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G20-Nachlese: Rechtsradikale unter den Randalierern 

Während CDU affine Springer Medien wie WELT oder BILD Steine werfende Demonstranten in Venezuela als sexy verherrlichen, wodurch CDU Ideologen die CDU faktisch  zu einer rechtsradikalen Partei machen - wenn Gewaltbefürwortung Ausdruck des Grades der Radikalität bei links und rechts sein soll- verurteilen sie angebliche linke Gewalt auf dem G 20 Gipfel in Hamburg. 

Das ist scheinheilig und verlogen. 

Die CDU selber  verherrlichte auch die Gewalt der Maidan-Faschisten in Kiew oder die Gewalt der Dschihad-Rebellen der FSA in Syrien. Von der Befürwortung illegaler US Angriffskriege seit 1998/2001 ganz abgesehen .

Auch so gesehen ist die CDU eine rechtsradikale Partei. 

Wie die IZ berichtete, gibt es unter Autonomen seit einiger Zeit auch Rechtsradikale nämlich  die sogenammten Nationalen Autonomen und auch als Autonome verkleidete Polizeispitzel - wie seinerzeit in Heiligendam auf dem G 8 Gipfel 2007. Das verschweigen Mainstremmedien in der Regel. 

Jetzt verhärtet sich der Verdacht, dass Rechtsradikale unter den Randalieren in Hamburg waren.

Journalist behauptet: Rechtsradikale unter Randalierern

Unter den Randalierern beim G20-Gipfel in Hamburg seien auch etliche Mitglieder der rechtsradikalen Szene gewesen. Das sagt Andreas Scheffel, Video- und Fotojournalist, im Interview. Er selbst habe mehr als 70 von ihnen zweifelsfrei identifizieren können.

Beim G20-Gipfel in Hamburg sollen unter den Randalierern auch etliche Mitglieder aus der rechtsradikalen Szene gewesen sein.

Bereits in der vergangenen Woche kursierte die Meldung, dass sich auch Rechtsradikale und Hooligans unter den Randalierern bei den G20-Protesten befunden haben sollen. Im SWR-Interview bestätigt der Video- und Fotojournalist Andreas Scheffel aus Göppingen jetzt diese Angaben. Er selbst habe unter den Demonstrierenden zweifelsfrei Rechtsradikale identifizieren können.

Wie haben Sie festgestellt, dass es sich bei einigen Randalierern um Mitglieder aus der rechtsradikalen Szene handelte?

Die Personen konnte ich anhand von eigenen Daten identifizieren, die mir durch meine langjährige Arbeit zur Verfügung stehen. Aus dem Bereich der Demonstrationen oder anderen Veranstaltungen, bei denen ich immer wieder zugegen bin.

Aber diese Personen tragen doch nicht offen irgendwelche rechtsradikalen Zeichen, oder?

Nein, die vermummen sich, sind schwarz gekleidet. Mir sind sie aufgefallen und ich konnte sie über ihre Artikulation, wie sie sich gegeben haben, wie sie gesprochen haben, zuordnen. Ich konnte dann auch verschiedene Leute an Gesichtern erkennen.

Sie recherchieren schon länger in der rechten Szene, kennen viele der Protagonisten. Waren das in Hamburg irgendwelche Mitläufer oder waren da bekannte Gesichter dabei?

Es waren bekannte Gesichter aus der Szene darunter - aber als Foto- und Video-Journalist muss ich natürlich auch deren Persönlichkeitsrecht wahren. Es waren, so viel kann ich sagen, Personenkreise aus Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, aus Sachsen und aus Hessen in Hamburg.

Die Krawalle beim G20-Gipfel werden der Linken-Szene angelastet, organisierten Chaoten, die aus ganz Europa angereist waren. Waren Sie überrascht, dass in Hamburg auch Rechte mit randaliert haben?

Nein, das sieht man immer wieder, dass rechte Gruppierungen sich bei größeren Veranstaltungen versuchen autonom drunter zu mischen. So, dass sie nicht auffallen.

Aber es kommt auch auf den Veranstaltungstyp an. Bei den "normalen" Demonstrationen sind beide Gruppen grundsätzlich aufgegliedert. Also ein Antifa-Block auf der einen Seite und auf der anderen die rechte Gruppe. Normalerweise kann man da sehr genau trennen. Aber in Hamburg wurden die Einfallstraßen, wo es dann zu den Gewaltexzessen gekommen war, meiner Meinung nach von der Polizei offen gelassen - jeder konnte da rein.

Die Sicherheitsbehörden versuchen nach den G20-Krawallen mit Hilfe von Fotos und Filmaufnahmen Randalierer zu identifizieren. Was passiert denn mit ihren Bildern? Haben Sie die den Behörden zur Verfügung gestellt?

Nein. Das ist auch nicht meine Arbeit, sondern die der Justiz. Einen derartigen Aufruf, wie ihn Herr de Maizière gemacht hat, halte ich aus Sicherheits- und datenschutzrechtlichen Gründen allein schon für sehr bedenklich.

Alle Daten, die die mit angeben, die Bilder zur Verfügung stellen, könnten von dritten Personen abgefangen werden. Außerdem könnten Bilder manipuliert sein oder von anderen Veranstaltungen oder aus anderen Szenerien stammen.

Fotografen halten Festnahme bei G20 fest

Fotografen halten eine Festnahme bei den Protesten gegen den G20-Gipfel in Hamburg fest.

Auf ihrer Facebook-Seite beschreiben Sie, wie Sie bedroht werden, wie ernstzunehmend sind diese Drohungen?

Es gab im letzten und auch schon in diesem Jahr mehrfach Anschläge auf mein Haus. Etwa einen Backsteinwurf durchs Küchenfenster - der keinen unerheblichen Schaden angerichtet hat.

Und trotz der Angriffe auf Ihre Person machen Sie weiter?

Natürlich. Auch trotz der jüngsten Todesdrohungen und Aufrufen zum Lynchen inklusive Namen und Adresse auf VKontakte. Das ist ein Netzwerk ähnlich wie Facebook, über das sich viele Personen aus der rechten Szene austauschen.

Haben Sie denn keine Angst?

Man hat natürlich ein mulmiges Gefühl. Aber für mich zählt, dass ich meine Recherche und meine Arbeit auf hochprofessionelle Art und Weise mache. Für mich ist das auch eher ein Ansporn: Es zeigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Nachgeben? Auf gar keinen Fall.

Nachtrag: 

  • Zwei Neonazi-Gruppen geben Beteiligung an G20-Protesten zu
  • Eine äußert Verständnis für Gewalt gegen Polizisten

Die Gewalttäter hätten sich wie Neonazis verhalten, sagte Bundesinnenminister Thomas de Maiziére noch kurz nach den Krawallen in Hamburg am Rande des G20-Gipfels. Gemeint waren damit die vermeintlich linken Randalierer, die laut Versicherungen einen Sachschaden von rund zwölf Millionen Euro versursachten.

Nun wird klar, dass sich tatsächlich Neonazis unter die hauptsächlich eher linken Demonstranten gemischt haben. Thüringen24 liegen exklusiv zwei Bestätigungen von rechtsextremen Gruppen vor, dass ihre Mitglieder sich an den Anti-G20-Protesten beteiligt und zum Teil auch Sympathien für die gewalttätigen Ausschreitungen haben.

Neonazis wollen Thema „Antikapitalismus" besetzen

Laut dem rechtsextremen „Antikapitalistischen Kollektiv" (AKK) hätten „mehrere Gruppen" an den Protesten gegen den G20-Gipfel in Hamburg teilgenommen. Beim AKK handelt es sich laut dem baden-württembergischen Verfassungsschutz um ein Bündnis, „welches ein Sammelbecken für verschiedenste rechtsextremistische Gruppierungen und Einzelpersonen ist".

Besonders aktiv sei es im Themenfeld Antikapitalismus, das die Öffentlichkeit bisher hauptsächlich mit dem Linksextremismus verbunden habe. „Erstmalig ist das AKK nach eigenen Angaben bei den Protesten gegen die Eröffnung des Neubaus der Europäischen Zentralbank im März 2015 in Erscheinung getreten – diese wurden vorrangig von Linksextremisten getragen", teilt der Verfassungsschutz weiter mit.

Wie viele Mitglieder dieser rechten Gruppierung bei den Protesten und Krawallen in Hamburg am Rande des G20-Gipfels dabei waren, ist unklar. Jedoch berichtet ein Journalist im Interview mit dem SWR, dass er „mehr als 70 Mitglieder von rechtsradikalen Organisationen zweifelsfrei identifizieren" konnte. Auch die Hamburger Morgenpost berichtete von rechten Parolen aus Reihen der Randalierer. Das Bündnis hat laut dem Verfassungsschutzbericht von 2016 Ableger in Thüringen, Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Berlin, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen.

Verständnis für Angriffe auf Polizei

Ähnlich wie das „Antikapitalistische Kollektiv" hatte auch die Jugendorganisation der NPD, die „Jungen Nationaldemokraten" (JN), zum Protest gegen den G20-Gipfel aufgerufen. Ein Video zeigt etwa, wie Mitglieder der JN teils vermummt ein Anti-G20-Banner an einer Autobahn anbringen. Zwar bestätigt die JN die Teilnahme an den Protesten, will aber nicht verraten, an welchen Aktionen und Demonstrationen ihre Mitglieder genau teilnahmen.„Aufgrund der derzeitigen Ermittlungen und der massiven Hetze gegen unsere Bewegung, können wir keine detaillierten Informationen zum Ablauf der Proteste und unserer Beteiligung geben. Die Gemengelage lässt es einfach nicht zu, dass wir Aktionen offenlegen können", schreibt die JN auf Anfrage von Thüringen24.

Nur von „militantem Protest" distanziert sich die Jugendorganisation der NPD. Anders sieht das beim AKK aus. Dort distanziert man sich nicht von der Gewalt und schreibt auf Anfrage: „Die meisten unserer Aktivisten verstehen es, wenn man nach Angriffen der Staatsbüttel nicht mehr friedlich bleibt." Auch sei es „in Anbetracht der systemischen Gewalt, eben insbesondere durch die G20 mit verursacht, für mich zumindest verständlich, dass nicht alle nur noch friedlich im vom System gesteckten Rahmen demonstrieren wollten und wollen", schreibt ein Mitglied vom rechtsextremen „Antikapitalistische Kollektiv".

Im Internet warben zuvor verschiedene Organisation auch unter dem Hashtag #77HH. Wofür der Hashtag genau steht, wollten sie nicht verraten, doch vermutlich stehen die Zahlen für den 7. Juli – den Tag, als der Protest eskalierte – und die Buchstaben als Abkürzung für die Hansestadt Hamburg. Auf einem Aufkleber der Rechten gegen den G20-Gipfel wird sogar explizit zur Gewalt aufgerufen und gefordert: "Bezahlbaren Wohnraum schaffen – Bonzenviertel abwerten". Am Freitagmorgen zog eine größere Gruppe Vermummter durch die Elbchaussee und setzte zahlreiche Autos in Brand. Ob unter den vermeintlich Linksextremen auch rechte Randalierer waren, ist unklar.

Die rechtsextreme Gruppe „Nordlichter" aus Schleswig-Holstein teilte zahlreiche Bilder des „Antikapitalistischen Kollektivs" gegen den G20-Gipfel in den sozialen Medien, will aber nicht bei Protesten dabei gewesen sein, da sie sich nicht mit „politischen Gegnern Schulter an Schulter stellen wollen". "Wir haben es bei der Propaganda im Voraus belassen", schreiben sie auf Anfrage von Thüringen24.

Sowohl die JN als auch das AKK fürchten sich nun vor der Strafverfolgung und wollten keine weiteren Details zur Teilnahme an den Protesten wie auch zu den konkreten Aktionen äußern.