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Fake News: Brutaler Ausländerüberfall auf Bad Hersfeld-Soldaten war frei erfunden 

Aus Angst zu spät zum Dienst zu kommen

Angriff auf zwei Soldaten: Attacke war erfunden - Verletzungen selbst zugefügt

Doch kein realer Tatort: Die beiden Soldaten hatten berichtet, am Mittwochmorgen vergangener Woche in der Straße Eisfeld in der Bad Hersfelder Innenstadt von drei Unbekannten brutal attackiert worden zu sein. Jetzt steht fest, dass es diesen Angriff nie gegeben hat. 

Überraschende Wende im Fall des vermeintlichen Angriffs auf zwei Bundeswehrsoldaten in der Bad Hersfelder Innenstadt. Die Soldaten hatten die Attacke erfunden.

Aktualisiert um 15.19 Uhr - Wie unsere Zeitung auf Nachfrage bei der Polizei erfuhr, hat es den Angriff auf die Soldaten nie gegeben. Weil sie offenbar Angst davor gehabt hätten, dass sie zu spät zum Dienst kommen würden, hätten sie sich die Attacke am Mittwochmorgen in der Straße Eisfeld in der Bad Hersfelder Innenstadt nur ausgedacht. Einer der beiden sei bereits zweimal zu spät zum Dienst erschienen. 

Dass sich das Ganze vermutlich nie ereignet hat, sei das Ergebnis der Ermittlungen des osthessischen Staatsschutzkommissariats, heißt es inzwischen in einer Pressemitteilung der Polizei. 

Die 19-jährigen Männer aus Neuenstein und dem südhessischen Wald-Michelbach haben die Straftat nach bisherigen Erkenntnissen vorgetäuscht, weil sie wegen eines Verkehrsstaus am Mittwochmorgen zu spät zum Dienst erschienen wären. Sie befürchteten nun arbeits- und dienstrechtliche Konsequenzen, erklärt Pressesprecher Christian Stahl. Ihnen sei deshalb die Idee gekommen, den Angriff auf dem Weg zum Dienst vorzutäuschen. 

Die leichten Verletzungen haben sich die beiden jungen Männer vor der Anzeigenerstattung selbst beigebracht. 

Strafrechtlich müssen sie sich nun wegen des Verdachts des Vortäuschens einer Straftat verantworten. (ses/nm)

Getreten, geschlagen, beschimpft? Der vermeintliche Angriff

Auf dem Weg zur Arbeit sei einer der beiden Soldaten von drei Männern als "Hurensohn", "Kindsmörder" und "Nazi" beschimpft worden, hatten die 19-Jährigen gegenüber der Polizei angegeben. Er habe sie zur Rede stellen wollen, dabei hätten die Unbekannten ihm ins Gesicht geschlagen. Er sei zu Boden gegangen, dennoch hätten die Männer weiterhin auf ihn eingetreten. 

Sein Kamerad sei ihm zur Hilfe gekommen und habe ihn weggezogen. Von diesem Vorfall berichtete die Polizei am 26. Juli gegenüber der HNA.

Soldaten gaben auch Personenbeschreibung ab

Auch eine Personenbeschreibung hatten die beiden jungen Männer gegenüber der Polizei abgegeben: Die Angreifer seien zwischen 20 und 30 Jahre alt und schlank gewesen, sie hätten kurze schwarze Haare, stark gebräunte Haut und dunkle Augen gehabt. Auf dem dunklen Pullover des einen wäre ein "Adidas"-Emblem gewesen. Ein südländischer Tätertyp wurde  suggeriert.

Die ARD bzw. der Hessische Rundfunk hat die Fake New ungeprüft publiziert

Zwei Bundeswehrsoldaten sind in Bad Hersfeld von drei Unbekannten angegriffen worden. Ein 19-Jähriger hatte auf seinen Kameraden gewartet, als er unvermittelt attackiert wurde. Als sein Freund ihm zu Hilfe eilte, wurde auch dieser getreten und bespuckt.

Ein 19 Jahre alter Bundeswehrsoldat ist am Mittwochmorgen in Bad Hersfeld von drei Männern angegriffen worden. Der Soldat wartete in Uniform auf einen Kameraden, mit dem er um 6 Uhr gemeinsam zum Dienst fahren wollte.

Auf der Straße traf er auf drei Männer, die ihn mit den Worten "Nazi", "Hurensohn" und "Kindermörder" beleidigten und ihn bespuckten. Kurz darauf schlug ihm einer der Männer unvermittelt ins Gesicht, so dass er zu Boden ging. Am Boden liegend, traten die Angreifer auf den 19-Jährigen ein. In diesem Moment kam sein Kamerad, mit dem er verabredet war, zu Hilfe.

 

Staatsschutz ermittelt

Einer der Angreifer flüchtete sofort, einer schlug dem Helfer mit der Faust in den Rücken, der dritte versuchte, ihm ins Gesicht zu schlagen. Anschließend flüchteten auch diese beiden Männer.

Die Polizei vermutet eine politisch motivierte Tat, so dass nun das Staatsschutzkommissariat in Fulda ermittelt. Die Polizei sucht nach Zeugen des Vorfalls  Die Männer sollen alle zwischen 20 und 30 Jahre alt, 1,75 bis 1,80 Meter groß, schlank und dunkelhaarig gewesen sein.

Sendung: hr-iNFO, 26.07.2018, 14.00 Uhr

Tag 24 berichtete:

Der Mitteilung zufolge war ein 19-Jähriger in Uniform am Mittwochmorgen von drei Männern geschlagen, getreten und bespuckt sowie unter anderem als "Nazi" und "Kindermörder" beschimpft worden.
 
Die Angreifer waren laut Aussagen der Opfer alle zwischen 20 und 30 Jahren alt, trugen Drei-Tage-Bärte und waren schlank mit schwarzen, kurzen Haaren sowie stark gebräunter Haut und dunkelbrauner Augenfarbe. Im Einzelnen wurden die Angreifer des Weiteren wie folgt beschrieben:
 
Täter Nummer eins:
 
zirka 1,80 Meter groß
Er trug eine schwarze Jogginghose und einen schwarzen Pullover mit einem weißen "Adidas"-Emblem auf der Brust
Täter Nummer zwei:
 
ebenfalls zirka 1,80 Meter groß
mit einer schwarzen Jogginghose und einem olivfarbenen Pullover bekleidet
Um den Hals trug er eine goldfarbene Kette mit auffällig großen Gliedern
Täter Nummer drei:
 
zirka 1,75 Metern groß
trug bei der Tatbegehung ein weißes T-Shirt und eine kurze blaue Jogginghose der Marke H & M.
Ein ihm zur Hilfe eilender Kamerad sei ebenfalls von den Tätern attackiert worden, berichteten die Beamten. Die Polizei sucht nun nach Zeugen des Vorfalls, die sich unter den Rufnummern 0661/1050 (Polizei Fulda) und 06621/9320 (Polizei Bad Hersfeld) an die zuständigen Dienststellen wenden können.

Rechtsradikale AfD nahe Medien wie PI hatten den Fall  noch krasser dargestellt 

Mittwochmorgen, gegen 6.00 Uhr hatten zwei Bundeswehrsoldaten im hessischen Bad Hersfeld gewissermaßen Feindkontakt mit der importierten dunklen Buntheit. Ein 19 Jahre alter Soldat war in Uniform unterwegs und hatte auf einen Kameraden gewartet. Auf der Straße traf er auf drei „Männer“, die im Polizeibericht als schwarzhaarig, schlank, mit „stark gebräunter Haut“ und dunkelbraunen Augen beschrieben werden. (Italiener, die zu lange in der Sonne waren?).

Der junge Soldat soll unvermittelt von den etwa 20 und 30 Jahre alten „stark Gebräunten“ mit „drei-Tage-Bärten“, attackiert worden sein. Anfangs bedachten die für unsere Verhältnisse offenbar überdurchschnittlich Pigmentierten den jungen Mann mit Bezeichnungen wie, „Nazi“, „Hurensohn“ und „Kindermörder“ und bespuckten ihn. Danach gab’s Handfestes:

Um sie zur Rede zu stellen, blieb der Geschädigte stehen, woraufhin die Männer ihm unvermittelt ins Gesicht schlugen, so dass er zu Boden ging. Am Boden liegend traten sie auf ihn ein.

Erst als der 19-Jährige schon am Boden lag, sei sein Kamerad eingetroffen, dem es gelungen sei einen der Aggressoren von seinem seinen Freund wegzuziehen. Der Täter habe daraufhin die Flucht ergriffen.

Die beiden anderen waren noch nicht fertig mit den uniformierten Deutschen. Einer der beiden anderen Täter habe versuchte, den Hilfe leistenden ins Gesicht zu schlagen, der andere traf ihn mit der Faust im Rücken, anschließend flüchteten beide.

Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen und die Polizei sucht nun also nach „Männern“ mit „stark gebräunter Haut und dunkelbrauner Augenfarbe“. Da ist die Auswahl ja seit einigen Jahren ziemlich groß in Deutschland.

Auch RTL und dpa  brachte die Fake News

 

Soldaten geschlagen und als "Nazi" beschimpft 

Zwei Bundeswehrsoldaten sind im osthessischen Bad Hersfeld von drei Unbekannten angegriffen worden. Die Polizei vermutet eine politisch motivierte Tat, so dass nun das Staatsschutzkommissariat des Polizeipräsidiums in Fulda ermittelt, wie die Beamten am Donnerstag berichteten. Der Mitteilung zufolge war ein 19-Jähriger in Uniform am Mittwochmorgen von drei Männern geschlagen, getreten und bespuckt sowie unter anderem als "Nazi" und "Kindermörder" beschimpft worden. Ein ihm zur Hilfe eilender Kamerad sei ebenfalls von den Tätern attackiert worden, berichteten die Beamten. Die Polizei sucht nun nach Zeugen des Vorfalls.


Quelle: DPA


(Quelle: rtl.de)