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Die Weltwirtschaft stürzt ab - Crash in Raten

Die Weltwirtschaft stürzt ab  - scheibchenweise - aber mit eindeutiger Fallrichtung

Während  seit Silvester mit der Köln-Berichterstattung und dem Flüchtlingsthema  als Dauerthema Mainstreammedien von der gigantischen Weltwirtschaftskrise ablenken, vollzieht sich ein Absturz an den Weltbörsen, der nahezu alle Aktienmarktplätze auf  der Welt hart trifft und den Ölpreis ins Bodenlose stürzen lässt. Und auch das gilt als Zeichen für eine sinkende globale Industrieproduktion und für einen Wachstumsstop,  der eine weltweite  Rezession ankündigt.

Zuerst waren in China die  Aktienkurse am Jahresanfang ins Bodenlose gefallen. Der Aktienhandel mußte mehrfach gestoppt werden. Die kommunistische Staatsregierung kaufte Aktien im Millardenbereich und verstaatlichte so fast unbemerkt weite Teile der chinesischen Volkswirtschaft.

Aber auch diese Rettung der kapitalistische Weltwirtschaft ausgerechnet durch eine kommunistische Partei, konnte die Märkte nicht nachhaltig  beruhigen .

Seit Dezember hat der deutsche Aktienindex gemessen an den Höchstkursen im Dezember 2015 fast 30  % an Wert verloren - und zwar über die Breite des Marktes.

Jetzt fallen auch Bankwerte europaweit in den Keller. Der Kurs der  Kronjuwels am deutschen Aktienmarkt nämlich die Deutsche Bank- die etliche Insdustriebeteiligungen  hat - ist inzwischen um ca 40 % gesunken.  

Von ca. 12 500 ist der Dax-Aktienkurs-Index jetzt sogar unter der 9000 er Marke gefallen und steht etwa bei 8850 Punkten.  Das entspricht Millardenverlusten im Wert dieser deutschen Top-Firmen.

Wie kam es zu dieser Entwicklung, die nach 2008 auch in einen neuen Finanzcrash im Jahre 2016 münden könnte?

Konzerne wurden durch Kredite gepuscht. Wenn sich heute Unternehmen zu 100 Prozent über Eigenkapital finanzieren, schütteln Analysten den Kopf. Credo ist ja: Die Eigenkapital-Rendite muss man über Fremdkapital hebeln.

Genau dieser Trend hat in eine massive Verschuldung geführt, bei Haushalten, Unternehmen, Banken und letztlich dem Staat. Und natürlich war dieser Run auf Schulden auch verantwortlich für die große Hausse an den Aktienmärkten. Der Finanzsektor hat sich weit von seinen Ursprüngen entfernt. Ursprünglich sollte er Investitionen und den Handel finanzieren. Aber schon Ende der 90er Jahr war das Volumen der reinen Finanzgeschäfte das 100- bis 1000-fache dessen, was die Realwirtschaft gebraucht hätte.

Kredite und Gier trieben den Bullenmarkt für Aktien. An den Schulen wurde dagegen gelehrt: Die Hausse ist eine natürliche Folge der erfolgreichen Unternehmensführung. Deshalb wird es eine böse Überraschung geben, wenn die Kurse auf die Niveaus zum Start der Hausse zurückfallen, was in ähnlichen Situationen immer geschehen ist. Für den Dow-Jones-Index bedeutet das: auf 1000 Punkte. Beim Dax sind das etwa 500 Zähler. Kurz: Weniger als ein Zehntel der heutigen Wert.

Vieles ist kreditfinanziert- auch weil es Kredite auf Nullzins-Niveau gab und die  Geldschwemme dafür sorgte, dass auch viel Geld in den Aktioenmarkt gepumpt wurde. Jetzt könnte die Blase platzen, zumal seit anfang des Jahres in den USA die Zinsen eerstmals wieder angehoben wurden . 

Alternative Medien hatten in den USA ohnehin den Absturz der US-Volkswirtschaft für 2016 angekündigt, während sich etsblieret Ökomnomen im Schönreden und in  unrealsistischen Wachstumsprognosen suhlten.

Deshalb befürchten Analysten wie Malik die Fortsetzung des Finanzmarktkollapses von 2008. Sie sahen ein Wachsen der Wltwirtschaft und vor allem ein Wachsen der Börsenkurse sowie eine Euro-Dollar-Parität.  Tatsächlich erstarkt der Euro momentan aber gegenüber de Dollar. 

Malik prognostisizierte deshalb laut Handelsblatt als einer der wenigen Ökonomen zutreffend:

Ich erwarte eine Fortsetzung des Finanzmarktkollapses. Falls nicht revolutionär neue Methoden eingesetzt werden, wird die Folge wahrscheinlich die größte deflationäre Depression der Geschichte sein. Das bedeutet einen massiven Rückgang der Wirtschaftsleistung und daher auch der Steuereinnahmen. Es folgt eine Kette von Bankenpleiten und Staatsbankrotten. Sicher ist, dass Unternehmer in so einem Umfeld nicht mehr investieren werden. Den Tiefpunkt erwarte ich 2015 oder 2016. Dann wird die Wirtschaftsleistung 30 bis 50 Prozent niedriger sein als heute. Ich erwarte gleichzeitig einen tiefgreifenden Wertewandel, unter anderem wird der neoliberale Egoismus von einem neuen Gemeinsinn abgelöst.

Der Absturz des Ölpreises  zeitweise unter 30 Dollar pro Barrel  (159 l) zeigte dann dem letzten Optimisten, dass die Weltwirtschaft eben doch stockt und die Weltwirtschaftskrise immer wahrscheinlicher wird. Immer noch ergiessen sich viel Börsenspekulanten udn Daytrader in Zweckoptimismus - aber langsam erkennen auch sie , dass die Börsen in diesem Jahr bisher nur eine Richtung kennen und zwar die Richtung Süden nach unten. 

DAX weiter unter Druck: Absturz bis 8.355 Punkte möglich

Der deutsche Aktienmarkt kommt auch am Dienstag nicht zur Ruhe. Die Börse in Tokio holte den Rutsch in Europa mit heftigen Kursverlusten nach. Die guten Vorgaben von den US-Börsen, die sich im späten Handel von ihren Tiefs erholt hatten, rücken in den Hintergrund.

 

Anleger rund um den Globus sorgen sich um die Stabilität des Finanzsektors und um das Wirtschaftswachstum. Der Nikkei-225-Index verlor gestern fast 1.000 Punkte und ging mit einem Minus von 5,4 Prozent aus dem Handel. In Japan sind die Renditen auf zehnjährige Staatsanleihen erstmals unter null Prozent gefallen, die Landeswährung Yen rutschte zum US-Dollar ab.

Die Wall Street hat am Montag ihre beschleunigte Talfahrt im späten Handel deutlich gebremst, aber dennoch klar im Minus geschlossen. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial ging 1,1 Prozent tiefer bei 16.027 Punkten aus dem Handel. Im Verlauf war er jedoch um fast zweieinhalb Prozent abgesackt und bis an die Marke von 15.800 Punkten herangerückt.

Am Montag hatte ein erneuter Ausverkauf am deutschen Aktienmarkt den DAX erstmals seit Oktober 2014 unter 9.000 Punkten schließen lassen. Seit Jahresbeginn hat der damit 16,4 Prozent verloren. Gestern erreichte der Leitindex das nächste charttechnische Ziel seiner Abwärtsbewegung bei 8.950 Punkten.Von diesem Niveau aus, könte eine erste Gegenbewegung starten. Bleibt eine schnelle Rückeroberung der ehemaligen Unterstützung bei 9.325 Punkten aus, muss mit der dynamischen Fortsetzung der Abwärtsbewegung gerechnet werden. Dann würde die nächste Unterstützung erst bei 8.355 Punkten warten


Die Deutsche Bank  hat für das dritte Quartal einen Verlust von 6,2 Milliarden Euro angekündigt.

Das Unternehmen werde auf Vermögenswerte im Privatkundengeschäft und im Investmentbanking rund 5,8 Milliarden Euro abschreiben, kündigte das Institut am Mittwochabend an.

Dazu kommen weitere Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten von 1,2 Milliarden Euro. Der Konzern kündigte zugleich an, die Dividende für dieses Jahr zu reduzieren oder ganz zu streichen.

Die deutschen Banken-Flaggschiffe Deutsche Bank und Commerzbank verloren etwa 10 % ihres Börsenkurses. Die beiden größten deutschen Banken haben seit Jahresbeginn bereits jeweils mehr als 30 Prozent ihrer Marktkapitalisierung verloren. Auf Sicht von 12 Monaten beträgt das Minus jeweils rund 40 Prozent.