50. Jahrestag der USA Massaker an 504 Zivilisten in My Lay 

Vor 50 Jahren verübten US-Truppen im vietnamesischen Dorf My Lai ein Massaker. Dieses ging als eines der blutigsten in die Geschichte der US-Armee ein. Am 16. März 1968 wurden innerhalb weniger Stunden 504 Menschen ermordet, darunter auch sehr viele Kinder.

Tausende Menschen kamen am heutigen Freitag in das kleine Dorf My Lai in Südvietnam, darunter auch Überlebende und amerikanische Veteranen. Sie gedachten des Massakers von vor 50 Jahren. Die Kompanie "Charlie" hatte den Auftrag erhalten, am 16. März 1968 im vietnamesischen Dorf My Lai, welches die Amerikaner Pinkville nannten, gegen marxistische Vietcong-Rebellen anzugehen.

Drei bis vier Stunden dauerte das Töten, Gegenwehr gab es keine. Unter den Getöteten waren mehrheitlich Frauen, Kinder und ältere Männer. Der Provinzvorsteher Dang Ngoc Dung anlässlich der Gedenkveranstaltung: 

My Lai ist ein typischer Fall brutaler Verbrechen, durchgeführt von aggressiven und feindlichen Streitkräften. 

US-Einheit drohte auf eigene Soldaten zu schießen

Einer der Überlebenden, Do Ba, war gerade neun Jahre alt, als die US-Truppen einfielen. Seine Mutter, drei Geschwister und er selbst wurden in einen Graben geworfen. Nur er überlebte verletzt, begraben unter den Toten. Eine US-Einheit, die in einem Helikopter anrückte, stoppte das Massaker. Hugh Thompson, Pilot des Helikopters, zwang die Soldaten, Frauen und Kinder zu verschonen und drohte, dass seine Bordschützen andernfalls auf die eigenen Soldaten feuern würden. Elf Menschen rettete Thompson auf diese Weise das Leben.

Die Einsatzkräfte fanden Do Ba und nahmen ihn mit. "Verurteilt" wurde unterdessen nur einer der Täter. William Calley jr. erhielt als Strafe dreieinhalb Jahre Hausarrest. Damit war das Kapitel absolut unangemesen aufgearbeitet worden - bis heute. 

Erst ein Jahr, nachdem 504 vietnamesische Zivilisten zu den Ereignissen ausgesagt hatten, erfuhr die Öffentlichkeit von dem Verbrechen. Neben dem Morden kam es auch zu  vielen Vergewaltigungen. Das Bekanntwerden des Massakers ließ den Rückhalt für US-Einsätze in Südostasien langsam schwinden.

Gravierender waren die Auswirkungen der My-Lai-Enthüllungen auf die öffentliche Meinung in den USA. Sie trugen nicht nur unmittelbar, sondern auch mittelbar dazu bei, dass der Krieg weiter an Akzeptanz verlor.

Zum Beispiel durch Filme wie den am 12. August 1970 gestarteten Soldier Blue, der die My-Lai-Vorwürfe unter Rückgriff auf das Sand-Creek-Massaker von 1864 vorbringt, bei dem Soldaten die Geschlechtsteile getöteter Cheyenne sammelten und sie über ihre Sattelknäufe und Hüte stülpten.

In Vietnam waren es keine Geschlechtsteile, sondern gesammelte Ohren, mit denen die (allerdings nicht an My Lai beteiligte) Tiger-Einheit Aufsehen erregte.

Direkt in Filmen angesprochen wurden Vietnamkriegsgräuel erst später - zum Beispiel in Francis Ford Coppolas und John MiliusApocalypse Now oder in Oliver Stones Platoon (vgl. Über My Lai und besondere Morde im Krieg).

Dafür wirkt die dauerhafte US-Niederlage des 20. Jahrhunderts, die dem Land ein nationales Trauma bescherte, in Serien wie Fargo bis heute nach. Der Vietnam-Krieg endete im Jahr 1975 und die Amerikaner zogen ab.

Heute regiert wie in China und wie in Nordkorea eine Kommunistische Partei das Land, die eine Re-kolonialisierung des Landes mit aller Kraft verhindern will. 

Trotzdem kam es wie in China z eine gewissen  wirtschaftspolitischen Öffnung des Landes und zu einem Wirtschaftsaufschwung in der Region.