Nestle: Ein durstiger "Schweine"-Weltkonzern klaut den Ärmsten in Afrika das Wasser und gibt dafür Hoffnung und viel virtuelle Liebe

Satire

Virtuelles Wasser für die Welt: Nestlé will Dritte Welt mit Virtuell Reality versorgen

Nestlé steht immer wieder in der Kritik, da der Großkonzern überall auf der Welt Wasserquellen privatisiert und den Menschen das Wasser abgräbt. Um Nestlés Image aufzupolieren, wurde nun ein zukunftsweisendes Video in die Welt gesetzt.

Nicht einmal vor der Dritten Welt schreckt der weltgrößte Lebensmittelkonzern Nestlé zurück und nimmt Menschen, die ohnehin mit Dürren zu kämpfen haben, das Wasser weg. Durch die massive Förderung sinkt der Grundwasserspiegel und Brunnen trocknen aus. Aber vielleicht nicht mehr lange, denn Nestlé will nun Verantwortung übernehmen und vielleicht sehen die Menschen in der Dritten Welt schon bald wieder Brunnen, die vor Wasser überfließen – zumindest virtuell:

Das durfte nicht spurlos an den Medien vorbeigehen und so fragte Sputnik bei den Machern des Satirevideos, Bohemian Browser Ballett, nach.

Wie kam die Idee zum Video über Nestlé auf?

Nestlé pumpt in der Dritten Welt Wasserquellen ab und verkauft das Grundwasser in Plastikflaschen – während die lokale Bevölkerung keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser hat. Berühmt wurde auch eine Äußerung des Nestlé-CEOs, in der er das Menschenrecht auf Wasser in Frage stellt. Wir haben uns gefragt: Was könnte Nestlé machen, um ihr Image zu retten, ohne jedoch ihr Geschäftsmodell ändern zu müssen?

Wieso Virtual Reality?

Virtual Reality ist die Zukunft. Warum Probleme real lösen, wenn es auch virtuell geht?

Wie funktioniert das VR-Konzept von „Nestlé“?

Die bedürftigen Menschen in der Dritten Welt bekommen von Nestlé eine VR-Brille – zu einem fairen Preis, der den Jahreslohn eines lokalen Arbeiters nicht übersteigt. Mit der sind dann alle Vorzüge der Ersten Welt „zum Greifen nah.“ 

Was lässt sich alles über die First World VR-Brille erleben?

Alles, was man in der Ersten Welt erleben kann – sauberes Wasser, Nahrung usw. Haus und Auto kosten aber extra, die kann man als In-App-Käufe erwerben.

Was kann ich als hilfsbereiter Mensch mit der Third World VR-Brille machen?

Ergänzend zur First World Brille, die kostengünstig an Menschen in der Dritten Welt verkauft wird, kann man mit der Third World Reality Brille hier in der Ersten Welt bedürftigen Menschen bequem vom Sofa aus helfen – indem man ihnen virtuelles Wasser und Essen bringt. Die Brille ist zwar nicht ganz günstig, aber das sollte einem der gute Zweck wert sein.

Wie stehen die Menschen aus der Dritten Welt dazu? Gibt es schon Feedback?

Haha, eine lustige Frage. Wer fragt denn schon nach der Meinung der betroffenen Menschen selbst?

Gibt es schon Prominente, die ihre Chance gewittert haben und mit rührenden Videos und Posts Nestlé zur Seite stehen?

Wir hoffen darauf, dass sich Angelina Jolie an dem Projekt beteiligen wird. Aber die ist im Moment wohl zu beschäftigt mit der Trennung von Brad.

Wird Nestlé auch von jemandem unterstützt? Oder gibt es auch andere Unternehmen, die solche Ansätze verfolgen?

Nestlé steht ja nicht alleine da – auch andere Großkonzerne sind in Sachen Wasseraufkaufen in der Dritten Welt aktiv. Wir erwarten nun auch einen harten Kampf um die virtuellen Wasservorräte.

Ist das aufrichtig gemeint oder geht es bei dem Projekt um Nestlés Image?

Wir glauben, dass so eine Brille den Menschen wirklich helfen würde. Sie würden zwar trotzdem verhungern und verdursten, aber zumindest würden sie dabei etwas Schönes sehen.

Was sind so die Zukunftspläne von Nestlé? Gibt es auch weitere Pläne für den Bereich VR?

Virtual Reality ist das Feld der Zukunft, nicht nur für Nestlé. Je schlimmer die wirkliche Welt wird, desto mehr sehnen sich die Menschen nach einer virtuellen Alternative. Eine virtuelle Welt, in der Trump nicht der US-Präsident ist, das wäre sicher ein erfolgreiches Geschäftsmodell.

Hat Nestlé sich schon beim BBB gemeldet? Hat das BBB keine Angst vor einer Klage?

Nestlé hat das Video auf Facebook kommentiert und gesagt „Wir nehmen Menschen in Afrika nicht das Wasser weg.“ Es gibt also gar kein Problem. Da waren wir sehr erleichtert.

Interview: Valentin Raskatov