Human Right Watch verurteilt Kriegsverbrechen der ukrainischen Regierung

Raketenangriff in Donezk: Human Rights Watch wirft Kiews Armee Kriegsverbrechen vor

Ukrainische Soldaten in der Ostukraine: Die Truppen sollen Raketen in Donezk abgeschossen habenZur Großansicht
 

Ukrainische Soldaten in der Ostukraine:

Die Truppen sollen Raketen in Donezk abgeschossen haben

Human Rights Watch beschuldigt das ukrainische Militär, Zivilisten in Donezk mit Raketen beschossen zu haben. Die Flugkörper vom Typ "Grad" sind zielungenau - ihr Einsatz im bewohnten Gebiet sei ein Kriegsverbrechen, sagen die Menschenrechtler.

 

 Es geht um vier Raketenangriffe zwischen dem 12. und 21. Juli in der Großstadt Donezk im Osten der Ukraine. Mindestens 16 Menschen starben. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch, kurz HRW, wirft ukrainischen Truppen vor, bei ihren Attacken zielungenaue Raketen vom Typ "Grad" eingesetzt zu haben - und das in dem Gebiet der Millionenstadt.

Dies verstoße gegen internationales humanitäres Recht und könne als Kriegsverbrechen geahndet werden, so die Mneschenrechtler . "'Grad'-Raketen sind bekanntlich ungenaue Waffen, die nicht in bewohnten Gebieten eingesetzt werden sollten", sagt Oleg Solvang von HRW. (Den ausführlichen Bericht der Menschenrechtler mit Video- und Bildmaterial finden sie hier)

Dokumentiert wurden Angriffe regierungstreuer Truppen auf die Umgebung das Bahnhofs von Donezk. Wegen widersprüchlicher Angaben der ukrainischen Behörden sei es nicht möglich gewesen festzustellen, ob reguläre Truppen oder Kiew-treue Freiwilligeneinheiten für den Beschuss verantwortlich waren, schreibt Human Rights Watch.

Ein Journalist berichtete der Menschenrechtsorganisation, er habe in dem Dorf Novomichailiwka, aus dem die Donezker Vorstadt Maryinka beschossen wurde, regierungstreue Kämpfer in Uniformen gesehen, die nicht von der ukrainischen Armee stammten. Diese hätten sich gebrüstet, über einen Grad-Raketenwerfer zu verfügen, mit dem sie Rebellenstellungen beschossen hätten. Bei dem Angriff am 12. Juli kamen sechs Zivilsten ums Leben.

Kinderspielplatz getroffen

Am 19. Juli schlugen mehrere Raketen im Donezker Stadtteil Kuibyshiwski ein. Ein Geschoß traf den Kinderspielplatz der Schule Nummer 71, mehrere andere beschädigten Wohngebäude. Auch hier war laut Human Rights Watch Regierungstruppen verantwortlich: die Einschlagkrater deuten darauf hin, dass die Raketen aus westlicher Richtung kamen.