Bundesdeutsches Schulsystem noch immer ungerecht - DDR Schulsystem war besser 

Das bundesdeutsche  Schulsystem ist immer noch ungerecht und gewährt vielen Kindern aus sozial benachteiligten Haushalten immer noch keine echte Chancengleichheit. 

Während in der DDR ein einheitliches Schulsystem von der 1. bis zur 10. Klasse die Regel war, wurden in der BRD schon immer 10 Jährige nach der 5. Klasse ausselektiert und oftmals schon früh ihrer Lebenschancen beraubt, indem sie in unterprivilegierte Hauptschulen oder gar Sonderschulen abgeschoben wurden. In der ehemaligen DDR wurden dann für Gymnasiasten einfach noch 2 Jahre oben draufgepackt. So studierten u. a. auch Angela Merkel und Gregor Gysi in diesem System im DDR-Lande.  

Finnland hatte vor Jahre dieses DDR-Schulsystem kopiert und wurde damit PISA-Weltmeister. In Ostdeutschland wurde es durch die "Wende" hingegen abgeschafft. 

Noch immer hat  man in der Bundesrepublik als Gymnasiast bessere Chancen einen Ausbildungsplatz und einen qualifizierten Arbeitsplatz zu bekommen.  Selbst als Realschüler ist man stark benachteiligt und vielfach schon früh seiner Lebenschancen beraubt.

Dieses dreigliedrige Schulsystem der BRD lehnt sich noch an die preußischen Ständezeiten des 19.Jh. an.  Die Oberschicht bzw. reiche Oberklasse schickt ihre Kinder aufs Gymnasium , während Arbeiterkinder und Kinder sozial Ausgegrenzter in die Hauptschule oder allenfalls in die Realschule gelangen können . Studien zeigen, dass sich hier Schranken bilden und das System wenig durchlässig ist. Die Kinder werden früh aussortiert und geprägt und  je nach Schultyp entsprechend wenig oder gut geförtdert.

Das belegt auch erneit eine Studie der bürgerlichen Bertelsmann-Stiftung. 

Eine neue Studie zeigt: Die Schulpolitik ist in fast allen Bundesländern gleich schlecht - mit einer Ausnahme in Ostdeutschland nämlich in Sachsen.

Mit Pisa fing alles an: 2001 erschrak Deutschland über den Zustand seines Schulsystems. Seither ist Pisa Ausgangspunkt und Maßstab zugleich - für Bildungspolitiker wie Bildungsforscher.

Zwar steigt die Zahl der Abiturienten und es sinkt die Zahl der Schulabbrecher leicht,  doch die Chancenungleichheit bleibt signifikant.

Die Schulabbrecherquote in Sachsen liegt mit 9,1 Prozent deutlich über dem Bundessdurchschnitt (6 Prozent). Zu diesem Ergebnis kommt die Bertelsmann Stiftung in der Studie "Chancenspiegel". Schlechter sind in Deutschland nur noch Berlin (9,3 Prozent), Sachsen-Anhalt (11,6) und Mecklenburg-Vorpommern (12,0). Immerhin konnte sich Sachsen seit 2009 um einen Prozentpunkt verbessern.

Sachsens Kultusministerin Brunhild Kurth ist das aber noch nicht genug: "Mit dieser Quote können wir nicht zufrieden sein." Im Koalitionsvertrag habe man das Ziel verankert, die Zahl der Schulabbrecher zu senken. Einen Weg der Umsetzung nannte Kurth nicht.

Regionale Ungleichheiten kritisiert Sachsens Linke, diese seien zwischen den Kreisen und kreisfreien Städten noch zu groß. Laut der Studie lag der Anteil an Schulabbrechern je nach Region zwischen 5,5 und 13,4 Prozent. Besonders benachteiligt: Nord- und Mittelsachsen sowie Görlitz. Hier gebe es die meisten Schulabgänger ohne Abschluss und zugleich die wenigsten Abiturienten. Die bildungspolitische Sprecherin der Linken, Cornelia Falken, fordert deshalb, das Bildungsangebot im ländlichen Raum zu verbessern. "Dazu sollte auch die Gemeinschaftsschule gehören, die aufgrund ihrer Struktur den Umgang mit sozialer und kultureller Vielfalt ermöglicht," so Falken.

Insgesamt steht Sachsen bei der Abiturientenquote auch schlecht da und belegt mit seinen 44,7 Prozent wieder mit Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, aber auch Bayern die letzten Plätze. Im Durchschnitt machen 54,9 Prozent der Deutschen Abitur. An der sächsischen Zahl stößt sich die Kultusministerin jedoch nicht. Angesichts der von der Wirtschaft beklagten 'Akademikerschwemme' halte es die Kultusministerin für zweifelhaft nach einem immer höheren Abiturientenanteil zu streben und den hohen Anspruch der dualen Berufsausbildung unbeachtet zu lassen, heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums. Man hat also nichts kapiert.

Es geht nicht darum, dass jeder Abi bekommt, sondern darum, dass jeder die gleichen Buildungschancen bekommt und dann in der 10. Klasse frei und erwachsen selber entscheiden können soll, ob er Abitur machen und studieren will oder nicht. 

 Wer aus einem benachteiligten Umfeld kommt, braucht in deutschen Klassenzimmern nicht auf Fairness und Chancengerechtigkeit zu hoffen. "Der Bildungserfolg, gemessen in Kompetenzen von Neuntklässlern in Mathematik, bleibt weiterhin stark von der sozialen Herkunft abhängig", schreiben die Forscher, "es gelingt Schulen in Deutschland also immer noch zu wenig, die herkunftsbedingten Benachteiligungen ihrer Schüler auszugleichen."

Wer aus wirtschaftlich schwierigen Verhältnissen stammt, vielleicht noch einen Migrationshintergrund mitbringt und nicht auf das akademische Bildungserbe seiner Eltern und Großeltern zurückgreifen kann, hat ungleich schlechtere Chancen auf einen höheren Bildungsabschluss. Die mangelnde Chancengerechtigkeit, sagen die Forscher, bleibe "die größte Baustelle", auch wenn es langsame - sehr langsame - Fortschritte gebe: "Neuntklässler aus höheren Sozialschichten haben in Mathematik bis zu zwei Jahre Vorsprung vor ihren Klassenkameraden aus bildungsferneren Familien." Unterschiede, die sich nicht mehr allein mit unterschiedlichen Schulsystemen in den Bundesländern erklären lassen.

Der Statusbericht zur Chancengleichheit vergleicht die Durchlässigkeit der Schulsysteme, die Entwicklungs- und Integrationsmöglichkeiten für Schüler und ihre Chance, einen guten Abschluss zu erhalten. Dabei spielen auch Unterschiede zwischen den Bundesländern eine Rolle, aber: "Kein Land ist in allen Bereichen Spitze oder Schlusslicht."

Einige Teilergebnisse:

 

 

  • Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern gehören bei den Kriterien "Durchlässigkeit" und "Kompetenzförderung" zur Spitzengruppe - und sind neben Hamburg die einzigen Bundesländer, die es überhaupt schaffen, in zwei der vier bewerteten Bereiche ganz oben mit dabei zu sein.
  • Bezogen auf alle vier bewerteten Felder im Bereich der Bildungsgerechtigkeit kommt Thüringen auf die höchste Wertung aller Bundesländer.
  • Bei der Integrationskraft erreichen Berlin und Bremen gute Werte, schwächeln dafür aber bei den anderen Kriterien.
  • Bayern punktet im Bereich der Kompetenzförderung, zeigt sich aber in den Feldern Durchlässigkeit und Integrationskraft deutlich restriktiver.
  • Völlig ausgeglichen präsentieren sich Schleswig-Holstein undRheinland-Pfalz: Sie erreichen jeweils bei allen vier Kriterien einen Mittelfeldplatz.
  • Eine klare Ost-West-Trennung gibt es bei der Zertifikatsvergabe, also der Chance auf einen guten Abschluss: Alle ostdeutschen Bundesländer gehören hier zur Schlussgruppe, während Baden-Württemberg, Hamburg, NRW und das Saarland die Spitzenreiter sind, schreibt Spiegel Online.