Pegida-Rassisten setzen auf Islamhass statt Judenhass und auf Wilders und 10 000 kommen 

Pegida in Dresden: Eine halbe Stunde mit Geert

Nach einem massiven Einbruch der Pegida-Demos in Dresden in den letzten Wochen demonstrierten jetzt erstmals wieder 10 000 Rechtsradikale in Dresden gegen eine angebliche Islamisierung Europas. Als Zugpferd war der niederländische Rechtspopulist Wilders in Ostdeutschland aufgetreten.

Ähnlich wie Nazis der Nationale Front von Le Pen in Frankreich distanzeren sich die Rechtspopulisten und Rassisten sowie die Hardcore-Nazis  im neuen Gewande vom Antisemitismus und sie geben sich islamfeindlich und nicht mehr judenfeindlich. Vielmehr gibt es neben Deutschlandfahnnen sogar Israelfahnen in den Reihen der Rassisten zu sehen. Apartheid-Politik-Verstehertum ist in diesen Kreisen offensichtlich angesagt.  

Während Antifaschismus und damit auch Anti-Rasismus noch vor 25 Jahren in der ehemaligen DDR quasi Staatsräson war, tummeln sich jetzt wieder tausende Rassisten in ostdeutschen Städten auf ultranationalistisch und völkisch geprägten Demos und predigen eine "zweite Wende" auf diesen Montagsdemos.   

 Nach 25 Minuten verließ der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders am Montagabend schon wieder die Bühne in der Dresdner Flutrinne und wurde mit einer Wagenkolonne zurück zum Flughafen gebracht. Zuvor hatte Wilders in seiner Rede moniert, die meisten Politiker und Medien verschlössen ihre Augen vor den Gefahren der Islamisierung. Zugleich kritisierte er Kanzlerin Angela Merkel für ihren Satz, der Islam gehöre zu Deutschland.

Die islamfeindliche Pegida-Bewegung hatte wegen ihres illustren Gastredners mit rund 30.000 Teilnehmern gerechnet. Doch mit geschätzt etwa 10.000 Besuchern blieb die Kundgebung weit hinter den Erwartungen der Veranstalter zurück. Wilders ist Gründer und Vorsitzender der rechtspopulistischen Partei für die Freiheit (PVV) in den Niederlanden.

Zuvor hatten nachmittags mehr als tausend Menschen unter dem Motto "Vielfalt statt Einfalt" mit einem Sternlauf gegen Fremdenfeindlichkeit und für eine weltoffene Stadt demonstriert. Die Systemkritik ist berechtigt, wenn sie auf Klassenkampf statt Rassenkampf setzen würde. Doch diese verkappten Nazis predigen lieber den Rassismus und die Duckmäuser-Ideologie vom Treten nach unten und vom untertänigen und obrigkeitshörigen Buckeln nach oben. Der kleine Mann aus dem Ausland oder gar aus Kriegsgebieten, der selber als  Billiglöhner ausgebeutet wird sei Schuld an der Misere und nicht die Zocker des globalisierten Finanzmarktkapitalismus und die Kapitaloligarchen aller Länder, wie es linke und humanistische Systemkririker sehen ..