Rassenunruhen in Ferguson/ USA - Weißer Polizist erschießt unbewaffneten Farbigen Michael Brown (18) 

Ein weißer Polizist hat den 18 jährigen farbigen Michael Brown erschossen, obwohl er unbewaffnet war und sich mit erhobenen Händen bereits ergeben hatte.

Menschen berichten vom Opfer rassistischer Gewalt im den USA, dass sich zuckend und krampfend am Boden im aussichtslosen Todeskampf wälzte. 

 

Der Poliztist schoß immer wieder auf das wehrlose Opfer. Seitdem toben in den USA jede Nacht Rassenunruhen.

Vor ein paar Wochen feierte Michael Brown seinen High-School-Abschluss. Es sei nicht leicht gewesen für ihn, sagte seine Mutter einem lokalen Fernsehsender, so wie für viele andere schwarze Männer in den USA. "Sie werden so lange auf einen bestimmten Typ reduziert, bis sie glauben, sie hätten nichts mehr zu verlieren". Vergangenen Samstag wurde der 18-Jährige erschossen - von einem weißen Polizisten. Michael war unbewaffnet. Seitdem herrschen in seiner Heimatstadt Ferguson bürgerkriegsähnliche Zustände.

Da sich die Polizei weigert, Details über den Schützen zu veröffentlichen, geht die Bevölkerung von einem krassen Fall von Rassenhass aus. Die mehrheitlich schwarze Bevölkerung verschafft ihrer Wut auf die Uniformierten jede Nacht erneut Luft. Statt zu deeskalieren, trat die Polizei bislang martialisch auf. In militärisch anmutender Tarnkleidung und mit gepanzerten Fahrzeugen zeigten sich die Beamten auf den Straßen - wie in einem Kriegsgebiet. Tränengasgranaten wurden geschossen und zwei Journalisten kurzzeitig festgenommen. Die Bewohner warfen mit Molotowcocktails und einige plünderten Geschäfte in der Innenstadt des 21.000-Einwohner Ortes. Dass sich die Gemüter schnell beruhigen werden, scheint momentan nicht möglich zu sein. Im Gegenteil. Die Proteste werden lauter und haben sich mittlerweile auf das ganze Land ausgebreitet.

 

Seit Tagen versammeln sich Abend für Abend Menschen auf dem Times Square, New Yorks glitzernd-fröhlichem Touristen-Mekka, und strecken gemeinsam ihre Hände in die Luft. "Don't shoot", rufen sie, nicht schießen. Letzte nacht kamen Tausende. #Dontshoot ist zum Protest-Hashtag gegen rassistisch motivierte Polizeigewalt geworden. Zuvor verbreitete sich ein Bild von Studenten der privaten Howard University in Washington D.C. in gleicher Pose viral über Twitter. Howard gehört zu einer Reihe von Universitäten, die vor 1964 zur Ausbildung der afroamerikanischen Bevölkerung gegründet wurden.