Der zeitweilige Internetbeauftragte der Linkspartei und Mitarbeiter der Parteizentrale im Karl-Liebknecht-Haus der Linkspartei soll sich als Öffentlichkeitsbeauftragter und/oder Mitarbeiter der Partei  im Rahmen eines Facebook-Eintrages in seiner Chronik abfällig über einen Spitzenkandidaten der Partei für die Bundestagswahl geäußert haben. 

Die Parteivorsitzende Katja Kipping wies auf die Unschuldsvermutung hin und machte aber deutlich, dass so ein Slogan tatsächlich einem Boykott des Bundestagswahlkampfes der Linken entsprechen würde- und das ausgerechnet durch einen Mitarbeiter der Linkspartei, der auch für die Öffentlichkeitsarbeit der Partei verantwortlich ist. 

 

Opfer der Attacken ist der streitbare und engagierte Linkspolitiker Diether Dehm, der auf Platz 1 seiner Landesliste für die Bundestagswahl in Niedersachsen steht. Er ist zudem Mitglied des Parteivorstandes. 

Nach Informationen der "Jungen Welt" forderte der Internetbeauftragte Mark Seibert den Spitzenkandidaten der niedersächischen Landesliste Diether Dehm " zu grillen und Niedersachsen auszuräuchern".

Auf Facebook legte er auf der Seite der Chronik der Parteivorsitzenden Katja Kipping nach und schrieb, dass "er Diether Dehm seit 13 Jahre kenne und er nicht integer sei, denn "integer sei was anderes".

Der Autor Rüdiger Göbel sprach in seinem JW-Artikel deshalb von Hetze aus dem Karl-Liebknecht Haus also der Parteizentrale.

Neu ist eine Sprache, die an die Zeit der politischen Verfolgung erinnert.

»Niedersachsen ausräuchern! Dehm grillen!« eröffnet Mark Seibert, Internetbeauftragter der Partei Die Linke und Mitarbeiter im Büro des Linke-Bundestagsabgeordneten Raju Sharma, auf seiner Facebookseite den Vorwahlkampf.

Unter dem "Nazisprech" ist ein lustiger Plakatentwurf zur Bundestagswahl mit der stellvertretenden Linke-Vorsitzenden Sahra Wagenknecht und dem niedersächsischen Spitzenkandidaten Diether Dehm zu sehen.

Letzterer hat ob des Mordaufrufs Strafanzeige erstattet – »gegen unbekannt«, weil er nicht glauben will, daß ausgerechnet der für den Onlinewahlkampf (Mit-)-Verantwortliche derart gegen die eigene Partei feuert.

Dabei ist Seibert auch sonst wenig zimperlich.

Die unabhängige "Linksfraktion" auf Facebook wurde zwischenzeitlich auf Zuruf des Internetbeauftragten der Partei mit Hinweis auf Rechte an dem Namen "Linksfraktion" schon öfter mal gesperrt und aufgelöst.

Später kam es zu einer Einigung mit Gregor Gysis Linksfraktion im Bundestag und der Einigung mit dem Justiziar der Linksfraktion Neskovic und zur Duldung der Linksfraktionen von Jürgen Meyer u.a. auf der Internetplattform "Facebook".

Die junge Welt nennt er ein »Hetz- und Drecksblatt«.

Nach der vieldiskutierten »Danke«-Titelseite am 13. August 2011 hatte der Linke-Internetchef eine Boykottkampagne gegen die Zeitung befördert.

Auf dem von ihm unter Mißbrauch des Parteilogos realisierten Anti-jW-Blog »Freiheit und Sozialismus« waren damals Unterschriften gefälscht worden. berichtet der JW Autor Rüdiger Göbel.

Auch Parolen wie »Drecksblatt, das man austrocknen muß« waren auf der Seite zu finden.

Die Kampagne lief dennoch ins Leere. Auch der von Seibert mitbegründete bellizistische und prozionistische Bundesarbeitskreis BAK Shalom war wenig zimperlich, wenn es darum ging, Kritiker der israelischen Regierungspolitik in der Linkspartei als Antisemiten zu denunzieren.

Der Internetbeauftragte selbst wollte sich auf eine jW-Anfrage am Freitag nachmittag nicht äußern.

Auch sein Vorgesetzter im Liebknecht-Haus, Linke-Bundesgeschäftsführer Matthias Höhn, hüllte sich in Schweigen.

Schatzmeister Raju Sharma verweigerte jW eine Stellungnahme mit Verweis auf deren »Verhöhnung der Maueropfer«.

»Ich würde Ihrem Blatt selbst dann nichts sagen, wenn man mich grillte wie neulich die US-Republikaner ihren Parteifreund Chuck Hagel vor seiner Ernennung zum US-Verteidigungsminister.«

Auch der Schatzmeister Raju Sharma scheint noch nicht verstanden zu haben, dass die innerdeutsche Mauer seinerzeit insbesondere auf Betreiben des US Präsidenten John F. Kennedy zustande kam und ausgerechnet der US Präsident den Bau der Mauer nachträglich rechtfertigte. 

Die Linke-Vorsitzende Katja Kipping sicherte Dehm zu, die Vorwürfe zu überprüfen. Zunächst gelte die Unschuldsvermutung. »Zum Slogan selber kann ich nur sagen: so was ist Boykott am Wahlkampf.«

Mark Seibert sollte sich auf  jeden Fall für den Vorfall entschuldigen, falls die Vorwürfe zutreffend sind und nicht noch Öl ins Feuer gießen.  

Ansonsten führt an personellen Konsequenzen zum Wohle der Partei wohl kein Weg vorbei. 

Auch der Parteivorsitzende Bernd Riexinger sicherte eine schnelle Überprüfung der  Vorgänge zu.  

http://www.jungewelt.de/2013/05-25/044.php

https://www.facebook.com/KatjaKipping?ref=ts&fref=ts

http://uweness.eu/zum-jw-boykott.html

http://www.youtube.com/watch?v=6pvUBPuCKB8