Linkenchefin Katja Kipping bezichtigt Türkei ein falsches Spiel zu spielen

Kipping: Ankara wolle kurdische Autonomiebestrebungen verhindern

Plädoyer für humanitäre Hilfe statt militärischem Größenwahn 

Die Tükei will den Krieg gegen Syrien mittragen - aber eigentlich geht es der türkischen Regierung um einen Krieg gegen Assad, den die USA angeblich ausdrücklich  nicht  führen, weil Russland der US-Regierung seinerzeit ein klares Stop-Zeichen gegeben hatte.

 

Zudem wollen sie einen Streifen Syriens militärisch besetzen, der unter der Kontrolle der Kurden steht. Gegen die IS wollen sie in Wahrheit nicht kämpfen. Vielmehr haben sie die IS immer unterstützt und sogar Grenzposten an der Grenze zu Syrien überlassen. Deshalb versuchen  sie den Krieg gegen Syrien für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. 

 Die Linkenvorsitzende Katja Kipping hat vor dem Einsatz türkischer Bodentruppen gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien gewarnt. Der Türkei gehe es nicht darum, den IS zu bekämpfen, sondern kurdische Autonomiebestrebungen zu verhindern, sagte Kipping dem Deutschlandfunk. Ankara habe jahrelang mit dem IS zusammengearbeitet. »Und was es jetzt heißt, dass die Türkei mit Bodentruppen vorrücken will gegen die Terrormilizen, auch das ist, glaube ich, eine falsche Darstellung. Die wollen vor allen Dingen in die Gebiete rein, wo es davor kurdische Autonomiebezirke gab.«

Kipping kritisierte die Luftschläge des Westens und einiger arabischer Staaten gegen die IS-Terroristen im Irak und in Syrien. »Jeder, der denkt, man könne jetzt mit dem Finger schnipsen: ,Schickt ein paar Bomber hin, dann wird ein bisschen gebombt und dann ist das Problem weg‘, ergeht sich natürlich auch in höchstgefährlichen Allmachtsphantasien.« Vielmehr müsse alles getan werden, um menschliches Leid zu mindern, »unterhalb einer militärischen Intervention«. Der Westen müsse mehr humanitäre Hilfe leisten, mehr Flüchtlingen aufnehmen und Konten aller IS-Mittelsmänner und Vorläufer der Terrororganisation einfrieren. dpa