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Selbstbeerdigung? Rot-Rot-Grün in Berlin räumt zugunsten eines Finanzspekulanten einen Szene-Kiezladen 

Die Gentrifizierung schreitet in Berlin  besonders in zentralen Staddteilen und Kiez- Vierteln massiv voran.

Die Mietpreise explodieren in zweistelligen m² Preis Bereich.   Die einheimische Bevölkerung wird verdrängt. Besonders in Szenevierteln wie Neukölln und Kreuzberg ist das ein massiver Eingriff in die Sozialstruktur der Stadtviertel. 

Und Rot- Rot- Grün räumt ausgerechnet eine Kiezladen namens Friedel 54  statt ihn ordentlich zu subventionieren.  Das könnte zu einer Selbstbeerdigung von R2G werden. 

Mit der Aktion zugunsten eines Spekulanten hat sich Rot-Rot-Grün so oder so keinen Gefallen getan.

Ausgerechnet einen Kiezladen lässt der Mitte-links Senat in Amtshilfe für den Gerichtsvollzieher durch die Polizei räumen. Ein linker Nachbarschaftsladen, in dem unter anderem eine Küche für alle residierte, in der Gemüse aus Brandenburg verkocht wurde. Ein Laden in dem von Gentrifizierung besonders betroffenen Reuterkiez, der eine kostenlose Mietrechtsberatung anbietet, die nicht an eine Mitgliedschaft in einer Mietervereinigung geknüpft ist.

Alles in allem also eine Initiative, die genau jener Stadtgesellschaft widerspiegelt, für die sich der Mitte-links-Senat, aber vor allem auch die LINKE, einsetzen will.

Den Laden hätte bereits die seinerzeit regierende Große Koalition in Neukölln im vergangenen Jahr retten müssen, wenden Linkspartei-Politiker an dieser Stelle ein und zeigen auf die SPD-Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey. Das mag sein, die Räumung an sich fand jetzt aber unter Rot-Rot-Grün statt. Dass der Senat offensichtlich nicht die Macht und Mittel hat, über solche Projekte, von denen noch einige mehr in der Stadt bedroht sind, die schützende Hand zu halten, ist ein fatales Signal. Und: Mit der in dieser Form praktizierten Räumung beschädigten SPD, LINKE und Grüne auch sich selbst.

 
Fortsetzung folgt 

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