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Machtkampf gegen Sahra Wagenknecht in der Linksfraktion eskaliert 

Der Machtkampf in der Linksfraktion des Bundestages spitzt sich weiter zu. 

Die Putschisten gehören mitnichten nur dem rechten Reformerflügel des FDS an.  Es geht also nicht nur um übliche Verdächige und permanente Gegenspieler  von Sahra Wagenknecht wie dem Transatlantiker Stefan Liebich, der die "neoliberale" Sozialdemokratisierung der Linkspartei wie kein Zweiter verkörpert. 

Strippenzieher hinter der Kampagne ist Gregor Gysi, der versucht, Wackelkandidaten bis spätestens Januar auf seine Seite zu ziehen und so doch noch eine Mehrheit gegen Sahra Wagenknecht und für deren Sturz als Fraktionsvorsitzende zu schaffen, die es momentan noch nicht gibt.

Gregor Gysi ist als Ex-Fraktionschef im Bundestag inzwischen Vorsitzender der Europäischen Linken und er agiert mehr im Hitergrund. Dabei kann er seinen immer noch mächtigen Einfluß auf die Linksfraktion als Strippenzieher im Hintergrund gut nutzen.  

Ursprünglich hatte sich die Parteichefin Katja Kipping klar gegen Sahra Wagenknecht gestellt. Inzwischen rudert  sie etwas zurück - während Bernd Riexinger sich weiter als Gegenspieler exponiert.

Ein Abgeordneter wie  Thomas Nord aus Brandenburg mit PDS/SED-Vergangenheit droht sogar mit dem Verlassen der Fraktion, falls Wagenknecht nicht abgewählt werden sollte. Gerade in Brandenburg möchte man freie Fahrt für eine systemische Zusammenarbeit der Linkspartei mit der SPD für Posten und Dienstwagen haben, die schon viele Protestwähler in die Arme der AfD getrieben hat. 

Neben dem rechten Flügel gehören auch linke Linke zu den "Putschisten", die sich trotz ihrer antikapitalistischen Position inzwischen klar gegen Wagenknecht positioniert haben.    

Dazu gehört der Antifa-Aktivist Norbert Müller aus Brandenburg genauso wie der Ex Verbündete von Wagenknecht namens Niema Movassat, der sich mit Fragen der "Dritten Welt" und mit Antikolonialismus in der Fraktion beschäftigt und der eigentlich zum linken Flügel der Fraktion zählt. 

Aber auch die stellvertretende Fraktionssprecherin Cornelia Möhring, die für Frauenfragen zuständig ist, gehört zu den bekennenden Opponenten der Fraktionschefin. Auch sie hat  als Mitglied der DKP Jugendorganisatioin SDAJ eine linke und gar marxistische Vergangenheit.

So beteiligen sich leider auch Mitglieder des linken Flügels an der Demontage von Sahra Wagenknecht. 

Sie merken nicht, dass sie von den Rechtsreformern instrumentalisiert werden, die die Linkspartei mit der neoliberal tickenden SPD bedingungslos kompatibel machen wollen.  Der linke und kapitalismuskritische Flügel soll marginalisiert werden und genau deshalb soll Wagenknecht weg. 

Als vorgeschobener Grund gilt beispielsweise die Flüchtlingsfrage und ihre angeblich migrationskritischen Aussagen. 

Dabei sind es insbesondere ihre rechtsreformistischen Gegenspieler, die jede Asylrechtsverschärfung mittragen würden,wenn sie die Möglichkeit zur Regierungsarbeit zusammen mit SPD und Grünen erlangen könnten. Deshalb ist diese Kritik reine Heuchelei.

So hatten die Grünen zuletzt in Jamaika-Verhandlungen mit der CDU  sogar Flüchtlingslager in Afrika, Lager für Migranten in Deutschland und eine Verschärfung der Grenze der EU nach Afrika mitgetragen. Die Verhandlungen scheiterten nur an der FDP. 

Kein Wort der  Kritik dieser Sahra-Kritiker an diesen Grünen und dieser SPD, die das Asylrechtsverschärfungsprogramm der CDU Rechtsopulisten in der Groko selber mittragen.  

Geplant ist von den "Putschisten" eine Interimslösung, die Katja Kipping zur Fraktionschefin macht. Dieser Kandidat soll dann später durch eine Frau ersetzt werden, die dem rechten oder dem zentristischen Kipping Lager zuzuordnen ist.

So soll der Weg für eine bedingungslose Unterordnung der Linkspartei unter die SPD  Vorherrschaft im "linken" Lager vorangetrieben  und die Linkspartei wie in Brandenburg und Thüringen auf SPD-Neoliberalismus-Versteherkurs getrimmt werden.