Merkel reist mit Konzernbossen nach China und hofiert KP
Die Ökonomie stand natürlich in ihrem Fokus. In ihrem Tross war die deutsche Wirtschaftselite, darunter Deutsche-Bank- Chef Jürgen Fitschen, Siemens-Boss Joe Kaeser und Volkswagen-Chef Martin Winterkorn.
Offensichtlich will sie für deutsche Kapitaloligarchen weiteren Marktzugang im bevölkerungsreichsten Markt der Welt erreichen.
So hat sie mit dem Deutsche Bank Chef Fitschen das Finanzkapital mit an Bord.
Auch Volkswagen will weitere Autofabriken in China bauen und darf in der Delegation deshalb nicht fehlen.
Das eigentliche Anliegen der deutschen Unternehmer war Kanzlerin Angela Merkel gerade einmal ein paar kurze Sätze wert. „Unsere Wirtschaft wünscht sich, dass sie in noch breiterem Maße einen Marktzugang bekommen kann“, sagte sie am zweiten Tag ihres China-Besuchs nach ihrem Gespräch mit dem chinesischen Premier, Li Keqiang. Sie hoffe auf mehr Transparenz, Gleichbehandlung und weniger Handelshemmnisse. Konkreter wurde sie nicht.
Von schlechter Stimmung sollte am Montag beim Zusammentreffen von Merkel und dem chinesischen Premier nichts zu spüren sein. So unterzeichneten deutsche Großkapitalisten Verträge in Milliardenhöhe.
Volkswagen kündigte an, in den Metropolen Tianjin und Qingdao für jeweils eine Milliarde Euro zwei weitere Autowerke zu errichten, was die Zahl der Standorte des Wolfsburgers Konzerns in der Volksrepublik auf 18 erhöht. Airbus will der Volkksrepublik China 100 Helikopter liefern, Lufthansa möchte künftig noch mehr gemeinsame Flüge mit China anbieten. Und die Deutsche Messe AG vereinbarte, dass China im kommenden Jahr Gastland der weltgrößten Computermesse Cebit in Hannover wird.
Chinas Premier Li war um Zuversicht bemüht. Was Chinas schwächere Wirtschaftsdaten betrifft, versicherte er, der „Abwärtsdruck“ auf die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt sei im ersten Quartal vorhanden gewesen, das zweite Quartal sehe aber schon sehr viel besser aus. Merkel lächelte.
Das nimmersatte Globalkapital koperiert auch mit einer Kommunistischen Partei einer Hegemonialmacht, wenn es denn den Interessen des deutschen Monopolkapitals dient.
Deutschland ist inzwischen Chinas größter Handelspartner in der EU, und China ist umgekehrt Deutschlands wichtigster Partner in der Asien-Pazifik-Region. Der bilaterale Handel stand im letzten Jahr bei knapp 120 Milliarden Euro – das entsprach etwa einem Drittel des Gesamthandels zwischen China und der EU. Hier kooperieren zwei "Exportnationen".
Merkel hatte im vergangenen Jahr dankbaren Applaus aus China erhalten, als sie sich gegen eine EU-Handelsuntersuchung chinesischer Telekommunikationstechnik aussprach.
Deutschland ist Europas größter Investor in China, die Investitionen wuchsen im vergangenen Jahr um 43 Prozent. Die chinesischen Investitionen in Deutschland lagen im vergangenen Jahr bei 830 Millionen US-Dollar (610 Millionen Euro), eine Steigerung von 29 Prozent seit 2012.
Der bilaterale Handel lag im Jahr 2013 bei 161 Milliarden US-Dollar (118 Milliarden Euro).
Die Top 10 der deutschen Unternehmen, welche führend in den wirtschaftlichen Beziehungen der beiden Länder sind:
(Firmendaten: Fortune-500-Liste 2013)
Platz 10: Deutsche Telekom AG
Bürostandort China: Beijing
Fortune Global 500 Rang im Jahr 2013: 105
Geschäftsführer: Rene Obermann
Mitarbeiter: 232.000
Umsatz: 74,75 Milliarden US-Dollar (54,97 Milliarden Euro)
Gewinn: -6,75 Milliarden US-Dollar (-4,96 Milliarden Euro)
Bilanzsumme: 142,29 Milliarden US-Dollar (104,64 Milliarden Euro)
Platz9: Munich Re Group
Bürostandort China: Beijing/ Hongkong
Fortune Global 500 Rang im Jahr 2013: 92
Geschäftsführer: Nikolaus von Bomhard
Mitarbeiter: 45.437
Umsatz: 84,05 Milliarden US-Dollar (61,83 Milliarden Euro)
Gewinn: 4,11 Milliarden US-Dollar (3,02 Milliarden Euro)
Bilanzsumme: 340,57 Milliarden US-Dollar (250,53 Milliarden Euro)
Platz 8: Metro AG
Bürostandort China: Shanghai
Fortune Global 500 Rang im Jahr 2013: 87
Geschäftsführer: Olaf Koch
Mitarbeiter: 24.637
Umsatz: 85,77 Milliarden US-Dollar (63,09 Milliarden Euro)
Gewinn: 3,9 Millionen US-Dollar (2,87 Millionen Euro)
Bilanzsumme: 45,83 Milliarden US-Dollar (33,71 Milliarden Euro)
Platz 7: BMW AG
Bürostandort China: Beijing
Fortune Global 500 Rang im Jahr 2013: 68
Geschäftsführer: Norbert Reithofer
Mitarbeiter: 105.876
Umsatz: 98,76 Milliarden US-Dollar (72,65 Milliarden Euro)
Gewinn: 6,55 Milliarden US-Dollar (4,82 Milliarden Euro)
Bilanzsumme: 173,80 Milliarden US-Dollar (127,85 Milliarden Euro)
Platz 6: BASF AG
Bürostandort China: Shanghai
Fortune Global 500 Rang im Jahr 2013: 65
Geschäftsführer: Kurt W, Bock
Mitarbeiter: 113.262
Umsatz: 101,17 Milliarden US-Dollar (74,42 Milliarden Euro)
Gewinn:6,27 Milliarden US-Dollar (4,61Milliarden Euro )
Bilanzsumme: 84,80 Milliarden US-Dollar (62,38 Milliarden Euro)
Platz 5: Siemens AG
Bürostandort China: Beijing
Fortune Global 500 Rang im Jahr 2013: 53
Geschäftsführer: Peter L_scher
Mitarbeiter: 370.000
Umsatz: 108,99 Milliarden US-Dollar (80,17 Milliarden Euro)
Gewinn: 5,78 Milliarden US-Dollar (4,25 Milliarden Euro)
Bilanzsumme: 139,28 Milliarden US-Dollar (102,46 Milliarden Euro)
Platz 4: Allianz SE
Bürostandort China: Beijing
Fortune Global 500 Rang im Jahr 2013: 31
Geschäftsführer: Michael Diekmann
Mitarbeiter: 144.094
Umsatz: 130,77 Milliarden US-Dollar (96,20 Milliarden Euro)
Gewinn: 6,64 Milliarden US-Dollar (4,88 Milliarden Euro)
Bilanzsumme: 915,65 Milliarden US-Dollar (673,56 Milliarden Euro)
Platz 3: Daimler AG
Bürostandort China: Beijing
Fortune Global 500 Rang im Jahr 2013: 23
Geschäftsführer: Dieter Zetsche
Mitarbeiter: 275.087
Umsatz: 146,89 Milliarden US-Dollar (108,05 Milliarden Euro)
Gewinn: 7,83 Milliarden US-Dollar (5,76Milliarden Euro )
Bilanzsumme: 214,84 Milliarden US-Dollar (158,04 Milliarden Euro)
Platz 2: E, ON AG
Bürostandort China: Beijing
Fortune Global 500 Rang im Jahr 2013: 15
Geschäftsführer: Johannes Teyssen
Mitarbeiter: 72.083
Umsatz: 169,76 Milliarden US-Dollar (124,88 Milliarden Euro)
Gewinn: 2,85 Milliarden US-Dollar (2,10 Milliarden Euro)
Bilanzsumme: 185,11 Milliarden US-Dollar (136,17 Milliarden Euro)
Platz 1: Volkswagen AG
Bürostandort China: Beijing
Fortune Global 500 Rang im Jahr 2013: 9
Geschäftsführer: Martin Winterkorn
Mitarbeiter: 549.763
Umsatz: 247,61 Milliarden US-Dollar (182,15 Milliarden Euro)
Gewinn: 27,91 Milliarden US-Dollar (20,53 Milliarden Euro)
Bilanzsumme: 408,17 Milliarden US-Dollar (300,26 Milliarden Euro)
http://german.china.org.cn/business/txt/2014-07/08/content_32884853_10.htm