Bis zu 1 Million BRD Bürger "flüchteten" in die DDR 

Anders als die offizielle Propaganda suggeriert, gab es nicht nur eine Fluchtbewegung von DDR Bürgern in die DDR sondern auch eine Flucht- oder Auswanderungsbewegung von der BRD in Richtung DDR, wo sich viele BRD - Bürger dauerhaft nierdergelassen haben. Genaue Zahlen sind kaum zu bekommen und viele Zahlen sind unvollständig oder widersprechen sich.

Die Flucht in den Osten war aber ebenfalls auch ein Massenphänomen. Von Einzelschicksalen kann man wegen der großen Zahl der Übersiedler nicht mehr reden.  Es waren zwar weniger als umgekehrt, aber  in vielen Jahren erreichte die Fluchtbewegung von der BRD in Richtung DDR bis zu einem Drittel der DDR- Flüchtenden. Wie die Statistik zeigt ist es auf jeden  Fall  signifikant und bisher  ein deutsch-deutsches Tabu-Thema.

Insgesamt wanderten zwischen der offiziellen Staatsgründung der DDR 1949 und dem Mauerfall 1989 bis zu eine Million  Menschen von West nach Ost. Viele ließen Arbeitslosigkeit, Schulden, Militärdienst oder unglückliche Ehen hinter sich. Manche flüchteten in die Arme geliebter Menschen oder in den Traum vom Sozialismus.

Allein zwischen 1950 bis 1968 flüchteten nach BRD- Angaben 435 000 BRD Bürger in die DDR . Nach DDR- Angaben waren es sogar 650 000 BRD-Bürger allein in diesen 18 Jahren der 40 Jahre DDR.  

Allein nach 1949 wanderen jährlich zigtausende Westdeutsche in die DDR. 1959 waren es beispielsweise 65 000 BRD Bürger und 1960 kurz vor dem Mauerbau 42 500. Und auch in den Jahren der Mauer von 1961 bis 1989 wanderten statistisch gesehen durchschnittlich in etwa 10 000 BRD-Bürger in die DDR ( +-). Das ist allerdings nur ein ungefährer Wert. 1961 im Jahr des Baus der Mauer waren es beispielsweise sogar 34 000 BRD- Bürger, die sich in die DDR absetzten. Die DDR- Statistiken lieben bis 1965 vor. Deshalb basiert diese Angabe in den Folgejahren  von 1966 bis 1989 auf eine entsprechende Hochrechnung und Extrapolation dieser Zahlen von bis 1965. 

Natürlich gab es mehr DDR- Auswanderer in die BRD, aber auch hier schwanken die Zahlen und Statistiken teilweise grawierend, zumal auch von den DDR Auswanderern 500 000 DDR-Bürger desillusioniert in die DDR zurückkamen.

Trotzdem waren es wohl drei Millionen DDR Bürger von 1949 bis 1989 insgesamt. Bis zum Mauerbau waren es etwa 2,5 Mio. Danach in Mauerzeiten noch mal 500 000, wobei Zweidrittel der DDR- Ausreisenden legal und mit Genehmigung der DDR-Behörde ausreisten . Auch dieser Sachverhalt wird gerne ausgeblendet. 500 000 von den DDR-Flüchtenden wanderten zurück. Hinzu kommen eine Million BRD - Flüchtlinge. So ergibt sich ein ganz anderes Bild als offiziell vermittelt wird.

Im Ergebnis sind demnach nur etwa 1,5 Mio. DDR Bürger unterm Strich tatsächlich ausgewandert. Das sind weniger als 10 % der DDR- Bevölkerung in diesen 40 Jahren DDR insgesamt. Aber auch nach dem Mauerbau wanderte die meisten DDR- Auswanderer legal in die BRD aus. Nur etwa ein Drittel flüchtete illegal. Hinzu kommen etwa 100 000 Verurteilungen wegen unerlaubtem Grenzübertritt, die sogenannte Republikflucht. So wanderte 1968 beispielsweise 16 000 DDR- Bürger in die  BRD. Davon waren aber 11 700 mit Zustimmung der DDR- Behörden zustande gekommen. Diese Angaben basieren auf Angaben des Statistik- Online- Dienstes "Statista". 

Per Saldo 1,5 Mio. DDR Auswanderer konnte die DDR in deisem 40-Jahre-Zeitraum verkraften. In den 50 er Jahren wurden sogar BRD-Bürger angeworben, weil man in der DDR bereits Arbeitsplätze suchte, während in der BRD trotz "der Zeit des Wirtschaftswunders" der 50 er Jahre bereits die ersten Arbeitslosen in größerer Zahl entsanden waren. In der DDR herrschte dann in dieser Zeit schon Arbeitskräftemangel und Vollbeschäftigung. So wanderten auch insbesondere in den 50 er Jahren besonders viele Westdeutsche in die DDR. So waren es 1954 beispielsweise 78 000 BRD- Bürger, die in die DDR auswanderten. In diesem  Jahr siedelte auch die Famile der Kanzlerin Angela Merkel von Hamburg in die DDR über. 

Die Auswanderung zwischen der BRD und der DDR war  also keine Einbahnstraße, wie CDU-Ideologen des Antikommunismus und  des Kalten Krieges den Menschen einseitig eintrichtern wollen , Es gab eine Wanderung- oder Fluchtbewegung in beide Richtungen . Auch wenn die Bewegung aus der DDR heraus etwas stärker war, so kann von einer einseitigen Flucht der DDR Bevölkerung trotz  Mauer in Richtung BRD absolut keine Rede sein. Das ist reine Propaganda.  

Man darf auch nicht ausblenden, dass die "Mauer" und Teilung Deutschlands insgesamt ein Ergebnis des Hitlerfaschismus und dessen Niederlage insbesondere gegen die Sowjetunion und deren verbündeten West-Aliierten waren. Deutschland wurde deshalb  besetzt und aufgeteilt. Insbesondere in Berlin herrschten die Siegermächte auch 1961 ganz offiziell in dieser geteilten Stadt. Deshalb war der Bau der Mauer insbesondere eine Sache der USA und der Sowjetunion und hatte mit der DDR und der dort regierenden SED im Kern nichts zu tun.

US-Präsident Kennedy ermöglichte letztendlich die Mauer, nachdem er nach Verhandlungen in Wien Chruschtschow zu verstehen gab, dass ein Bau der Mauer keine Konsequenzen haben würde. Ganz im Gegenteil . Einer seiner wichtigsten Senatoren machte sogar den Vorschlag, die DDR Grenze militärisch und mit Grenzsicherungsbauten zu sichern. Kennedy sagte auch dazu offiziell nichts und machte den Bau der Mauer so erst möglich .  Anschließend verkündete er , das die Mauer zwar optisch nicht schön sei, aber immer noch besser als ein möglicher 3. atomarer Weltkrieg in Deurtschland, Europa und in der Welt.