 genveränderten Pflanzen. Aber auch deutsche Weltkonzerne wie Bayer und BASF profitieren von dieser neuen Regelung. 

Es geht vor allem um Sojabohnen und Baumwolle, aber auch um Mais und Raps. Bisher sind insgesamt 58 genveränderte Produkte zugelassen, die angeblich unbedenklich seien.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace kritisierte die Zulassung weiterer Sorten. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker habe „keine Absicht, die EU den Bürgern näher zu bringen, stattdessen bewegt er sich auf Amerika und Monsanto zu“, sagte die EU-Nahrungsmittelexpertin der Organisation, Franziska Achterberg, in Brüssel, berichtet AFP.

In Deutschland scheint sie entschieden, eine Mehrheit der Menschen lehnt genetisch modifizierte Lebensmittel ab. Das berichtet der SWR bereits 2014. Auch in den USA scheint sie entschieden: Dort hat sich die Saatgut- und Agrarindustrie durchgesetzt, die US-Bürger haben Genfood offensichtlich akzeptiert.

Wenn US-Reishändler nach Good Old Europe reisen und ihre Ware anpreisen, stoßen sie auf wenig Gegenliebe. Auf ihre Frage, warum sie keine Abnehmer hierzulande finden, bekommen sie derzeit ungewohnte Antworten: "Versenkt Euren Reis doch im Ozean oder schickt ihn woanders hin", hat ein deutscher Kunde den US-Produzenten erst kürzlich zugerufen, schriebder Spiegel schon 2006.

Doch Greenpeace schockte die deutschen Verbraucher mit der Meldung, in Aldi-Filialen gentechnisch veränderten Reis entdeckt zu haben. "Zwei Labore haben die DNA-Sequenz nachgewiesen", sagt Ulrike Brendel von Greenpeace. Dies sei ein Skandal für die Gentechnik-Industrie: Die Hersteller der genmanipulierten Pflanzen könnten deren Ausbreitung nicht verhindern.

Die Rechte am "LL601"-Reis hält Bayer. Das Unternehmen hatte den Pharmakonzern Aventis CropScience vor vier Jahren übernommen, der mit "LL 601" experimentiert hatte. Die Sorte wird nicht angebaut und nicht vermarktet - nun forschen die Unternehmen, wo der manipulierte Reis herkommt. Derweil fordert Greenpeace, die von Bayer CropScience angestrebte Zulassung einer weiteren Gen-Reissorte zu stoppen. Dabei geht es um "Liberty Link 62" (LL62). Dieser Reis enthält die gleiche gentechnische Veränderung wie "LL601". Bayer CropScience will, dass der Import von "LL62" nach Europa zugelassen wird.

 

Inzwischen hat Aldi den Reis aus dem Regal verbannt. Aber das ist nur ein Beispiel. Es zeigt, dass der Zug in vielen Bereichen der Herstellung von Lebensmitteln bereits abgefahren ist.   

http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/kontext/die-schlacht-um-genfood-wachsendes-unbehagen-ueber-genfood-in-den-usa/-/id=4352076/did=14363108/nid=4352076/1cq37fr/index.html

 

http://www.spiegel.de/wirtschaft/genfood-aus-den-usa-versenkt-euren-reis-im-ozean-a-436672.html