GB-Waffengeschenk-Flieger für die IS von Irakern abgeschossen 

Das irakische Parlament fordert eine Erklärung von London für seine Unterstützung von Daesh

Das irakische Parlament hat London um Erklärungen gebeten, nachdem zwei britische Flugzeuge von der irakischen Armee in der Provinz al-Anbar am 22. Februar 2015 abgeschossen worden waren.

Die Fotografien der Trümmer bezeugen, dass die beiden Flugzeuge Waffen transportierten, von denen die Iraker denken, dass sie dem islamischen Emirat («Daesh») bestimmt waren.

Seit der Invasion des Irak durch das islamische Emirat hat die internationale vom Pentagon geführte Koalition gegen Daesh mindestens viermal der terroristischen Organisation Waffen abgeworfen. Jedes Mal hat der Sprecher der Koalition einen "Irrtum" beim Abwurf zugegeben.

Die britische Regierung hat nach der Zerstörung der beiden Flugzeuge keinen Protest erhoben.

Ein stellvertretender Premierminister sagte kryptisch, man wisse, wer den IS gegründet habe. Ein hochrangiger schiitischer Kleriker sagte, der IS seine Erfindung der CIA. Die Amerikaner hatten im Jahr 2013 damit begonnen, die sunnitischen Rebellen gegen den syrischen Machthaber Assad mit Waffen zu unterstützen. Auf diese Weise ist das militärische Gerät in die Hände des IS geraten.

Die New York Times zitiert den stellvertretenden Premierminister Bahaa al-Araji mit den Worten: „Wir wissen wer den Daesh gemacht hat.“ Daesh ist die arabische Abkürzung für den Islamischen Staat (IS). Die NYT ist berichtet weiter, dass der Politiker auf Nachfrage nicht präziser werden wollte. Präziser sei dagegen der schiitische Geistliche Moktada al-Sadr geworden: Er habe in einer Rede gesagt, dass die CIA den IS gegründet habe. Sadr gilt als dem Iran nahestehend. Die Zeitung berichtet weiter, dass zahlreiche Teilnehmer einer Demonstration dieselbe Meinung vertreten, unter ihnen auch Dutzende Abgeordnete im irakischen Parlament.

In der irakischen Bevölkerung herrscht breiter Widerstand gegen den erneuten Einsatz der Amerikaner. Die NYT hat mit einigen Irakern gesprochen, und zitiert einen von ihnen: „Der islamische Staat ist ganz klar eine Schöpfung der Vereinigten Staaten. Die Vereinigten Staaten versuchen erneut im Irak zu intervenieren und verwenden als Ausrede den Islamischen Staat.“

 

Die Verdächtigungen der Bevölkerung in Irak kommen nicht von ungefähr: Bereits 2013 hatte die New York Times berichtet, dass die Amerikaner mithilfe des CIA Militärmaterial an die die den syrischen Präsidenten Assad kämpfenden Rebellen geliefert hatten. Hugh Griffiths vom Stockholm International Peace Research Institute schätzte damals, dass etwa 3500 Tonnen militärische Ausrüstung an Rebellen geliefert worden seien. Teilweise wurden die Waffen über die Türkei nach Syrien gebracht.