"Aufstehen" - Sahra Wagenknechts ausserparlamentarische APO-Bewegung stützt sich  auch auf parlamentarische Kräfte aus SPD und Grünen 

Die seit längerem angekündigte neue linke Sammelbewegung nimmt  mit der Beteiligung von Sahra Wagenknecht und der Etablierung einer separaten Plattform und der " aufständischen" Namensfindung jetzt deutlichere  Konturen an.

Der Zusammenschluss um Linke-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht soll am Wochenende unter dem Namen "Aufstehen" an den Start gehen, wie der "Spiegel" berichtet. Am Samstag soll die Website aufstehen.de online gestellt werden.

Wagenknecht sagte dem "Spiegel", Ziel seien "andere politische Mehrheiten und eine neue Regierung mit sozialer Agenda". So werde etwa die SPD weiter schrumpfen, solange sie die Agenda-2010-Politik fortsetze. "Das verringert die Chance auf eine linke Machtoption."

Laut dem Magazin sind neben Unterstützern aus dem Kultur- und Wissenschaftsbereich wie dem Theatermacher Bernd Stegemann und dem Politikwissenschaftler Wolfgang Streeck auch erste aktive Politiker mit dabei.

In ihrer eigenen Partei rief die ebenso umstrittene wie prominente Wagenknecht damit die Befürchtung hervor, die Fraktionsvorsitzende könnte die Linke spalten. Die Parteispitze lehnt das Vorhaben ab.

"Die Idee ist gut. Der Zeitpunkt ist richtig gewählt. Das Bedürfnis nach tief greifender Veränderung ist riesig", heiße es in einem gemeinsamen Gastbeitrag des SPD-Bundestagsabgeordneten Marco Bülow, der Linken-Abgeordneten Sevim Dagdelen und der Grünen-Politikerin Antje Vollmer für den "Spiegel".

Auf die  ausserparlamentarischer Basisbewegung der Neuen Linken Sammlungsbewegung auf Facebook ist Wagenknecht bis her wenig eingegangen. Der Fokus scheint auf parlamentarische Kräfte aus Linkspartei, SPD und Grünen zu liegen, die Bestandteil der politischen Klasse des Landes sind.  Trotzdem versteht sich die Bewegung als APO-Basisbewegung, die  zunächst keine politische Partei werden will. Das sehen aber nicht ale Akteure der verschiedenen linken Sammlungsbewegungen so. 

Auch den vielfach vorgeschlagene Namen " Neue Linke Bewegung"  hat sie wie viele andere Namensvorschläge nicht präferiert. 

Der Name lehnt  sich an die französische  "La Insounise" ( die Aufständischen) von Melenchon in Frankreich an, die  im April 2017 aus der Linkspartei hervorgegangen war und die mit der Kommunistischen  Partei Frankreichs enge Kooperationen eingegangen ist. Sie bildet in Frankreich neben der Linkspartei mittlerweile eine eigene Fraktion in der Nationalversammlung. 

Components of the Left Front[edit]

The Left Party, of which Jean-Luc Mélenchon is a member, is the main political force involved in the movement. Several of its executives are organizing the campaign.

The French Communist Party (PCF) is split on support for the movement. The party's national conference rejected a motion of support for Mélenchon by 55% on 5 November 2016,[37] but party members voted three weeks later in favour of support, by 53.6%.[38] Several executive members of the French Communist Party, including president Pierre Laurent and deputy Marie-George Buffet,[39] have endorsed his candidacy.

In November 2016, Ensemble!, the third component of the Left Front coalition, also announced its support for the movement as 72% of its activists had voted in favour. They had been given the choice of three options: to support Mélenchon and work on a common framework (42% of the votes), to participate more directly in the campaign of La France Insoumise (30%) or to reject "at this stage" any support for Mélenchon (25%).[40]

However, the PCF and Together! have chosen to lead "autonomous campaigns", maintaining their independence from the movement. Both parties print leaflets and posters and organize meetings without being associated with the political decisions of the campaign.[41]

Zu der Ausrichtung dieser neuen Linken gehört laut  Wikipedia: 

Aus­richtung Linkspopulismus
Demokratischer Sozialismus
Ökosozialismus
Republikanismus
Antikapitalismus
Globalisierungskritik
EU-Skepsis
Laizismus

Marco Bülow sprach aber zuletzt von linken Sammelbewegungen, die zusammen arbeiten sollten, So besteht seine separate  Plattform der "Progressiven PSP" wohl vorerst parallel genauso weiter wie die Neue Linke Sammlungsbewegung (NLB) auf Facebook.  

Die neue Bewegung hätte "Anlass, ein Momentum, auch einen Erwartungs- und Hoffnungshorizont". Gleichwohl soll es sich um keine Partei, sondern eine außerparlamentarische Bewegung handeln.

Wagenknecht war zuletzt etwa mit ihren Positionen in der Flüchtlingspolitik innerhalb der Linken auf Druck des reformistischen Kipping-Flügels auf Kritik gestoßen. So hatte sie gerade im Niedriglohnsektor zurecht vor Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt gewarnt.  Die Kritik richtete sich aber gegen den Kapitalismus, der Lohndumping  betreibt und Billigarbeitskräfte gegeneinander ausspielt und nicht wie bei Rechtspopulisten gegen die Flüchtlinge selber.

Der Machtkampf mit den Parteivorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger war auf dem Parteitag im Juni in Leipzig offen eskaliert. Beide Seiten konnten sich nur mit Mühe auf eine Aussprache einigen - allerdings erst im November.