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Diether Dehm ( Linke MdB): Habe mein leben lang gegen US Vorherrschaft gekämpft

Hat Obama 60 Zivilisten in Al Qaim an der syrisch-irakischen Grenze massakriert?

25 Jahre alleinige Weltmacht: Sind die USA nach dem Zerfall der Sowjetunion 1991 ihrer Rolle gerecht geworden? „Nein“ meinen 69 Prozent der Deutschen in einer Umfrage für Sputnik. „In ihrer Rolle als Weltpolizei habe ich mein ganzes Leben gegen die USA gekämpft“, sagt der Linke-Bundestagsabgeordnete Diether Dehm.

Als unser Redakteur den 66-jährigen fragt, wie er die US-kritische Sicht der Deutschen kommentiere, muss Dehm fast lachen: „Junger Freund, wenn sie mich das fragen, ist die Antwort so etwas von auf der Hand liegend, dass es fasst redundant wäre….“ Dann aber wird der erklärte Pazifist ernst: „Natürlich habe ich mein ganzes Leben gegen die Führungsrolle des Pentagons und des Weißen Hauses in der Welt gekämpft“, erklärt Dehm.
 
Als 17-jähriger habe er in Frankfurt gegen den Vietnamkrieg gekämpft. Als Vorsitzender der sozialistischen Schüler habe er Seite an Seite mit Rudi Dutschke das amerikanische Konsulat besetzt und die Vietkong-Fahne gehisst. „Ich habe das – jetzt kommt auch etwas wie Alters-Starrsinn dazu – bis heute durchgehallten“, sagt der gebürtige Frankfurter.
 
Mit Blick auf die Sputnik-Umfrage sagt er, es sei eine späte Freude, dass viele Leute in Deutschland das auch sehen – „auch wenn ich weiß, dass Leute dabei sind, die das aus rechten und chauvinistischen Gründen sagen“, wirft Dehm ein.
 
Auf der anderen Seite gebe es vieles in den USA, was mit Bruce Springsteen, Bob Dylan, Pete Seeger oder Martin Luther King zusammenhängt, für das Dehm über die Maßen schätze und was „das andere Amerika“ auszeichne, erklärt Dehm, der selber erfolgreicher Komponist und Musiker ist.
 
„Wenn die Menschheit jetzt langsam aufwacht und kapiert, dass Auslandseinsätze der USA bislang immer nur Destabilisierung in die Welt gesetzt haben und auf Kosten der kleinen Leute gingen, dann haben wir viel gewonnen“, resümiert er. Dehm sei allgemein überhaupt kein Freund von Weltpolizei – mit einer Ausnahme:
 
„Ich würde mir eine gemeinschaftliche Zusammenarbeit der USA, Russlands und der EU wünschen, die den Islamischen Staat zurückdrängt.“
Ein gutes Statement von Diether Dehm bis auf die Tatsache, dass er nicht so ganz verstanden hat, dass die Al Kaida und der IS ein reines US Geherimdienstkonstrukt ist, dass zur Legitimierung von Kriegen gegen die islamische welt geschaffen wurde.
 
Wüßte er das, wäre er dem US Imperialismus wohl noch kritischer gegenüber eingestellt.
 
Passend dazu gibt es eine Meldung wonach Obama bis zu 60 Zivilisten auf Marktplätzen u a in Al Qaim an der syrisch-israkischen Grenze massakriert haben soll. Alternativ machen arabische Medien die irakische Regierung für die Luftangriffe verantwortlich. Die irakische regierung kündigte eine Untersuchung an.

Mehr: https://de.sputniknews.com/politik/20161208313693405-dehm-us-konsulat/