Ex Bundesgeschäftsführerin Caren Lay bei der Linken-Fraktions-Wahl durchgefallen
Bürgerliche Medien spotten über "selbsternannte Musterdemokraten", die im Zweifel so lange abstimmen lassen, bis das erwünschte Ergebnis kommt. So geschehen, nachdem Ex-Bundesgeschäftsführerin Caren Lay für den neuen Vorstand im ersten Wahlgang durchgefallen war. Das alles passt ins Klischee der undurchsichtigen Linken, die sich selbst noch nicht gefunden hat und sich selbst misstraut zwischen Gralshütern Ost, reformerischen Gewerkschaftern, überzeugten revolutionären Truppen der Weltrevolution und selbsternannter linker Avantgarde. Das zeugt von einer schwierigen Proporzfindung innerhalb der Fraktion.
Die versprochene Transparenz und mehr basisdemokratische Ansätze lassen weiter auf sich warten.
Das deutet nicht auf eine relative Stärke der Realos hin, wie auch der "Spiegel" vermutet. Zurecht stellt das Blatt fest, dass die wirkliche Stärke der Flügel innerhalb der Bundestagsfraktion keinesfalls feststeht.
Andere Fraktionsmitglieder sehen sie seit Göttingen allerdings eher als Bartsch-kritisch und als Vertreter der Zentristen mit leichtem Hang zum linken Flügel.
Caren Lay wurde zu einen der Stellvertreter der Stellvertreter des Fraktionschefs Gysi gewählt und sie leitet den Arbeitskreis II.
Caren Lay wird dem Refornflüger zugerechnet, was auf einen Dämpfer für den Realo-Flügel genauso hindeutet wie die Formulierung einer konsequenten Friedenspolitik, die Stefan Liebich gerne im 100-Tage-Programm der Linksfraktion aufweichen wollte.
Es wird also keine Dominanz eines reformistischen Flügels geben . Gregor Gysi sagt, dass beide Seiten sich gegenseitig brauchen und Dietmar Bartsch weist sogar daraufhin, dass selbst Rot-Rot-Grün für 2017 keine ausgemachte Sache sei, da sich die Grünen bis dahin zu einer CDU nahen neoliberalen Partei entwickeln könnten. Man solle sich lieber auf sich selbt konzentrieren und sein eigenes linkes Profil schärfen.
Auch zur SPD stehjt mabn erstmal zur Fundamentalopposition, wenn es dann zur Großen Koalition kommt, die die SPD bei Wahlergebnissen weiter dezimiert.
Dan könnte es sogar sein, dass die Linke stärker als die SPD wird und die Themen dominieren und Forderungen an die SPD eher mitdiktieren oder gar bestimmen könnte.
Wenn die SPD durch eine Große Koalition nach 4 Jahren noch einmal 10 Prozent auf 15 Prozent verliert und wenn die Linke sich von 8,5 auf 17 Prozent verdoppelt, haben wir eine ganz andere Ausgangslage.
Dann wäre nämlich die SPD Juniorpartner der Linken und nicht umgekehrt.
Präsident Obama gab am 6. Oktober 2013 den Befehl Abu Anas al-Libi (dessen wahrer Name Nazih Abd al-Hamid al-Ruqhay ist) in Libyen zu entführen. Ein Team der Delta Force hat die Operation ohne Opfer ausgeführt.
Selbst bei Annahme, dass al-Libi ein legitimes Ziel für die USA sei, wie es Secretary of State John Kerry gesagt hat, ist diese Entführung eine Verletzung des Völkerrechts und der Souveränität von Libyen.
1995 nahm dieser Dschihadist, der Osama bin Laden im Sudan gefolgt war, an einem gescheiterten Versuch teil, den ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak zu ermorden. Er fand Zuflucht in Doha (Katar).
Im Jahr 1996 finanzierten die britischen Geheimdienste (MI5 und MI6) eine Zelle der Al-Qaida, um den libyschen Staatschef Muammar el-Gaddafi zu ermorden [1]. Anas Al-Libi diente als Vermittler in der Transaktion und erhielt so politisches Asyl in Großbritannien. Er lebte in Manchester, bis zu seiner Anklage im Jahr 2000 in den Vereinigten Staaten.
Im Jahr 2000 wurde er vom Gericht im Distrikt Süd von New York angeklagt, im Jahr 1993 fotografische Identifizierung gemacht zu haben, die erlaubt hätten, fünf Jahre später die US-Botschaften von Daar-es-Salaam und Nairobi am 7. August 1998 anzugreifen, die 12 Amerikaner getötet hatten (und übrigens 214 andere Menschen und mehr als 5.000 nicht-US- Verletzte). Als die „Liste der durch das FBI meistgesuchten Verdächtigen“ im Oktober 2001 entsteht, erscheint er darin und eine Belohnung von $ 5 Millionen wird für seine Gefangennahme angeboten.
Verschiedene Quellen versichern, dass er im Iran von 2003 bis 2010 verhaftet gewesen wäre, ein Datum, an dem er nach Libyen zurückkehrte. Jedoch behauptet Amnesty International am 6., Juni 2007, dass er in Wirklichkeit in einem Geheimgefängnis der CIA gehalten wird [2].
Im Dezember 2010 erklärt der Vertreter Libyens bei den Vereinten Nationen, dass Al-Libi und seine Familie wieder in seinem Land seien und zwar im Rahmen einer von Saif al-Islam Gaddafi geführten Friedensverhandlung unter US-Kontrolle. Mit anderen Mitgliedern der Al-Qaida und unter Aufsicht von Abdelhakim Belhaj [3] nahm er ab Februar 2011 (also drei Monate später) an den Operationen der NATO in Libyen teil, die zum Sturz der Jamahiriya und Lynchen von Muammar al-Gaddafi führten. Oktober 2011 wird einer der Söhne von al-Libi zur Vergeltung von den Nationalisten ermordet.
Durch das US-Verteidigungssekretariat in Tripolis (Libyen) am 6. Oktober 2013 entführt, wurde Abu Anas al-Libi laut der New York Times an Bord der USS-San Antonio gebracht, im Mittelmeer, um "verhört" zu werden, [4] außerhalb des Schutzes der US-Strafjustiz [5]. Er könnte "möglicherweise" in ein paar Wochen oder Monaten der US-Justiz übergeben werden.
Die USS-San Antonio ist ein Docklandungsschiff, dessen Laderäume von der US Navy in ein Geheimgefängnis verwandelt wurden. Die Häftlinge werden nach einem Programm verhört, das auf den Techniken des Dr. Martin Seligman basiert. [6]. Ziel ist es nicht Geständnisse zu bekommen, sondern die Opfer zu konditionieren. Offiziell hat Präsident Barack Obama die US-Geheimgefängnisse geschlossen und die Anwendung von Folter verboten.
Die Vereinigten Staaten hatten keine völkerrechtswidrige Entführung behauptet, seit der von Ahmed Abdulkadir Warsame, in Somalia, am 19. April 2011 (die zwei Monate später öffentlich gemacht wurde).
P S . Als Reaktion auf die Festnahme haben Dschihadisten den lybischen Regierungschef
entführt und vorübergehend festgenommen und dann wieder freigelassen.
Voltairenet, aus dem Französischen
Kritik des 100-Tage-Programm der Linkspartei
1.) Wir wollen einen kategorischen Gewaltverzicht in der deutschen Außenpolitik verankern und das Geschäft mit dem Tod ächten.
Wir werden beantragen:
2.) Wir wollen den Niedriglohnsektor abbauen und das Reallohnniveau erhöhen.
Wir werden beantragen:
3.) Wir wollen Altersarmut abbauen und das Rentenniveau erhöhen:
4.) Wir wollen die Lohn- und Renteneinheit vollenden:
5.) Wir wollen eine Gerechtigkeitswende im Steuersystem:
6.) Wir wollen ein Land ohne Armut:
7.) Wir wollen ernsthafte Schritte zur Überwindung der Zwei-Klassen-Medizin gehen:
8.) Wir wollen mehr Demokratie und Teilhabe und stärken die Persönlichkeitsrechte der Menschen:
9.) Wir wollen bezahlbare Wohnungen und eine Energiewende mit Sozialsiegel:
10.) Wir wollen, dass Deutschland zum Motor einer sozialen und demokratischen Wende in Europa wird:
SPD Chef Gabriel über Facebook-Kommentar stinksauer
Großer Widerstand der SPD-Basis gegen Große Koalition mit der CDU
In NRW sollen über 90 Prozent der Ortsvereine eine Große Koalition strikt ablehnen.
Über einen Facebook-Eintrag hat sich der SPD - Vorsitzende Sigmar Gabriel so sehr geärgert, dass er in der Fraktionssitzung der Bundesstagsfraktion richtig wütend wurde!
Die Berliner Bundestagsabgeordnete Cansel Kiziltepe hatte auf ihrem Facebook-Account geschrieben: „,Wir werden eine menschenrechtskonforme Flüchtlingspolitik in der EU voranbringen, einschließlich eines solidarischen Ausgleichs': Statt sich über Ministerposten zu verbreiten, sollte sich so mancher Sozialdemokrat lieber Gedanken über diesen Satz aus dem Regierungsprogramm machen und darüber, wie er das ausgerechnet in einer großen Koalition umsetzen will.“
Kiziltepe stellte sich damit offen gegen eine große Koalition – und zog sich den Unmut von Gabriel zu. In der Fraktionssitzung am Dienstagabend sagte er: „Es ist ärgerlich, wenn sich Bundestagsabgeordnete so auf Facebook äußern. Das streut Misstrauen.“
Gabriel sagte nicht den Namen von Kiziltepe - aber sie meldete sich am Ende selbst zu Wort: „Es ist nicht fair, wenn ich hier öffentlich bloß gestellt wurde.“
Gabriel verwies darauf, dass die SPD in der Opposition wohl noch weniger für die Verbesserung der Flüchtlingspolitik tun könne. Aber die Berliner Abgeordnete blieb hart, zeigte sich in der Diskussion als knallharte Gegnerin einer großen Koalition.Vergrößern
"Ich verstehe nicht, was auf diesem Berliner Raumschiff los ist", schimpft ein SPD- Funktionär der oberen Landesebene in Baden-Württembergs Hauptstadt Stuttgart. "Flügelübergreifend", "flächendeckend" sei die Ablehnung der Großen Koalition bei der SPD-Basis.
Von einer Mail-Flut und einer Welle von Posts auf den parteieigenen Facebook-Foren spricht der Südwestdeutsche und sagt: "Ich kenne keinen einzigen Fürsprecher."
"Sehr reserviert" seien die Mitglieder, sagt auch der Geschäftsführer eines Unterbezirks der Sozialdemokraten in Brandenburg. Er hat zumindest schon von Befürwortern gehört.
Die seien aber eine deutliche Minderheit, so der Funktionär. "Es haben halt alle Angst, dass man in einer neuen Großen Koalition völlig zerrieben wird". Auch programmatisch sehe man keine Gemeinsamkeiten mit der Union und wolle die eigenen Standpunkte nicht aufgeben.
Ein Funktionär aus dem Landesverband Niedersachsen spricht von einer internen Diskussionsplattform zu dem Thema. Ob die Beiträge für und gegen die Koalition sich dort die Waage hielten? "Nein", lautet die knappe Antwort. Ob denn eine große Mehrheit dagegen sei? "Ja."
In welchem Bundesland man SPD-Regionalgeschäftsstellen und Unterbezirke anruft an diesem Morgen: Praktisch nirgendwo wird die Große Koalition gutgeheißen. Nahezu alle Gesprächspartner wollen anonym bleiben - zu groß ist die Unsicherheit darüber, wohin die Reise geht und was am Ende dabei herauskommt.
"Die Stimmung an der Basis ist contra, ganz klar", sagt der Baden-Württembergische Regionalgeschäftsführer Vasilios Papayannis. Es gebe viele Austrittsdrohungen. Man hoffe jetzt darauf, dass die Grünen "es machen" - wenn sie sich mit der Union auf eine Koalition einließen, seien wenigstens keine Neuwahlen nötig.
Nach der letzten Großen Koalition war die SPD bis auf 26 % abgestürzt und hatte praktisch den Status als Volkspartei verloren und die Linkspartei massiv gestärkt.
Gregor Gysi: Ich habe Sahra Wagenknecht immer gefördert
Gregor Gysi betont in der ARD, dass er Sahra Wagenknecht immer gefördert hat und das sie sehr talentiert sei und sie seiner Förderung ja auch bedarf.
Es kam jedenfalls zu einer starken Aufwertung von Sahra Wagenknecht, die jetzt besondes exponiert stellvertretende Parteivorsitzende und 1. Stellvertreterin des Fraktionsvorsitzenden Gregor Gysi im Bundestag ist.
Trotzdem ist der Protest der Linken in der Linken wie Niema Movassat oder Sevim Dagdelen gegen das Verfahren völlig berechtigt.
Gregor Gysi hatte auch nach Angaben von Sahra Wagenknecht die Fraktion vor der Abstimmung zum Fraktionsvorsitzenden massiv unter Druck gesetzt und sogar von Erpressung war die Rede.
Der Linken MdB Niema Movassat bedauert es zutiefst, dass es seitens nicht weniger Kolleginnen und Kollegen erheblichen Widerstand dagegen gab, Sahra Wagenknecht zur gleichberechtigten Vorsitzenden neben Gregor Gysi zu wählen. Dieser Widerstand wurde bestärkt durch Äußerungen einiger Kolleginnen und Kollegen, die klar machten, dass Gregor Gysi nicht mehr als Fraktionsvorsitzender zur Verfügung steht, falls Sahra Wagenknecht neben ihm zur gleichberechtigten Vorsitzenden gewählt wird. Dies war auch für viele Befürworterinnen und Befürworter ein Grund, es nicht zu einer Abstimmung über die Einrichtung einer Doppelspitze kommen zu lassen. Auch Sahra Wagenknecht hat in dieser Situation, die sich zu einem Machtkampf und Zerreissprobe drohte zuzuspitzen, auf eine Kandidatur für den Vorsitz verzichtet. Als Kompromiss wurde sie zur alleinigen 1.Stellvertretenden Vorsitzenden und damit in eine herausgehobene Position gewählt.
Der gesamte Vorgang führt zu mehr als nur Bauchschmerzen. Denn mit Gregor Gysi und Sahra Wagenknecht verfügt DIE LINKE über zwei herausragende SpitzenpolitikerInnen, die auch die zentralen Köpfe im Wahlkampf waren. Sie verkörpern beide wie niemand sonst unsere politischen Positionen, sie stehen als Personen für soziale Gerechtigkeit und eine friedliche Außenpolitik. Es wäre richtig gewesen, beide zu gleichberechtigten Vorsitzenden der Fraktion zu wählen. Eine quotierte Doppelspitze steht seit langer Zeit in der Geschäftsordnung der Fraktion, sie entspricht dem Geist des Statuts der Partei. Wie können wir von kleinen Kreisverbänden einfordern, die Frauenquote strikt durchzusetzen, während wir an der Spitze der Fraktion ohne plausible Gründe darauf verzichten? Die Fraktion muss Vorbildfunktion haben! DIE LINKE hätte ein starkes politisches Zeichen nach außen setzen können. Ein Team Sahra-Gregor wäre unschlagbar gewesen. Wir hätten als LINKE damit die rhetorisch wie politisch stärkste Fraktionsspitze aller Fraktionen. Es wäre auch eine Chance der Vorbereitung auf den Generationswechsel in der Fraktion gewesen. Diese Chance wurde leider versäumt – aus wenig nachvollziehbaren Gründen.
In einem auf der Klausurtagung vorgelegten 100-Tage-Programm fordert die Linke einen "kategorischen Gewaltverzicht in der deutschen Außenpolitik" und Auskunft von der Bundesregierung über die an Syrien gelieferten Chemikalien zur möglichen Herstellung von C-Waffen.
Zudem kündigte die Fraktion in dem Papier an, die Forderung nach einem gesetzlichen Mindestlohn von zehn Euro pro Stunde, die Rücknahme der Rente mit 67 sowie die Anhebung des Hartz-IV-Regelsatzes auf die Tagesordnung des Bundestags zu setzen. Zudem fordert die Fraktion eine "Energiewende mit Sozialsiegel".
Seite 1185 von 1225