Massiver Teilnehmer- Einbruch nach Dresden-Demo-Verbot bei  allen Pegida-Demos - Größte Gegendemo von 12 000 in München

Demo gegen "Bagida": 12.000 Menschen gehen in München auf die Straße

Wegen einer angeblichen Terrorwarnung und Drohung gegen den Initiator Bachman  wurde die Pegida-Demonstration in der Hochburg Dresden abgesagt.  

So kam es bundesweit zu keinen größeren islamfeindlichen Pegida-Veranstaltungen. Vielmehr überstieg die Teilnehmerzahl der Anti-Pegida-Demonstrantionen überall den Pro-Pegida-Demonstrantionen. 

Einige tausende Gegner und Befürworter von Pegida kamen am Montag zu Demos in vielen deutschen Städten zusammen, die meisten in München.

Die auf der westlichen Seite sind dem Aufruf des Münchner Pegida-Ablegers Bagida gefolgt und demonstrieren gegen eine angebliche Islamisierung des Abendlandes. Die auf der anderen Seite wollen ein Zeichen setzen, dass München weltoffen und tolerant ist. Wie bereits in der Vorwoche sind die Gegner der Bewegung Pegida ("Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes") deutlich stärker vertreten.

Von 12.000 Teilnehmern spricht die Polizei. Sie singen und tanzen zu Musik von "Blumentopf" oder "Schlachthofbronx" und applaudieren dem Schriftsteller Friedrich Ani, als dieser die Pegida-Demonstranten als "Nazis, Rassisten und sonstige Vollpfosten" bezeichnet.

Anti-Pegida in Bielefeld - 10 000 Teilnehmer 

Völkisch denkende Rechtsradikale  fühlen sich von Bagida beflügelt

Die Pegida-Gegner sind mit Musik und Bühnenprogramm lauter als die Islam-Gegner: Letzte Woche kamen sogar 18.000 Gegendemonstranten. Doch auch die Bagida-Teilnehmer haben sich nach Angaben der Polizei verringert: Waren es vergangene Woche noch 1500, kamen an diesem Montag noch 1200. Für erhöhte Aufmerksamkeit bei den Sicherheitsbehörden hatte Bagida gesorgt, weil laut Schätzungen der Fachinformationsstelle Rechtsextremismus der Stadt München auch wenigstens  200 Faschisten und Rechtsextremisten unter den Demonstranten waren.

Rund 6000 Menschen haben am Montagabend in Magdeburg gegen eine Kundgebung von Magida, dem örtlichen Ableger der Pegida, protestiert. Laut Polizei waren es bei Magida selbst dagegen nur 600 Menschen. Die Polizei verhinderte mit einem starken Aufgebot, dass die Gruppen direkt aufeinandertrafen.

Ähnlich war die Situation in Düsseldorf in NRW : Insgesamt  vier Gegendemonstrationen mit Hunderten Menschen gegen Dügida gab es dort. Für den Berliner Pegida-Ableger Bärgida gingen nur rund 400 Menschen auf die Straße, einige hundert Gegendemonstranten zogen unter dem Motto "Gemeinsam gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung" vom Bundeskanzleramt Richtung Alexanderplatz.

In Würzburg nahmen laut Polizei etwa 1200 Bürger an einem Demonstrationsmarsch teil, in Nürnberg versammelten sich 1000 Menschen zu einer Kundgebung gegen Rechtsextremismus und Islamfeindlichkeit .

In Mannheim demonstrierten laut SWR-Angaben auch fast 12 000 Demnstranten gegen Pegida. 

2500 Menschen waren bei einer Kundgebung des Bündnisses "Für ein buntes Flensburg" gegen Rassismus und für Toleranz. Mehrere Tausend versammelten sich auch in Osnabrück gegen die Islamkritiker.

In Braunschweig wurde eine Bragida-Demonstration aus Sicherheitsgründen abgesagt, die Polizei beurteilte die Lage als "zu gefährlich". Zuvor hatten rund 5000 Gegendemonstranten die 250 Bragida-Anhänger in der Stadt eingekreist.

Auch in Bielefeld versammelten sich etwa 10 000 Pegida-Gegner für ein tolerantes und weltoffemes Land. 

Trotz des Verbots versammelten sich in Dresden ungefähr 100 Pegida-Demonstranten nach zuletzt 25 000 in der letzten Woche.