Will Dietmar Bartsch alle Westverbände der Linkspartei von Berlin aus führen ? 

Kugelschreiber mit dem Logo der Linkspartei

 

Dietmar Bartsch warnt vor dem Scheitern der Linken in Hessen.

Alexander Ulrich fragt zurecht, warum Dietmar Bartsch vom Scheitern und nicht vom Erfolg der Westlinken in Hessen ausgeht, die ja im Landtag vertreten ist. 

Der stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Dietmar Bartsch, warnt vor einem Scheitern der Linken bei der hessischen Landtagswahl. "Hessen hat eine herausragende Bedeutung für die Gesamtpartei", sagte er der "Mitteldeutschen Zeitung" (Mittwoch, Online-Ausgabe). "Wenn wir in Hessen nicht in den Landtag kommen, dann müssen wir, was die alten Bundesländer betrifft, einige Fragen noch einmal grundsätzlich stellen und diskutieren."

Die hessische Linke könnte laut Umfragen an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern. Wenn die Partei aus dem hessischen Landtag fliegen würde, wäre sie im Westen nur noch in den Landtagen von Bremen, Hamburg und dem Saarland vertreten – und damit angeblich in keinem westdeutschen Flächenland mehr.

 "Wenn wir in Hessen nicht in den Landtag kommen, dann müssen wir, was die alten Bundesländer betrifft, einige Fragen noch einmal grundsätzlich stellen und diskutieren." Die hessische Linke lag in den Umfragen der letzten Monate meist bei vier Prozent, obwohl der Landesverband als für Westverhältnisse stabil und konstruktiv gilt. Flöge die Linke hier aus dem Landtag, wäre sie im Westen nur noch in den Landtagen von Bremen, Hamburg und dem Saarland vertreten - und damit in keinem westdeutschen Flächenland.

Die Aussage von Dietmar Bartsch ist allerdings sachlich falsch, da Saarland sehrwohl ein Flächenland im Westen ist und  kein Stadtstaat wie Bremen und Hamburg. Vielleicht irrt sich aber hier auch der Redakteur der MZ.

Die Spitze der Linken ist zudem deshalb alarmiert, weil die bayerische Linke von einem zuvor ohnehin schon recht niedrigen Niveau von 4,4 Prozent im Jahr 2009 bei der zurückliegenden Landtagswahl noch einmal 2,3 Prozentpunkte einbüßte. Schließlich wurde bekannt, dass die Berliner Linken-Führung den Landesverband Rheinland-Pfalz unter Aufsicht gestellt hat, weil dieser praktisch pleite und überdies vollkommen zerstritten ist. Der Verband hat vier Vorsitzende; zwei Vorsitzende kämpfen demnach gegen die anderen zwei. Die rheinland-pfälzische Linke zeichne sich durch klassisches "Sektenverhalten" aus, heißt es. Sie sei politisch unfähig und könne auch nicht mit Geld umgehen.

Damit ist wohl eher gemeint, dass die Ostlinke es kritisch sieht, dass große Teile der Westlinken den Kurs der unbedingten Anbiederei an die SPD grundsätzlich nicht mitmachen wollen, der auch in den Abgrund und in die Bedeutungslosigkeit führt. . 

.Dietmar Bartsch hat auch seine Defizite . Aber das ist ein weites Feld. Nur soviel . Rechtsreformismus und Anbiederung an die SPD ist genauso falsch wie Linksssektierertum. Man denke da nur an Kampagnen gegen Oskar Lafontaine oder das rot rote Bündnis in Berlin 2001, wo er maßgeblich die Partei mitbestimmte . Rot Rot hatte in Berlin auch wegen Mittragen neoliberaler SPD Politik nach 10 Jahren bis 2011 zur Halbierung der Wählerstimmen von 21 Prozent auf 11 Prozent in der Hochburg Berlin geführt. Beispielsweise hatte die Linke Wohnungsprivatisierungen des SPD geführten Senats mitgetragen. 

Und plant Dietmar Bartsch die Westverbände zu entmündigen und zukünftig von Berlin aus zu führen . Buchhalterisch und vielleicht sogar politisch ?  Dann wäre die Spaltung der Linkspartei vorprogrammiert, die auf jeden Fall verhindert werden sollte.