Recht auf Rückkehr - Zionisten erschiessen zwei friedlich demonstrierende Palästinenser

Vor den erwarteten Großprotesten im Grenzgebiet des Gazastreifens ist ein Palästinenser von israelischen Soldaten getötet worden.

Die israelische Armee teilte mit, ein Panzer habe in der Nacht das Feuer auf angeblich Verdächtige eröffnet, die sich im südlichen Teil des Küstengebietes dem Sicherheitszaun genähert hätten.

Tausende Palästinenser werden im Gazastreifen zum "Marsch der Rückkehr" in Richtung der Grenze zu Israel erwartet.

Die regierende Hamas will mit der Aktion ihren Anspruch auf ein Recht auf Rückkehr für palästinensische Flüchtlinge und deren Nachkommen nach Palästina untermauern.

Es sollen auch zahlreiche Zeltlager im Grenzgebiet errichtet werden .Anlass der Proteste sind Feiern zum 70. Jahrestag der Gründung Israels, die als Doppel-Staatsgründung nie vollendet wurde. Das schreiben jedenfalls Mainstreammedien . Tatsächlich geht es um Massenenteignungen von Palästinensern, deren Grundtücke 1976 geraubt wurden. Das war vor 42 Jahren. 

Kurz vor geplanten Massenprotesten im Gazastreifen ist  zudem nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörden ein Palästinenser bei einem Angriff der israelischen Armee getötet worden.

Wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Gaza mitteilte, wurde der 27-jährige Bauer am Freitagmorgen in der Nähe von Chan Junis im Süden des Palästinensergebiets durch israelischen Artilleriebeschuss getötet. Ein weiterer Bauer sei verletzt worden.

Nach Angaben von Augenzeugen hatte der Bauer auf seinem Land nahe der israelischen Grenze nur gearbeitet. Ein Sprecher der israelischen Armee bestätigte den Angriff. Seinen Angaben zufolge hatten sich im Süden des Gazastreifens zwei "Verdächtige" dem Grenzzaun genähert und sich dort "verdächtig verhalten". Ein Panzer habe daher auf die Männer geschossen.

Die Bewohner der Palästinenserenklave sind aufgerufen, sich an einem Marsch zur israelischen Grenze zu beteiligen. Anlass für den Protest ist der sogenannte "Tag des Bodens" am 30. März, der an die gewaltsame Niederschlagung von Protesten arabischer Bauern gegen die Enteignung ihres Landes im Norden Israels im Jahr 1976 erinnert.

Die Palästinenser wollen  auch deshalb entlang der Grenze hunderte Zelte aufstellen, um für ein Rückkehrrecht für palästinensische Flüchtlinge zu demonstrieren.

Die Zelte sollen bis zum 70. Jahrestag der "Nakba" am 15. Mai stehen bleiben. Mit "Nakba" (Katastrophe) bezeichnen die Palästinenser die Flucht und Vertreibung von Palästinensern im Zuge der Gründung des Staates Israel im Jahr 1948.

Für zusätzliche Spannungen sorgt die ebenfalls für Mitte Mai geplante Einweihung der US-Botschaft in Jerusalem. Die Palästinenser betrachten den Ostteil der Stadt als Hauptstadt ihres angestrebten eigenen Staates und sind deshalb über die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump aufgebracht, Jerusalem als Israels Hauptstadt anzuerkennen und die US-Botschaft von Telaviv dorthin zu verlegen.

Nachtrag: Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums wurden 365 Demonstranten durch Tränengas, Gummigeschosse und scharfe Munition verletzt. Fünf Demonstranten sollen erschossen worden sein. Auf Fotos von Nachrichtenagenturen ist zu sehen, wie Verletzte weggetragen werden. Palästinenser sollen in der Nähe des Grenzzaunes Reifen in Brand gesteckt haben und mit Steinen geworfen haben . Diese Eskalation fand aber statt, nachdem ein palästinensischer Bauer bei der Arbeit ud ein Demonstrant grundlos erschossen worden war.en.