Die neuen Strukturen bei Aufstehen - Postboten und geplanter Länderrat -  Andrea Zander berichtet ( Auszug)  

Laut Bericht von Andrea Zander (MV)  in der Gruppe " Aufstehen Stammtisch"

Die ca. 20 Mitglieder des Trägervereins kennt sie namentlich auch nicht selber. An der Videkonferenz beteiligte sie sich einige Male -Teilnehmer der VK kannte sie namentlich nicht.  In Berlin war sie bei Treffen aber noch nicht selber vor Ort. Trotzdem wurde sie als MV Postbote auf Antrag Ende März Mitglied des Trägervereins.

Andrea Zander schreibt:  

1. Welche Aufgaben haben sie  ( als Postboten oder Länderbeauftragte ) aktuell?
Es gibt derzeit drei Aufgaben: 
a. Beantworten von E-Mails, die an die jeweilige Länder-aufstehen-Mailadresse (also z.B. Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) gesendet werden;
b. Aktualisieren der Terminübersicht auf der jeweiligen Länder-aufstehen-Webseite (also z.B. aufstehen.de/mecklenburg-vorpommern);
c. Versenden von Rundschreiben/Newslettern an die Menschen, die sich auf aufstehen.de im jeweiligen Bundesland registriert haben (also z.B. aus Mecklenburg-Vorpommern und Regionen darin).
Diese drei Aufgaben erledigen sie nach bestem Wissen und Gewissen. Dabei haben sie lediglich Zugriff auf die jeweiligen Länderbereiche (also z.B. kann das Postamt Mecklenburg-Vorpommern keinerlei Informationen oder Daten aus Bayern einsehen). Mit „Zugriff“ ist auch gemeint, dass sie keine der Daten „in die Hand“ oder zur eigenständigen Verwendung erhalten, sondern lediglich über bestehende Systeme auf die aufstehen-Datenbank zugreifen dürfen, es gibt also entsprechend des jeweiligen Bundeslandes technisch eingerichtete Zugriffsrechte und nichts darüber hinaus.

2. Welche Befugnisse haben sie aktuell?


Derzeit sind sie lediglich befugt, die unter 1. genannten Aufgaben zu erledigen. Dazu gehört auch, Einladungen zu Gruppentreffen versenden. Da sie aber nicht allwissend sind und die Tätigkeit ehrenamtlich – viele gehen tatsächlich einer regulären Arbeitstätigkeit nach –, können sie nicht jederzeit alle Informationen selbst beschaffen, im Auge behalten und eigenständig koordinieren.

Daher sind sie gerade in Bezug auf die Termine und Einladungen auf die Mithilfe ihrer Mit-Aufsteher in den jeweiligen Bundesländern angewiesen. Wenn also beispielsweise das nächste Treffen der Ortsgruppe Rügen ansteht, dann sollte derjenige, der in Rügen das Treffen organisiert und anschiebt, idealerweise auf sein Postamt zugehen und um Versendung einer Einladung in seinem Umkreis bitten. Noch besser wäre, wenn er einen kurzen Text mit allen wichtigen Eckpunkten vorbereitet: Ort, Zeit, Agenda, Organisatorisches. Dann kann das Postamt das tun, wofür es auch befugt ist, nämlich das aufstehen-Logo und die Fußzeile ergänzen sowie Rechtschreib-/Grammatik-/Ausdrucks-/Datenschutz-Korrekturen (sofern notwendig) vornehmen und die E-Mail für den Versand im jeweiligen PLZ-Gebiet vorbereiten.
Darüber hinaus haben sie derzeit keine Befugnisse. Sahra und Oskar hatten ja mal angekündigt, dass sie sich wünschen würden, dass darüber hinaus auch eine Art Länderrat entsteht. Das würde bedeuten, dass die Postämter mehr Befugnisse bekämen, nämlich sozusagen mit einer Art imperativem Mandat ausgestattet würden, für die Aufsteher in den jeweiligen Bundesländern zu sprechen, um sich so mit den anderen Ländern vernetzen und koordinieren zu können. Das ist aber weder inhaltlich noch technisch bis jetzt organisiert, so dass es zwar Vernetzungsversuche untereinander gibt, nicht aber Befugnisse im Sinne eines Länderrats.

3. Wem gegenüber sind sie verpflichtet?

Zunächst mal sind sie dem Trägerverein, insbesondere dessen Vorstand, gegenüber verpflichtet.

Jeder hat eine Ehrenamtsvereinbarung unterschrieben und gehört damit gewissermaßen als verlängerter Arm zum Trägerverein dazu.

Das ist die ganz klare rechtliche Seite. Gesetzlich gesehen ist der Trägerverein das einzige Rechtssubjekt, das die Sammlungsbewegung hat.

Der Trägerverein ist also zur Unterstützung und Förderung der Sammlungsbewegung da, einen anderen Zweck gibt es nicht. Mal unabhängig von irgendwelchen Interessenkonflikten ist in einem konstruktiven Umfeld das gute Zusammenspiel aller Aufsteher untereinander das Fundament der Bewegung. Alle, die irgendwelche ehrenamtlichen (oder falls Geld im Topf ist auch professionellen) Aufgaben übernehmen, sollten das immer im Sinne der Bewegung tun. Es stellt also keinen Widerspruch dar, wenn Postämter und Trägerverein gut zusammenarbeiten – im Gegenteil, das sollte die Grundlage sein. Auch braucht es hin und wieder einen Entscheidungsträger. Und eine solche Instanz kann wiederum nur ein Gremium sein, das den Überblick über die Gesamtzusammenhänge hat. Auch das ist sinnvollerweise der Trägerverein. Nun kann man darüber streiten, aus welchen Personen sich der Trägerverein vertrauenswürdiger Weise zusammensetzen soll und man kann darüber streiten, ob der Länderrat aus den Personen, die derzeit kommissarische Länderansprechpartner/Briefträger/Postämter sind, bestehen soll. Aber man kann wohl kaum darüber streiten, dass grundsätzlich irgendeine Form von Struktur notwendig ist, um das Große und Ganze zu überblicken und zu koordinieren. 
Darüber hinaus ist jeder Postbote lediglich seinen Aufstehern im jeweiligen Bundesland gegenüber verpflichtet. Ich unterstelle mal, dass jeder Länderansprechpartner/Briefträger/Postbeamte in die Sammlungsbewegung gekommen ist, weil er den Gründungsaufruf unterstützte. Daraus folgt, dass er alles tun wird, um die Bewegung in seinem Bundesland zu fördern und zu vergrößern und alles unterlassen wird, von dem er glaubt, dass es der Bewegung schaden könnte. Er wird also nach seinem besten Wissen und Gewissen handeln und sich Rat bei den anderen Postboten und beim Trägerverein holen, wenn es kniffelige Fragen gibt, die er nicht selbst beantworten kann. Ein Beispiel: Wenn Karl eine E-Mail für eine Einladung zu einem Treffen der aufstehen-Gruppe Güstrow entworfen hat und diese nun an das Postamt sendet, damit im Umkreis von Güstrow alle bei aufstehen.de Registrierten informiert und eingeladen werden, ist der Sachverhalt eindeutig. Der Länderansprechpartner wird Karls Entwurf lediglich in Bezug auf Rechtschreibung/Grammatik/Ausdruck/Datenschutz prüfen, Logo sowie Fußzeile hinzufügen und die entsprechenden PLZ-Gebiete für Güstrow und Umkreis heraussuchen – also den Versand der Rund-Mail soweit vorbereiten, dass sie sofort vom Datenschutzbeauftragten losgeschickt werden kann. Wenn aber Carolin aus Stolpe eine Rundmail mit fragwürdigem Inhalt in ganz M-V verteilen möchte, dann wird der Länderansprechpartner dies an den Trägerverein weiterleiten und um Rat bitten, denn es soll der Bewegung natürlich kein Schaden zugefügt werden.

4. Inwieweit handeln sie nach eigenem „Gutdünken“?
Wie unter 3. geschrieben: überhaupt nicht. Wenn die Situation eindeutig ist – und in den meisten Fällen ist sie das (z.B. Einladung der Gruppe Greifswald), geht die Mail binnen kürzester Zeit raus. Wenn etwas fragwürdig ist, wird der Sachverhalt an den Trägerverein weitergeleitet und um Rat gefragt. Eigenes Gutdünken gab es meines Wissens (noch) nicht. Aus datenschutzrechtlicher Sicht müssen private E-Mail-Adressen entfernt und Webadressen geprüft werden. Aber das ist ebenso ein rechtlicher Standard, wie das Korrigieren von Rechtschreibfehlern oder das Verbessern unglücklicher Ausdrucksversionen ein formeller Standard sind.

5. Sind sie Schnittstelle zwischen Basis und Trägerverein?
Ich schrieb es bereits unter 3. Sahra und Oskar wünschten sich, dass eine Art Länderrat entsteht. Um diesem Wunsch nachzukommen, könnten die Länderansprechpartner/Postämter/Briefträger mehr Befugnisse bekommen, nämlich sozusagen mit einer Art imperativem Mandat ausgestattet werden, für die Aufsteher in den jeweiligen Bundesländern zu sprechen. Dann wäre das ein Schritt in Richtung Schnittstelle zwischen Basis und Trägerverein. Das ist aber weder inhaltlich noch technisch bis jetzt organisiert, so dass es zwar Vernetzungsversuche untereinander gibt, nicht aber Befugnisse im Sinne eines Länderrats. Derzeit besteht die einzige Schnittstelle im Rat-Suchen, wenn Unregelmäßigkeiten auftreten. Ansonsten ist es ein reines Abarbeiten der Aufgaben.

6. Sind sie im Lenkungsteam?
Diese Frage hat Bruno mir explizit so gestellt. Daher schreibe ich sie auch so. Ich weiß nicht, was mit diesem Begriff überhaupt gemeint ist. Nach meinem Kenntnisstand gibt es keine Gruppe, die sich so nennt. Es gibt den Trägerverein mit (vermutlich immer noch) 20 Mitgliedern, davon 2 im Vorstand: Paula und Wolfgang. Und es gibt die Länderansprechpartner/Postämter/Briefträger. Einige Länderansprechpartner/Postämter/Briefträger haben ein Beitrittsgesuch an den Trägerverein geschrieben und wurden, wie die meisten der derzeit im Trägerverein mitwirkenden, am 30.03. aufgenommen. Selbstverständlich versucht der Vorstand des Trägervereins ebenso wie der Datenschutzbeauftragte den Länderansprechpartnern/Postämtern/Briefträgern zur Seite zu stehen.

Und natürlich ist ein Austausch untereinander erwünscht und soll in eine Regelmäßigkeit überführt werden. Das sind meines Erachtens Selbstverständlichkeiten, die nichts mit „Lenkung“ an sich zu tun haben. Sofern die Vernetzung also gegeben und die oftmals verschiedentlich angekündigte Legitimation der kommissarisch Wirkenden erfolgt ist, könnte natürlich überlegt werden, wie man den von Sahra und Oskar gewünschten Länderrat einrichtet. Aber das muss alles erstmal überlegt und diskutiert werden. Auch der Trägerverein hat ja nun mehrfach durch seine Verantwortlichen dargestellt, dass er sich als Dienstleister versteht und eine Infrastruktur für die Bewegung schaffen will. Als solches wäre der Begriff „Lenkung“ wohl nicht korrekt.

7. Gab es nicht Stellenausschreibungen für sie beim Trägerverein?

Ja, wenn man das so nennen möchte. Es gab bereits seit Beginn der Bewegung immer wieder – und kürzlich auch wieder aufgefrischt – Aufrufe, dass Profis und Interessierte, die die Bewegung mit ihrer Arbeit unterstützen möchten, sich beim Trägerverein melden sollen.

Das ist ein wichtiges Anliegen, da natürlich eine Menge ehrenamtlicher Arbeit zu erledigen ist und das nur auf Freiwilligkeit beruhen kann. Auch ich persönlich habe mich seinerzeit freiwillig beim Trägerverein gemeldet und meine Hilfe als Länderansprechpartner/Postamt/Briefträger angeboten, als ich davon hörte, dass der Trägerverein noch Aufsteher sucht, die eine solche Aufgabe übernehmen könnten. Ich habe begründet, dass ich aus der IT komme, mich entsprechend sowohl mit Web-, Mail- und CRM-Systemen auskenne, sowohl Datenschutz- als auch Internet-Marketing-Kenntnisse besitze und auch in M-V die regionale Webseite aufstehen-mv.org mitbetreue, so dass mir die Aufgaben gewissermaßen von Haus aus vertraut sind und ich dies problemlos leisten könnte.

Meine „Bewerbung“ fand Gehör und ich wurde Postamt von M-V. Ich nehme an, dass es anderen ähnlich erging. Und gerade, wenn es um das Internetmarketing für aufstehen geht, werden sicherlich noch viele fleißige Hände gebraucht, so dass die „Stellenausschreibungen“ – ich nenne das jetzt auch mal so, auch wenn es eher ein Unterstützungsaufruf ist – sicherlich weiterhin wichtig sind. Die Aufgaben sind nicht klar umrissen, die Fragen waren eher: Was kannst du? und Wieviel Zeit hast du, dich einzubringen?

8. Warum wurden sie nicht auf aufstehen.de vorgestellt?

Das wurden sie, wenigstens mit Bundesland und Namen. Das reicht nicht? Das kann sein, da hat natürlich wieder jeder eine andere Meinung, wie ausführlich so eine Vorstellung für die Allgemeinheit sein sollte. Auch gab es ja Angebote von aufstehen-TV, ein Videointerview mit jedem Länderansprechpartner/Postamt/Briefträger zu machen. Ich persönlich habe auch schon seit geraumer Zeit vor, das zu machen. Ich stehe auch mit Joachim Schneidereit in Mail-Kontakt (also zumindest haben wir ein paar Mal hin und her gemailt). Ganz ehrlich, ich wünsche mir auch, die von aufstehen-TV angebotene Videokonferenz mit allen Leuten aus M-V, die Lust haben, sich daran zu beteiligen, zu machen. Aber derzeit bin ich sowohl beruflich ausgelastet als auch mit den bereits geplanten aufstehen-Terminen und -Aufgaben gut bestückt.