Friedensdemo am 3.10. gegen Nato Kriege in Kalkar/NRW

Protest gegen NATO-Leitstelle in Kalkar am 3. Oktober. 

Von der NATO-Kommandozentrale in Kalkar ließe sich ein Luftkrieg steuern. Die Himmelsrichtung ist klar: Osten; Graphik via VVN-BdA

 

Steuerung des Krieges von Kalkar/Uedem  aus?

Beginnt der Krieg gar im beschaulichen Rheinland? Wenn er vielleicht auch nicht gleich dort beginnt, so könnte dieser aber zumindest von dort aus gesteuert werden. Genauer ausgedrückt von Kalkar aus. Die Luftwaffe „Wir. Dienen. Deutschland.“ beschreibt die Stadt in ihrem Internetauftritt so:

Die in Kalkar/Uedem stationierten Einheiten werden wie folgt charakterisiert:

„ Zentrum Luftoperationen

Im Zentrum Luftoperationen fließen die einsatzbezogenen Führungsaufgaben von Luftstreitkräften zusammen. Dadurch besitzt die Luftwaffe die Fähigkeit zur Führung von Luftstreitkräften für den Einsatz- und Übungsflugbetrieb in Deutschland sowie im Auslandseinsatz. Es leistet einen Beitrag zur Gestellung von NATO Streitkräftestrukturen und hält diese Fähigkeit durch Aus- und Weiterbildungen selbstständig aufrecht. Mit der Aufstellung des Zentrum Luftoperationen am Standort Kalkar/ Uedem werden Synergien aus der Zusammenarbeit mit ebenfalls dort stationierten NATO Einrichtungen genutzt.“

Und weiter:

Combined Air Operations Centre UEDEM

Das Combined Air Operations Centre Uedem ist ein taktischer Gefechtsstand der NATO. Er plant, führt, beauftragt und koordiniert die Luftoperationen aller ihm zugeordneten Kräfte der NATO im Frieden, Krisen und Konflikten.“

Und zum Dritten:

Joint Air Power Competence Centre

Das Joint Air Power Competence Centre gibt wichtige Impulse für die Weiterentwicklung und das bündnisgemeinsame Zusammenwirken von Luftkriegsmitteln aller Teilstreitkräfte“

Ulrich Sander ist Bundessprecher der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) und führt gegenüber Medien folgendes dazu aus.

Das Luftkriegszentrum der NATO ist operativ tätig. Erstens: Diese Leitstelle arbeitet jetzt daran, Eurofighter und AWACS-Flugzeuge ganz nah an die russische Grenze heranzuführen. Kalkar/Uedem soll zudem einen Kampfdrohnenkrieg in aller Welt ermöglichen. Seit 2012 sind dort 1000 Fachleute des Tötens stationiert worden, die jetzt noch um 600 aufgestockt werden. Sie dirigieren Eurofighter auch über deutschem Luftraum. Um die Abwehr angeblicher russischer Invasoren zu organisieren, so die offizielle Propaganda. Von Kalkar aus leitet die NATO Manöver, die seit April 2014 in baltischen Ländern stattfinden. Zweitens: Ein Thinktank veranstaltet dort theoretische Übungen und Konferenzen. Dort beschäftigt man sich intensiv damit, wie ein dritter, mit Luftwaffen zu bestreitender Weltkrieg führbar wäre. Anfang Oktober wird sich dort das Militär treffen, um sich mit der Digitalisierung der Kriegsführung zu befassen: Sie wollen unbemannte technische Systeme einbeziehen und bezeichnen dies als »Revolution der Kriegstechnologie«.

Geplant ist auch die Anschaffung von Kampfdrohnen, die von dort aus eingesetzt werden sollen – im Rahmen eines »Raketenabwehrschirms«, der von der NATO gegen Rußland aufgebaut wird, so die offizielle Sprechweise. Ursprünglich war beschlossen, den »Schirm« in Polen und Tschechien aufzubauen.

 
Einiges wissen wir, weil wir aufmerksam das Material der Bundeswehr lesen. Anderes haben wir aus kleinen, spärlichen Meldungen, mitunter in Lokalzeitungen. Die Presse wertet kaum Bundeswehrdokumente aus. Die VVN-BdA empfiehlt dazu aber eine eigene Broschüre mit dem Titel: »Mordbefehl vom Niederrhein.Kriegsführung des 21. Jahrhunderts – von Kalkar aus gesteuert«.
Die Kriege der Zukunft sind solche in der Luft, ob mit oder ohne Piloten an Bord. Über 4000 Soldaten und Offiziere mit 100 Flugzeugen nahmen an der Übung teil. Ihr Einsatzgebiet: Mecklenburg-Vorpommern, nur wenige hundert Kilometer von der Ukraine entfernt. Hinzu kamen noch die rund 800 »Experten«, die von der Leitstelle in Kalkar/Uedem am Niederrhein aus die Übung kommandierten. Die Amerikaner haben den Hut auf, NATO und Bundeswehr machen mit.Wir fordern, das dortige NATO-Luftwaffenhauptquartier zu schließen, am Standort ein Konversionsprogramm einzurichten, weder Kampfdrohnen noch Ersatz dafür anzuschaffen – und atomare Aufrüstung zu stoppen. An die Friedensfreunde haben wir ein Anliegen: Kalkar ist abgelegen. Wer sich an unserem Protest beteiligen will, sollte Fahrgemeinschaften bilden. Daß Gewerkschaften Busse organisieren, ist leider Zukunftsmusik: Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat Zivilangestellte der Bundeswehr in ihren Reihen, die ihr Veto einlegen. Die IG Metall nimmt Rücksicht auf Mitarbeiter der Rüstungsindustrie.
 

Den Roboter-Krieg im 21. Jahrhundert verhindern! Auf nach Kalkar am 03.10.2014!

In Kalkar, einer scheinbar friedlichen, kleinen Stadt am Niederrhein, gehen jeden Morgen NATO-Soldaten an ihren Computerarbeitsplatz und dirigieren weltweit den möglichen Einsatz von Luftwaffenflugzeugen, Kampfdrohnen und Raketen, und sie gehen abends nach Hause zu Frau und Kindern. 
Heute sind es ein paar hundert, in naher Zukunft 1600 NATO-Soldaten plus weitere 350 über Nato-Einrichtungen. 
Die NATO bereitet dort, wie sie selber sagt, den Krieg im 21. Jahrhundert vor, mit automatisierten Abläufen und Robotern. Das senkt die Hemmschwelle gegenüber dem Einsatz von militärischer Gewalt und macht so den (Atom)Krieg wahrscheinlicher. 
Bereits jetzt werden von Kalkar aus deutsche Eurofighter an die russische Grenze herangeführt, ständig einsatzbereit. Jeden Augenblick kann der Funke überspringen und der Krieg von deutschem Boden ist da. 
Das muss publik gemacht werden! Dagegen protestieren wir, dagegen bäumen wir uns auf. Deshalb laden wir euch ein, kommt mit am 3. Oktober nach Kalkar. Der Krieg beginnt hier und hier muss er gestoppt werden! 

Auftaktkundgebung Marktplatz Kalkar Beginn: 11:30 Uhr 
Abschlusskundgebung 14:00 Uhr vor der Kaserne

Es sprechen: 
Reiner Braun (IALANA),
Bernhard Trautvetter (Ostermarsch Rhein-Ruhr, Essener Friedensforum), 
MdB Andrej Hunko (Partei Die Linke) 
und eine Vertreterin der VVN-BdA. 
Moderation: Ulli Sander, Dortmund

Organisation: Ostermarsch Rhein-Ruhr, JuristInnen für den Frieden, Friedenskooperative (bundesweit), Friedensratschlag (bundesweit), Deutsche Friedensgesellschaft/DFG-VK Siehe auch: Information über die Kalkar-Demonstration des Bündnisses um den Ostermarsch Rhein/Ruhr am 3.10.2014 Den 3. Oktober in Kalkar vorbereiten http://www.nrw.vvnbda.de/texte/1325_presse_kalkar.htm

 
http://www.jungewelt.de/2014/09-18/054.php