Oxfam : Neo-Feudalismus- 1 % besitzt so viel wie 99 % der Weltbevölkerung 

Die Kluft zwischen Arm und Reich vergrößert sich weiter. Laut einer Studie der Organisation Oxfam liegt in den Händen des reichsten Prozent der Weltbevölkerung mehr Vermögen als die übrigen 99 Prozent besitzen.

Wir leben in einer Oligarchie, die die sogenannte Demokratie immer weriter aushöhlt.

In Deutschland sind vor allem die ehemaligen Volksparteien CDU und SPD für diese Entwicklung verantwortlich, die sich seit ca 70 Jahren die Kanzlerschaft im Lande teilen. 

Die Herrschaft des Großkapitals wird durch Forderung nach Vergesellschaftung von beiden Parteien nicht in Frage gestellt. 

In einem Bericht warnt die Umweltschutz- und Hilfsorganisation  vor steigender Ungleichheit in der Welt, aber auch in Deutschland. Die Kluft zwischen dem reichsten Prozent der Menschheit und der ärmeren Hälfte nehme zu: Neuesten Daten zufolge besitze das reichste Prozent der Menschheit mehr Vermögen als die übrigen 99 Prozent zusammen. "Soziale Ungleichheit ist ein Hemmschuh für die Beseitigung der Armut in der Welt", sagte Jörn Kalinski von Oxfam Deutschland.

Laut der Studie kam das im Jahr 2017 neu erwirtschaftete Vermögen fast ausschließlich den Wohlhabenden zugute. 82 Prozent davon seien an das reichste Prozent der Weltbevölkerung geflossen, heißt es in dem Bericht "Reward Work, not Wealth".

Oxfam-Bericht: Deutschland ist ein "Ungleichland"

Auch hierzulande existiert demnach trotz brummender Konjunktur ein "Ungleichland". Hier verfügten die reichsten 40 Personen über das gleiche Vermögen wie die ärmere Hälfte der Bevölkerung, sagte Oxfam-Expertin Ellen Ehmke.

Ein normaler Arbeitnehmer müsste 157 Jahre arbeiten, um das durchschnittliche Jahreseinkommen eines Dax-Vorstandsvorsitzenden zu erzielen. Ehmke warnte, eine Folge dieser Entwicklung könnten tiefere Risse in der Gesellschaft und eine Untergrabung der Demokratie sein.

Bereits 2017 hatte Oxfam schon auf die real  existierende auf die zunehmende Schieflage hingewiesen.

Die acht reichsten Männer der Welt besaßen im Jahr 2016 zusammengenommen 426 Milliarden US-Dollar und damit mehr als die gesamte ärmere Hälfte der Weltbevölkerung (3,6 Milliarden Menschen mit insgesamt 409 Milliarden US-Dollar). Das geht aus dem Bericht „An Economy for the 99 Percent“ hervor, den die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam zum Auftakt des Weltwirtschaftsforums in Davos vorstellt. Oxfam fordert einen weltweiten Mindeststeuersatz für Konzerne, die Schließung von Steueroasen, Transparenz bei Gewinnen und Steuerzahlungen internationaler Konzerne sowie Steuern auf sehr hohe Einkommen und Vermögen.

Vor einem Jahr hatte Oxfam berechnet, dass das Vermögen der 62 reichsten Personen dem der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung entspreche. Neue Vermögensdaten, insbesondere aus China und Indien, zeigen nun, dass die Ärmeren deutlich weniger Vermögen besitzen als bislang angenommen. Auf Basis dieser neuen Daten zurückgerechnet, wären es im vergangenen Jahr neun Milliardäre gewesen, die das Vermögen der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung aufwiegen.

Der Bericht „An Economy for the 99 Percent“ zeigt weiter, dass das reichste Prozent der Weltbevölkerung 50,8 Prozent des weltweiten Vermögens besitzt – und damit mehr als die restlichen 99 Prozent zusammen. Umgekehrt besitzt die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung nur einen Bruchteil von einem Prozent (0,16%) des weltweiten Vermögens. Zum Vergleich: Wäre das Weltvermögen ein Kleinwagen, gehörte der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung gerade einmal der mitgelieferte Wagenheber. Auch reiche Länder sind von sozialer Ungleichheit betroffen: In Deutschland besitzen 36 Milliardäre so viel Vermögen (297 Milliarden US-Dollar) wie die ärmere Hälfte der Bevölkerung, das reichste Prozent besitzt rund ein Drittel des gesamten Vermögens (31 Prozent; 3,9 Billionen US-Dollar).