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Weltklimakonferenz: 18 Staaten verzichten auf Kohleenergie- Merkel-Deutschland nicht 

Deutschland wird so Europas Klimakiller Nr. 1 

Trotz der Sondierungsgespräche der Merkel  CDU mit den Grünen ist Deutschland nicht bereit in einem Assoziierungsabkommen auf der Weltklimakonferenz im Lande zu verkünden,  zukünftig auf die Kohleförderung zu verzichten. 

Kohleenergie gilt als Haupttreiber der globalen Erwärmung, als Energiequelle, die das meiste Treibhausgas freisetzt. Auf der Weltklimakonferenz in Bonn haben am Donnerstag 18 Staaten gemeinsam erklärt, dass sie in den nächsten Jahren auf Kohleenergie verzichten wollen.

Neben dem Industrieland Großbritannien und Kanada haben sich auch Frankreich, Italien und Dänemark diesem Pakt angeschlossen. 

Aber auch Angola, Belgien, Costa Rica, Fidschi, Finnland,  Luxemburg, Marshallinseln, Mexiko, die Niederlande, Neuseeland, Österreich, Portugal und  die Schweiz haben sich dazu  bereit erklärt.

Ausgerechnet die Merkel CDU, die mit den Grünen über neue Verhandlungen für eien Jamaika- Koalition sondiert, war zu diesem Schritt nicht bereit.  

"Wir hoffen, dass unsere globale Allianz nächstes Jahr auf 50 Mitglieder angewachsen sein wird", sagte Großbritanniens Umweltministerin Claire Perry.

Kanadas Ausstieg soll gelingen, indem Kohlestrom künstlich verteuert wird. Ab nächstem Jahr soll jede Tonne CO2, das aus Kohleverbrennung stammt, pro Jahr um zehn Dollar verteuert werden. Das Land hat ein Emissionslimit eingeführt, das normale Kohlekraftwerke ab 2030 unterbinden soll.

"Ab 2030 sollen nur noch Kraftwerke mit CCS-Technologie betrieben werden können, bei denen das CO2 abgeschieden und gespeichert wird", sagte die kanadische Umweltministerin Catherine McKenna. Manche Kohlekraftwerke könnten auch auf Erdgas umgestellt werden, bei dessen Verbrennung weniger CO2 entsteht.

Die Ankündigung bringt die deutsche Bundesregierung und andere Staaten mit hohem Anteil an Kohleenergie in die Defensive: Deutschlands Strom stammt zu mehr als einem Drittel aus der Verbrennung von Kohle.

"Wir wurden gefragt, ob wir da mitmachen", sagt Bundesumweltministerin Barbara Hendricks. "Ich habe um Verständnis gebeten, dass wir das nicht im Vorgriff auf die nächste Regierung entscheiden können.

Eine billigere Ausrede hat man sich nicht hat einfallen lassen. Wir werden ja sehen, ob Deutschland dem Abkommen beitritt, wenn die nächste Regierung steht und wie die Grünen sich in der Regierung oder der Opposition dazu verhalten werden. 

Um den Weltklimavertrag zu erfüllen, der eine Begrenzung der Erderwärmung auf unter zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter vorsieht, müssten möglichst viele Staaten bis 2030 aus der Kohle aussteigen, heißt es in einer Erklärung des Bündnisses. Der Abschied von der Kohleverstromung sei "einer der wichtigsten Schritte, die Regierungen ergreifen können, um dem Klimawandel zu begegnen."

Bei Umweltgruppen stößt die Initiative auf lobende Reaktionen: "Die heutige Ankündigung ist ein riesiger Schritt", sagt etwa Christoph Schott von Avaaz.