Hypo-Vereinsbank entlässt 1600 Mitarbeiter - die  Hälfte 

Die Münchner Bank will angeblich die Hälfte ihrer Filialen dicht machen und 1600 Mitarbeiter entlassen

 

Die zur italienischen Unicredit gehörende Hypovereinsbank (HVB) nimmt einen weitreichenden Umbau in Angriff. Das Münchener Institut, einst eine der größten deutschen Geschäftsbanken mit einem weitverzweigten Filialnetz, erwäge fast die Hälfte seiner 584 Filialen zu schließen und knapp 1600 Stellen zu streichen, berichtete die Zeitung "Welt am Sonntag" vorab.

 

Abfindungen von 240 Mio. €uro sollen gezahlt werden. 

Immer wieder war es zu Milliardenverlusten der Zocker-Investmentbank gekommen

Zuletzt hatte die Hypo-Vereinsbank die Bilanz der Unicredit gerettet. Der italienische Global Player bündelt das riskante Investmentgeschäft allerdings bei der deutschen Tochter, so dass das Gefahrenpotenzial wegen der Spekulationsmeentalität enorm groß ist und auch Leichen im Keller nicht unwahrscheinlich sind.  

Anders als etwa die Mutter oder die Bank Austria hat die HVB auch deutlich weniger Geld für faule Kredite zurücklegen müssen. Im zweiten Quartal löste die Bank sogar Rückstellungen von drei Millionen Euro auf. Vor einem Jahr hatte die Bank noch 175 Millionen Euro in die Risikovorsorge gesteckt. Aber die Wahrheit sieht dennoch offensichtlich ganz anders aus. 

 

Österreichische Wirtschaftsprüfer sollen der Großbank Unicredit geholfen haben, Aktionäre um Milliarden zu prellen. Für das Ergebnis des Streits dürfte sich auch Horst Seehofer interessieren

 

Am 17. Oktober 2009 trafen sich drei Vertreter der österreichischen Wirtschaftselite zu einem vertraulichen Gespräch. 

 Dabei ist das Treffen wohl die Schlüsselszene in einem deutsch-österreichischen Wirtschaftskrimi.


Die Handlung kreist um den Vorwurf, dass die italienische Großbank Unicredit Chart zeigen nach der Übernahme der HypoVereinsbank und der Bank Austria die Minderheitsaktionäre beider Banken um Milliarden geprellt habe. Der Hedgefonds Polygon wittert ein Komplott unter Beteiligung österreichischer Wirtschaftsprominenz, die Bezichtigten fühlen sich diffamiert.

 

An jenem Herbsttag trafen sich im Hotel Panhans die Wirtschaftsprüfer Fritz Kleiner und Walter Platzer sowie der Anwalt Hellwig Torggler. Sie waren die frisch gekürten Mitglieder eines Schiedsgerichts. Das sollte prüfen, ob der von Unicredit an die Minderheitsaktionäre der Bank Austria gezahlte Abfindungspreis im Jahr 2007 angemessen war. Polygon hatte wie andere Minderheitsaktionäre schon den Ausschluss an sich angefochten und im Zuge eines Vergleichs einen zweistelligen Millionenbetrag erhalten. Nun sollte ein Schiedsgericht im Schnellverfahren klären, ob dem Hedgefonds noch mehr zusteht.

Wie aus Gerichtsakten hervorgeht, wirft Polygon den Schiedsrichtern vor, sich vor Beginn des Verfahrens mit Unicredit abgesprochen zu haben. Der Hedgefonds, der bekannt dafür ist, mit sehr harten Bandagen zu kämpfen, hat die drei vor dem Handelsgericht Wien wegen Betrugs auf Schadensersatz verklagt. Ziel des Komplotts sei es gewesen, ein Gutachten einzuholen, das den von den Italienern gebotenen Abfindungspreis bestätigt. Unicredit sowie Kleiner, Torggler und Platzer weisen die Vorwürfe vehement zurück, berichtet der Spiegel bereits vor Wochen . 

Ein Schiedsspruch zugunsten der Unicredit  wurde nicht von allen Beteiligten anerkannt

Ein Insider behauptet unter Berufung auf einen anderen Gutachter, dass die Abfindung für die Minderheitsaktionäre der Bank Austria schon aufgrund fragwürdiger Bewertungsmethoden um mindestens 400 Millionen Euro zu gering ausgefallen sei. Darüber hinaus ignoriere der Schiedsspruch, dass Unicredit in mehreren Transaktionen der Bank Austria werthaltige Tochtergesellschaften abnahm und ihr unterkapitalisierte Beteiligungen unterschob. Allein deshalb sei die Bank Austria 5,4 Milliarden Euro mehr wert gewesen, als Unicredit bei der Abfindung vorgab. Unter dem Strich seien die Minderheitsaktionäre um einen Milliardenbetrag geprellt worden. 

Auch dieses Szenario könnte zur jetzigen  Schieflage der Unicredit geführt haben.