Der Westen macht sich mit der Dämonisierung von Putin und Hamas lächerlich

Intellektuelle Tiefflieger wie Biden, Scholz und von der Leyen prägen das beschämende Geschehen

Übersetzung aus dem Russischen von Akopov

Mit der Gleichsetzung von Putin und Hamas macht der Westen sich lächerlich

10/23

 

Joe Biden hat die Hamas mit Wladimir Putin, Ursula von der Leyen gleich mit Russland insgesamt gleichgesetzt. Während Letzteres Hass auf ein ganzes Volk schüren soll und damit klassischer Nazismus ist, ist beides ein Eigentor, das sich der Westen geschossen hat. Eine Meinung von Pjotr Akopow.
Mit der Gleichsetzung von Putin und Hamas macht der Westen einen großen Fehler
Quelle: AFP © EVELYN HOCKSTEIN / POOL / AFP - Zwei bei denen Wissen und Bildung reine Glückssache ist

Die EU hat die USA endgültig überholt – Ursula von der Leyen erwies sich als radikaler als Joe Biden. Die Präsidentin der EU-Kommission griff in ihrer "Rede an die Nation" die Thesen des US-Präsidenten auf, verschärfte sie jedoch auf bemerkenswerte Weise. Sie reist derzeit durch die USA und sprach neulich am Hudson Institute:

"Russland und die Hamas sind sich ähnlich. Wie Präsident Selenskij sagte, teilen sie das gleiche Wesen. Beide haben unschuldige Zivilisten, darunter Babys und Kinder, getötet und als Geiseln genommen. Dies ist eine barbarische Art des Kampfes. Und wenn diese Seuche nicht gestoppt wird, könnte sie von Europa auf den Nahen Osten und den Indopazifik übergreifen. Die Entschlossenheit des Westens wird jeden Tag von denen auf die Probe gestellt, die nach der kleinsten Schwäche suchen. Und jeder Erfolg, den sie erzielen, wird zu neuer Gewalt führen, um die bestehende Ordnung zu stürzen."

Stunden vor der Rede der EU-Kommissionschefin hatte Biden erklärt, dass "wir nicht zulassen können und werden, dass Terroristen wie die Hamas und Tyrannen wie Putin die Oberhand gewinnen". "Ich weigere mich, so etwas zuzulassen", zeigte sich der US-Präsident entschlossen. Aber selbst Biden, der Parallelen zwischen der Situation im Nahen Osten und derjenigen in der Ukraine zog, setzte die beiden nicht gleich:

"Die Hamas und Putin sind unterschiedliche Bedrohungen, aber sie haben etwas gemeinsam: Sie wollen ihre benachbarte Demokratie vollständig zerstören – sie komplett vernichten."

Hillary Clinton: "Leute plappern Russia Today nach"
 

Die Behauptung, die "ukrainische Demokratie" sei eine Herausforderung für Russland und Putin wolle sie beseitigen, damit die Russen in ihrem "dunklen Reich der Diktatur" nicht durch das Beispiel des freien Lebens ihrer Nachbarn in Versuchung geführt werden, ist nicht neu - die westliche Propaganda verwendet sie nicht erst seit letztem Februar. Aber auch nach Anbringung dieses "Arguments" hat Biden nicht gesagt, dass Russland "das ukrainische Volk vernichten" will, während er unterstrich, dass "das Ziel der Hamas die Ausrottung des jüdischen Volkes ist".

Das heißt, bei der Verteufelung der Hamas und Russlands machen die Vereinigten Staaten immer noch einen Unterschied: Die Hamas ist da schon "100 Prozent Hitler", während Putin es zu "50 Prozent" ist. Und es ist sehr bezeichnend, dass Biden genau "Putin und die Hamas" sagt und nicht "Russland und die Hamas", er versucht, mit der Unterscheidung und dem Gegensatz zwischen Russland und Putin zu spielen, als ob er nicht ganz Russland für "Putins Verbrechen" verantwortlich machen würde. In gleicher Weise versucht er übrigens, die Hamas und die Palästinenser zu trennen:

"Die Hamas vertritt nicht die Interessen des palästinensischen Volkes."

Das heißt, es soll den Anschein haben, dass die "unverzichtbare Nation" (Biden erinnerte erneut an diese Selbstdefinition der USA) schlechte und schreckliche Tyrannen und Terroristen besiegen und bestrafen wird und nicht ganze Völker.

Aber dann tritt Ursula auf den Plan und spricht davon, dass Russland und die Hamas sich ähneln, dass sie eine gemeinsame Essenz haben. Und die sei barbarisch. Weil sie vorsätzlich töteten und Frauen und Kinder als Geiseln nähmen. Und diese "Seuche" müsse von der westlichen Welt gestoppt werden, sonst werde es für alle schlecht.

Was soll das heißen? Ganz Russland sei barbarisch, und wenn es eine Möglichkeit gäbe, würde man es genauso behandeln wie die Palästinenser in Gaza, weil es notwendig sei, die "Infektion" zu stoppen. Die Palästinenser wurden zuerst aus dem größten Teil ihres Landes vertrieben, und jetzt werden sie auch aus Gaza hinausgebombt, weil sie Barbaren seien. Sie haben versucht, Russland die Ukraine zu entreißen, indem sie zunächst die dortige Regierung durch eine antirussische ersetzten und dann mit der Entrussifizierung der Bevölkerung begannen. Russland wurde angeboten, den Verlust der Krim und des Donbass hinzunehmen, die Verwandlung der Kleinrussen in Antirussen, und dann die Tatsache, dass die Ukraine – antirussisch – der NATO beitreten würde. Und als Russland sich weigerte, dieses Szenario zu dulden, versuchten sie, es zu isolieren. Nachdem wir Spezialoperationen gestartet hatten, versuchten sie, uns auf dem Schlachtfeld zu besiegen. Hätten wir keine Atomwaffen, hätte man uns ein Ultimatum gestellt und uns wie Gaza bombardiert. Denn wir sind ja Barbaren, und im Umgang mit Barbaren sind, wie die aktuelle Situation in der palästinensischen Enklave zeigt, absolut alle Methoden akzeptabel.

"Das Wesen Russlands und der Hamas ist das gleiche" – Ursula von der Leyen spricht zu US-Denkfabrik
 

Natürlich gibt es in Wirklichkeit keine Meinungsverschiedenheiten zwischen Biden und von der Leyen in Bezug auf Russland – es ist nur so, dass die Redenschreiber des US-Präsidenten etwas schlauer und gerissener sind als die europäischen. Spielführer sind übrigens die USA, nicht die EU. Ursula wollte Biden einfach nur unterstützen, aber am Ende hat sie die Nuancen nicht verstanden und – ganz in deutscher Tradition – nicht rechtzeitig Halt gemacht. Man braucht sich nicht zu wundern, dass die Entmenschlichung der Russen und Palästinenser nur noch weiter zunehmen wird.

Gleichzeitig mit der Dämonisierung der Russen und Palästinenser werden aber auch ganz andere Prozesse ablaufen – nicht in der westlichen Gesellschaft, sondern in der nicht westlichen Welt. Denn was hat der globale Süden in den Reden von Biden und von der Leyen gehört?

Putin und die Hamas sind Feinde der Demokratie, sie vertreten ihre Völker nicht, mit ihnen kann man machen, was man will. Aber die ganze Welt weiß, dass Putin in Russland wirklich großen Rückhalt hat, und nur ein Idiot oder ein deutscher Politiker (wie Bundeskanzler Olaf Scholz, der letztes Jahr davon sprach) könnte glauben, dass er Angst vor dem ansteckenden Einfluss des Beispiels der "ukrainischen Demokratie" auf die Russen hat.

Man kann die Methoden der Hamas im Guerillakrieg verurteilen (ganz zu schweigen von direkten Terroranschlägen), aber man kann nicht leugnen, dass diese Partei die Wahlen im Gazastreifen Mitte der Nullerjahre gewonnen hat und die uneingeschränkte Unterstützung der palästinensischen Bevölkerung des Streifens genießt. Mit anderen Worten, die nicht westliche Welt hört eine glatte Lüge von Joe und Ursula – dass Putin und die Hamas nicht die Unterstützung ihrer Völker haben, weil Ersterer ein "Tyrann" sei und Letztere "Terroristen". Und deshalb seien sie Feinde der benachbarten Demokratien.

Aber die nicht westliche Welt hat schon lange verstanden, dass die Ursachen des palästinensisch-israelischen Konflikts in dem großen Unrecht liegen, das den Palästinensern angetan wurde, indem man ihnen das Recht verweigerte, einen unabhängigen Staat zu gründen. Was die Situation in der Ukraine betrifft, so glaubt die nicht westliche Welt nicht an die Märchen von einem aggressiven Russland, denn sie weiß, dass der Westen Moskau mit seinem ungezügelten Drang nach Osten, seinem Versuch, die geopolitische Landschaft neu zu gestalten, und seinem Wunsch, die Region "neu zu definieren", in die Ecke getrieben und provoziert hat.

Clare Daly: Internationaler Strafgerichtshof sollte endlich gegen Ursula von der Leyen ermitteln
 

Das heißt, die Gleichsetzung von Putin und Hamas, von Russland und den Palästinensern, die der Westen vornimmt, um sie zu dämonisieren, funktioniert nicht, oder besser gesagt, sie funktioniert genau in die entgegengesetzte Richtung. Nur ein kleiner Teil des westlichen Publikums wird glauben, dass Russland und die Hamas eine gefährliche "Seuche" sind, während die Mehrheit der nicht westlichen Welt davon ausgeht, dass der Westen sie auf diese Weise verunglimpft, weil sie für das Richtige eintreten. Anstelle der Dämonisierung wird es Lob und verstärkte Unterstützung geben. Derjenige Teil der islamischen Welt, der Russland bislang noch als Feind der Muslime ansah (diese These wurde von den Angelsachsen seit der Mitte des letzten Jahrhunderts aktiv gefördert: Erst waren die sowjetischen "gottlosen Kommunisten" der Feind, dann der "imperialistische Kreuzfahrer" Putin), wird, wenn er sieht, dass der Westen die Palästinenser und die Russen, Putin und die Hamas auf eine Stufe stellt, ausrufen: Die Russen und Putin sind also unsere Brüder und Verbündeten im Kampf gegen die westliche Hegemonie!

Der palästinensische Widerstand genießt im globalen Süden – und nicht nur in muslimischen Ländern – seit Langem große Unterstützung. Eine Operation zur Zerstörung des Gazastreifens würde sowohl den Hass auf den Westen als auch die Sympathie für Russland verstärken, das der Westen selbst mit der Hamas, d. h. dem Widerstand gegen westliche Ungerechtigkeit, gleichgesetzt hat. Und die Doppelmoral des Westens in Bezug auf die Situation in der Ukraine und im Gazastreifen beginnt bereits, sich auf die westliche Diplomatie auszuwirken: Der Globale Süden sagt offen, dass er nicht versteht, wie es möglich ist, im einen Fall Russland zum Aggressor zu erklären, Sanktionen gegen es zu verhängen und einen sofortigen Waffenstillstand zu fordern, und im zweiten Fall Israel direkt zu unterstützen und zu beliefern und dabei nicht einmal über die Notwendigkeit eines Waffenstillstands zu sprechen.

Gleichzeitig behaupten die Angelsachsen auch, dass Russland vom Krieg im Nahen Osten profitiert, weil es versucht, die Aufmerksamkeit von der Ukraine abzulenken und die USA und den Westen insgesamt zu schwächen – eine These, die auf der ganzen Welt aktiv vertreten wird. Ja, Russland profitiert von der aktuellen Situation, aber in einem ganz anderen Sinne.

Wir profitieren von dem, was die USA jetzt sagen und tun, weil sie sich selbst entlarven und diskreditieren, ihre eigene Propaganda (nicht nur in der Ukraine-Frage) zunichte machen und ihre Position in der nicht westlichen Welt untergraben. Wir profitieren von der Tatsache, dass der Westen, indem er versucht, Russland und Putin zu dämonisieren, im Wesentlichen daran arbeitet, unsere Popularität und unseren Einfluss auf der Welt zu erhöhen und jene Kräfte in der nicht westlichen Welt zu konsolidieren, die verstehen, dass wir zusammenarbeiten müssen, um den Niedergang des angelsächsischen Projekts der globalen Vorherrschaft zu beschleunigen.

Übersetzung aus dem Russischen. Der Artikel ist am 21.10.2023 auf ria.ru erschienen.

 

 

Das kapitalistisch-imperialistische System mordet aus Profitinteressen - auch in Gaza

 

Debattenbeitrag von Georg Theis 

 

Jeder halbwegs normal Denkende und humanistisch Gesinnte müsste doch Krieg als Grundlage der Durchsetzung politischer und wirtschaftlicher Interessen in den internationalen Beziehungen ablehnen, zumal ein unmissverständliches Gewaltverbot völkerrechtlich festgeschrieben ist, in der UNO-Charta, den Genfer Konventionen, dem Völkerstrafgesetzbuch und dem Römischen Statut des Internationalen Strafgerichtshofes in Den Haag. 

 

Dennoch toben auf der ganzen Welt Kriege. Gerade der Nahe Osten und Vordere Orient sind der reinste Brandherd. 

 

Doch was ist der Grund dafür? Wollen Moslems und Juden Krieg? Will der palästinensische Olivenzüchter Krieg?

 

NEIN! Es ist kein ethnisch-religiöser und auch kein Territorialkonflikt wie viele vielleicht glauben mögen und es uns politmedial täglich eingetrichtert wird. Das ist eine gewaltige Lüge! 

 

Der Krieg ist die direkte Folge eines auf Profitmaximierung ausgerichteten Systems, das - leider Gottes im wahrsten Sinne des Wortes - jederzeit bereit ist, über Leichen zu gehen, also zu morden. 

 

,,Der Kapitalismus trägt den Krieg in sich wie die Wolke den Regen!" wusste schon der große französische Sozialist Jean Jaurés, der am Vorabend des 1. Weltkrieges durch das geöffnete Fenster eines Pariser Restaurants erschossen wurde, weil er es wagte diesen Zusammenhang herzustellen. 

 

Der Krieg ist dem Kapitalismus-Imperialismus immanent. 

 

Selbstverständlich werden Kriege auch territorial und ethnisch-kulturell ausgetragen. 

 

Das gilt für den Ukraine-Russland-Konflikt ebenso wie für die Konflikte Türkei-,,Kurdistan" und eben nun noch stärker als je zuvor den Israel-Palästina-Konflikt. 

 

Doch auch hier nicht in erster Linie. 

 

Es geht zuallererst um knallharte ökonomische Interessen, die politisch mit Waffengewalt durchgesetzt werden. 

 

Es geht im Kern immer nur um die Eroberung von Rohstoffen, Bodenschätzen und Absatzmärkten, die Profite der Rüstungsindustrie, das Ergattern der Goldbestände der jeweiligen Länder und darum Oligarchen und Mafiabosse an die Macht zu putschen, die dann ihre skrupellosen Geschäfte mit dem ,,Wertewesten" abwickeln.

 

Die ,,ihren" Ländern und Völkern hohe IWF- und Weltbank-Kredite zu horrenden Zinsen ebenso wie Freihandelsdiktate, die Dollarhegemonie und das spekulative Finanzsystem überstülpen und das eroberte Land zwingen, nur noch auf Pump und von Importen zu leben, so dass westliche Banken und Konzerne absahnen können, während die lästige Konkurrenz vor Ort zusammenbricht. 

 

Auch in Bezug auf Gaza geht es um besagte Interesse und einen lukrativen Ressourcenkrieg!

 

So wollen sich beispielsweise usraelische Energiekonzerne - bewusst so geschrieben, da USA und Israel ja engstens verbandelt sind - die mehr als 28,5 Milliarden Kubikmeter großen Gasvorräte des Gebietes Marines, das ca. 20 km vor Gaza liegt, unter den Nagel reißen und natürlich auch Ägypten, das nach seinem BRICS-Beitritt zusammen mit Russland eine Pipeline bauen wollte, als ernstzunehmenden Konkurrenten ausschalten. 

 

Und im Interesse der reichen Großgrundbesitzer Israels und der USA sollen den Olivenbauern in Gaza ihre Ländereien weggenommen werden. Was für ein himmelschreiendes Unrecht!

 

Wollte Deutschland wirklich eine regel- und wertebasierte Außenpolitik, so müsste es unverzüglich seine widerliche Vasallentreue gegenüber Usrael beenden und das Recht der Palästinenser auf einen eigenen und souveränen Staat in den Grenzen von 1967, noch besser 1948, und über die alleinige Verfügung über ihre Ressourcen erstreiten. 

 

Auch müsste sich Deutschland für eine komplett andere Weltwirtschafts- und Finanzordnung einsetzen! 

 

Freiheit statt Kapitalismus! 

 

Dass DIE LINKE das nicht klar artikuliert und stattdessen Ende 2023 für eine proisraelische Resolution der AfD gestimmt hat, ist eine Schande sondersgleichen! Hier wäre wirklich mal eine scharfe Verurteilung und Brandmauer nötig! Zum Glück gibt es eine neue politische Kraft, das BSW. Denn das BSW wird sich sicherlich auch in Zukunft für die Freiheit Palästinas und Frieden in Nahost einsetzen. 

 

 

 

Nur Putin wirkt vernünftig - Nur Palästinenserstaat bringt Frieden in Nahost

Es geht nicht um die Existenz Israels, sondern um eine ethnische Säuberung des Gazagebietes

Während drittklassige Staatschefs wie Bundeskanzler Olaf Scholz oder US-Präsident Joe Biden sich einseitig mit Israel solidarisieren und damit ein Apartheidsregime der Rassentrennung und Unterdrückung vorbehaltlos unterstützen, dessen unverhohlen erklärtes Ziel  die  ethnische Säuberung und die Auslöschung des Gazagebietes ist, wie Netanjahu mit einem Schaubild jüngst vor der UN Vollversammlung deutlich machte.

Gaza als auch das Westjordanland und mithin alle palästinensischen Gebiete, aus denen ein souveräner Palästinenserstaat ohne Fremdbesatzung, Kolonialisierung und ohne Ausbluten, Verhungern und  Abriegelung wie in Gaza entstehen soll, den die UNO 1947 als Doppelstaatsgründung neben Israel proklamiert  hatte, sollen verschwinden.

Der "böse" Putin setzt sich hingegen wie große Teile der Welt für die Schaffung eines Palästinenserstaates ein, dessen Gründung auch die Sowjetunion immer gefordert hatte , aber den die erklärte Führungsmacht der verlogenen westlichen ,,Wertegemeinschaft", der selbsternannte Weltgendarm USA als Schutzvasall des rechtszionistischen Israels, aber immer systematisch verhindert hat.

Der Staat Israel  ist seit 75 Jahren real, aber der Staat Palästina ist seit 1948 eben auch von Israel weitgehend kolonialisiert und bis heute verhindert worden. Es geht um die ethnische Säuberung des Gazagebietes.  Das ist der wirkliche  Grund für die geplante israelische Bodenoffensive, die endlich offen ausgesprochen werden muss. 

 

Es geht  im Kern eben nicht um die Hamas. Doch dagegen regt sich  weltweit  massiver Widerstand, der  die Verzögerung bewirkte.

Der israelische Politiker Amir Weitmann von der Regierungspartei Likud macht jetzt geschichtsrevisionistisch Russland für den  Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober verantwortlich.

In einer RT-Sendung griff Weitmann auch deren Moderator scharf an. Außerdem versprach er, dass die Ukraine Russland besiegen werde.

Doch worum geht es in dem Konflikt wirklich?

Erstmal  soll das offizielle absurde Narrativ kurz skizziert werden .

Der Vorsitzende der libertären Fraktion der israelischen Regierungspartei Likud, Amir Weitmann, hat in einem Gespräch mit dem russischen Fernsehsender RT der Regierung in Moskau eine Mitverantwortung an dem Hamas-Angriff auf Israel gegeben. "Nachdem wir diesen Krieg gewonnen haben, werden wir sicherstellen, dass die Ukraine ebenfalls gewinnt und Russland für seine Taten bezahlen wird", drohte Weitmann in der Sendung, die in Ausschnitten in den sozialen Netzwerken kursiert. 

"Russland unterstützt Nazi-Leute, die einen Völkermord an uns begehen wollen. Und gerade Russland wird den Preis dafür zahlen", so Weitmann. "Mein Volk wird von Ihren Proxys abgeschlachtet." Man werde nicht vergessen, was Russland getan habe, sagt der Politiker in Richtung des Moderators, der von dem verbalen Angriff sichtlich überrumpelt wirkte.

"Sie müssen verstehen, dass Handlungen Konsequenzen haben. Und wenn Menschen den Mord an Juden unterstützen, zahlen sie den Preis dafür. Das ist in Gaza so. Das ist überall sonst auch so", so Weitmann. "Die Zeit, in der die Juden keine Möglichkeit hatten, sich zu verteidigen, ist vorbei, und die Menschen müssen nun die Konsequenzen dafür tragen, dass sie völkermordende Nazis unterstützen, die darauf aus sind, die Juden auszurotten."

Das Interview wurde offenbar am 17. Oktober aufgenommen, also zehn Tage nach dem Angriff der radikalen Kräfte des militärischen Hamas-Flügels auf grenznahe Gebiete Israels. Was man vor zehn Tagen erlebt habe, sei nichts Normales. Man habe gesehen, wie Menschen auf der Straße massakriert und Frauen vergewaltigt worden seien. "Wie können Sie es überhaupt wagen, diese Mörder zu unterstützen?", fragt Weitmann den Moderator. "Ich sage Ihnen ganz offen, die öffentliche Meinung in Israel hat sich geändert. Wir sind nicht mehr da, wo wir vor zehn Tagen waren."

Wenig später äußerte sich US-Präsident Joe Biden im ähnlichen Sinne. "Die Geschichte lehrt uns: Wenn Terroristen nicht für ihren Terror bezahlen, wenn Diktatoren nicht für ihre Aggression bezahlen, verursachen sie noch mehr Chaos, Tod und Zerstörung. Sie machen weiter, und die Kosten und die Bedrohungen für Amerika und die Welt werden größer", sagte er bei einem Presse-Auftritt im Weißen Haus am Donnerstag.

Doch was soll diese absurde Geschichtsklitterung und  was steckt wirklich dahinter?

Deutschland positioniert sich klar erkennbar auf der Seite der Gewalt und ignoriert die in der Charta der Vereinten Nationen verankerte Pflicht zum Dialog sowie zum aktiven Bemühen um friedliche Lösungen, schreibt der außenpolitische Blog German Foreign Policy. Das gilt allerdings nicht nur für den Nahostkonflikt, sondern auch für die Ukraine. 

Anlässlich des Besuchs des Königs von Jordanien Abdullah II. bin al-Hussein bekannte sich der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz erneut einseitig zur Solidarität mit Israel.

"Was die Frage betrifft, was wir tun können: Ich finde, es ist ganz wichtig, dass wir sehr klarmachen – und das will ich auch heute, wenn ich in Israel sein werde, noch einmal unterstreichen –, dass wir an der Seite Israels stehen und das Land unterstützen. Es hat jedes Recht, sich zu verteidigen, und kann sich dabei auch auf unsere Unterstützung verlassen."

Scholz verweist in diesem Zusammenhang auch auf das geplante Betätigungsverbot der Hamas in Deutschland und den bereits im Jahr 2020 verschärften Paragraphen 104 im Strafgesetzbuch (StGB), der nun auch das öffentliche Verbrennen ausländischer Flaggen in Deutschland verbietet. 

"Ich wiederhole, was ich im Bundestag gesagt habe: Wer israelische Fahnen verbrennt, wer das Töten von Menschen bejubelt, der begeht Straftaten, und die werden von den deutschen Strafbehörden auch verfolgt."

Den nach Vermittlung suchenden Ansatz des jordanischen Königs ignorierte Scholz, als Abdullah II. sagte:

"Ich denke, wir alle verstehen, dass es wichtig ist, die Eskalation so schnell wie möglich einzudämmen. Wir müssen die unschuldigen Zivilisten auf allen Seiten des Konflikts schützen. (...) Wir müssen die Gewalt beenden und deeskalieren, aber wir müssen auch darüber nachdenken, was danach passiert.
Es reicht! Wir können diesen Zyklus der Gewalt nicht so fortsetzen. Wir brauchen eine politische Perspektive. Palästinenser und die arabischen Länder müssen zusammenkommen, sonst wird dieser Zyklus der Gewalt nicht durchbrochen werden."

Ähnlich wie schon im Ukraine-Konflikt lehnt die Bundesregierung in Berlin hier mäßigende Diplomatie ab und setzt selbst auch auf eine Lösung durch Gewalt.

Auch der angeblich von Israel durchgeführte mutmaßliche Angriff auf ein Krankenhaus in Gaza, bei dem über 500 Menschen gestorben sein sollen, ändert nichts an der deutschen Haltung. 

Die Bundesrepublik Deutschland fällt damit hinter den Gründungsgedanken der Vereinten Nationen zurück.

Gleichzeitig wird deutlich sichtbar, dass von Berlin aus die Menschenrechte systematisch instrumentalisiert werden. Weder die mutmaßlichen Kriegsverbrechen Israels noch die der Ukraine sind der Bundesregierung ein Wort der Mahnung oder gar der Forderung nach einem Ende der Kampfhandlungen wert.

Russland gab bereits Anfang Mai, also noch vor Beginn der ukrainischen Gegenoffensive, die Zahl der im abtrünnigen Donbass durch ukrainischen Beschuss getöteten Zivilisten mit über 5.000 an.

Es zeichnet sich damit ab, dass im Ukraine-Konflikt durch ukrainischen Beschuss deutlich mehr Zivilisten getötet werden als durch die russischen militärischen Operationen. Beim Angriff Israels auf Gaza kamen inzwischen über 3.500 Menschen ums Leben. Die Zahl der von der Hamas getöteten Israelis liegt bei 1.300.

Deutschland ignoriert auch solche Asymmetrie in diesen Zahlen und das sich hinter diesen Zahlen verbergende menschliche Leid. 

Dagegen verurteilt die Bundesregierung einseitig Russland und im Fall des Nahostkonflikts einseitig die Hamas.  

Vor ihrem zweiten kurzfristigen Besuch in der Krisenregion nach Ausbruch des Konflikts bleibt auch die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) bei ihrer einseitigen Haltung. Baerbock kehrt das Verhältnis zwischen Täter und Opfer um, indem sie sagt: 

"Es ist das perfide Kalkül der Hamas, die palästinensische Zivilbevölkerung Tod, Not und Leid auszusetzen, um den Nährboden für weiteren Terrorismus zu schaffen."

Damit ignorieren Deutschlands höchste Repräsentanten weiterhin die Feststellung des UN-Generalsekretärs António Guterres, auch die Gräueltaten der Hamas könnten eine kollektive Bestrafung aller Palästinenser durch Israel nicht rechtfertigen. 

Ganz abgesehen davonm  dass Istrael seit 1947 das Völkerrecht bricht udn die Gründung  eines Palästinenserstaates auch durch fortgesetzten Landraub und Siedlungsbau auf palästinensischenm  Boden verhindert.

Inzwischen scheiterten im UN-Sicherheitsrat zwei Resolutionsentwürfe, die ein Ende der Kampfhandlungen fordern. Ein von Russland eingebrachter Resolutionsentwurf scheiterte an den Stimmen der Vertreter des westlichen Blocks. Ein weiterer, von Brasilien eingebrachter Entwurf scheiterte am Veto allein der USA. 

Im Fall der Ukraine ignoriert Deutschland die Teile in den Resolutionen der UN-Generalversammlung, die der Auffassung der deutschen Bundesregierung zuwiderlaufen, der Ukraine durch Waffenlieferungen zu einem Sieg über Russland zu verhelfen. 

So wird in Deutschland zwar regelmäßig auf die Resolution der UN-Generalversammlung vom Oktober 2022 verwiesen, die den russischen Einmarsch verurteilt und den Rückzug Russlands fordert. Den Passus, in dem zu verstärkten diplomatischen Bemühungen aufgerufen wird, ignorieren die verantwortlichen Politiker in Deutschland jedoch. Denn in der Resolution heißt es auch:

"Die Generalversammlung fordert die Mitgliedstaaten und internationalen Organisationen … auf, die Deeskalation der derzeitigen Situation und eine friedliche Beilegung des Konflikts durch politischen Dialog, Verhandlungen, Vermittlung und andere friedliche Mittel zu unterstützen…"

Von einer diplomatischen Initiative Deutschlands hat man bis heute nichts gehört. Im Gegenteil hat Deutschland seine diplomatischen Beziehungen zu Russland faktisch abgebrochen. Kontakte nach Russland und zu russischen Diplomaten gelten in Deutschland öffentlich als verwerflich. Auch einen Passus, in dem etwa zur vermehrten Unterstützung der Ukraine durch Waffenlieferungen aufgefordert wird, sucht man in der UN-Resolution vergebens.

Ignorieren Sie die Fake News. Israel verteidigt sich nicht selbst. Es übt sein Recht aus, die ethnische Säuberung der Palästinenser fortzusetzen.

Der fehlende Kontext für das, was in Gaza passiert, ist, dass Israel Tag und Nacht daran arbeitet, das palästinensische Volk ethnisch zu säubern, und zwar schon bevor Israel ein Staat wurde – als es noch als zionistische Bewegung bekannt war.

Israel hat die Palästinenser nicht nur 1948, als es als westliches Kolonialprojekt gegründet wurde, und 1967 unter dem Deckmantel eines regionalen Krieges gesäubert. Es hat auch jeden Tag zwischen diesen Daten und danach an der ethnischen Säuberung der Palästinenser gearbeitet. Das Ziel bestand darin, sie von ihrem historischen Land zu vertreiben und sie entweder über die neuen, erweiterten Grenzen Israels hinaus zu vertreiben oder sie in kleinen Ghettos innerhalb dieser Grenzen zu konzentrieren – als Überbrückungsmaßnahme, bis sie über die Grenzen vertrieben werden konnten.

Das „Siedler“-Projekt, wie wir es nennen, ist eine falsche Bezeichnung. In Wirklichkeit handelt es sich um Israels Programm der ethnischen Säuberung. Israel hat dafür sogar ein eigenes hebräisches Wort: ‚Judaisierung‘, d. h. das Land jüdisch zu machen. Das ist offizielle Regierungspolitik.

Der Gazastreifen war das größte der palästinensischen Reservate, die im Rahmen des israelischen Programms zur ethnischen Säuberung geschaffen wurden, und auch das am stärksten überfüllte. Um zu verhindern, dass die Bewohner das Gebiet verlassen, errichtete Israel in den frühen 1990er Jahren einen Zaun, um sie einzuschließen. Als die Polizeiarbeit innerhalb des Gefängnisses zu schwierig wurde, zog sich Israel 2005 auf die äußere Umzäunung zurück.

Neue Technologien ermöglichten es Israel 2007, den Gazastreifen aus der Ferne auf dem Land-, See- und Luftweg zu belagern und die Einfuhr von Lebensmitteln und lebenswichtigen Gütern wie Medizin und Bauzement zu beschränken. Automatisierte Geschütztürme schossen auf jeden, der sich dem Zaun näherte. Die Marine patrouillierte auf dem Meer und stoppte Boote, die sich mehr als einen oder zwei Kilometer von der Küste entfernten. Und Drohnen überwachten 24 Stunden am Tag den Luftraum.

Die Menschen im Gazastreifen waren eingeschlossen und weitgehend vergessen, es sei denn, sie warfen ein paar Raketen über den Zaun – zur internationalen Empörung. Wenn sie zu viele Raketen abfeuerten, bombardierte Israel sie erbarmungslos und startete gelegentlich eine Bodeninvasion. Die Bedrohung durch die Raketen wurde zunehmend durch ein von den USA bezahltes Raketenabfangsystem namens Iron Dome neutralisiert.

Die Palästinenser wurden immer erfinderischer bei der Suche nach Möglichkeiten, aus ihrem Gefängnis auszubrechen. Sie bauten Tunnels. Doch Israel fand Wege, die nahe am Zaun verlaufenden Tunnel zu identifizieren und zerstörte sie.

Die Palästinenser versuchten, auf sich aufmerksam zu machen, indem sie massenhaft am Zaun protestierten. Israelische Scharfschützen wurden angewiesen, ihnen in die Beine zu schießen, was zu Tausenden von Amputationen führte.

Die „Abschreckung“ schien zu funktionieren. Israel konnte sich wieder einmal zurücklehnen und die Palästinenser in Gaza verrotten lassen. Die „Ruhe“ war wiederhergestellt.

Bis zum letzten Wochenende, als die Hamas kurzzeitig ausbrach und Amok lief und Zivilisten und Soldaten gleichermaßen tötete.

Israel braucht jetzt also eine neue Politik. Es sieht so aus, als würde das Programm der ethnischen Säuberung erneut auf den Gazastreifen angewendet werden. Die Hälfte der Bevölkerung im Norden der Enklave wird in den Süden getrieben, wo es keine Ressourcen gibt, um mit ihnen fertig zu werden. Und selbst wenn es sie gäbe, hat Israel die Versorgung mit Lebensmitteln, Wasser und Strom für alle in Gaza eingestellt.

Die Enklave wird schnell zu einem Dampfkochtopf. Der Druck soll auf Ägypten aufgebaut werden, damit es den Palästinensern aus „humanitären“ Gründen die Einreise in den Sinai gestattet.

Was auch immer die Medien berichten, der „Konflikt“ – d. h. Israels ethnisches Säuberungsprogramm – begann lange bevor die Hamas auf der Bildfläche erschien. Tatsächlich tauchte die Hamas erst sehr spät auf, als vorhersehbare Antwort auf Israels gewalttätiges Kolonisierungsprojekt.

Und der Wendepunkt wurde nicht vor einer Woche erreicht. Das alles spielt sich seit mehr als 100 Jahren in Zeitlupe ab.

Ignorieren Sie die Fake News. Israel verteidigt sich nicht. Es setzt sein Recht durch, die ethnische Säuberung der Palästinenser fortzusetzen.

 

Linke Israelkritik und klarer Antiimperialismus verboten - einstmals sozialistische Tageszeitung Neues Deutschland kündigt der langjährigen Nahost-Expertin und Palästina-Freundin Karin Leukefeld 

 

Nachfolgend ein Interview der Nachdenkseiten mit Karin Leukefeld: 

 

https://www.nachdenkseiten.de/?p=105551

 

Karin Leukefeld – Wikipedia

Beging Marketingfirma mit gefälschter BSW-Internetseite Spendenbetrug um Sahra zu schaden?

 

Wie die ,,Kollegen" (bewusst in Anführungszeichen gesetzt) des Magazins ,,Spiegel" in ihrer Online-Ausgabe berichten, soll eine große Marketingfirma aus Mettmann eine Fake-Domain, zu Deutsch unter einer falschen Adressangabe eine gefälschte Internetseite der Wagenknecht-Partei BSW ins Netz gestellt haben, auf der Sie um großzügige Spenden warb. Sahra Wagenknecht erklärte über Büro, dass die Seite bswpartei.de nicht die offizielle Internetseite ihres Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) sei und in betrügerischer Absicht. Sie habe bereits Anzeige erstattet und behalte sich auch juristische Schritte vor. 

 

Der Chef der besagten großen Marketingfirma bestreitet die Vorwürfe und sieht sich selbst als Opfer von Betrug und Rufschädigung und wolle ebenfalls juristische Schritte gegen die Betreiber dieser Seite einleiten, zunächst gegen unbekannt, da nicht klar ist, wer sie wirklich ins Leben rief und betreibt. 

 

Offensichtlich ist jedoch, dass sich jemand in Sahras Namen bereichern und ihr und ihrer Partei bewusst Schaden zufügen wollte

 

Dem BSW wurde bereits lange vor der offiziellen Gründung ein bundesweites Wählerpotenzial von 28% vorausgesagt, von denen laut Umfragen 18-20% definitiv oder sehr wahrscheinlich ihre Stimme dann auch für Sahras Partei abgeben würden. 

 

Insofern ist auch nicht auszuschließen, dass die Kapitalfraktion und der System-Geheimdienst dahinter stecken, aus Angst vor der sozialistischen Wende, um Sahra und ihrer Partei gezielt zu schaden. Das sind allerdings erstmal nur spekulative Gedankengänge unsererseits. Um das noch einmal klarzustellen. 

 

Die IZ als freies investigatives und linksstehendes Medienportal wird jedenfalls dran bleiben und zu gegebener Zeit detailliert berichten, was hier nun Sache ist. 

 

Die offizielle Internetseite des BSW, auf der ab Montag ab 10 Uhr ein Livestream von der BPK, auf der Sahra ihre linken Programmpunkte vorstellt und Fragen von Journalisten und Livestream-Zuschauern beantworten wird, lautet buendnis-sahra-wagenknecht.de