Cubanischer Revolutionär Fidel Castro mit 90 Jahren verstorben. R.I.P.

Mutiger Held im Kampf gegen den US Imperialismus - forderte die US Kriegsmaschinerie sogar auf dem eigenen amerikanischen Kontinent  über Jahrzehnte mutig heraus

Hasta Siempre, Commandante!

Er war einer der großen Revolutionäre des 20. Jahrhunderts -  Jetzt ist der Máximo Líder abgetreten. Die Menschen in Kuba trauern.

Kubas Ex-Präsident Fidel Castro ist tot. Der Revolutionsführer, der Kuba 47 Jahre lang regierte, starb am Freitagabend im Alter von 90 Jahren, wie sein Bruder und Staatspräsident Raúl Castro im staatlichen Fernsehen bekanntgab.

Castro trotzte während seiner Regierungszeit zehn US-Präsidenten. Auch nach seinem krankheitsbedingten Rückzug 2006 bestimmte er als Revoluitionöt im Unruhestand m Hintergund die Geschicke der sozialistischen Karibikinsel mit. International wurde Fidel Castro als „Figur von historischer Bedeutung“ und Symbol einer ganzen Ära gewürdigt.

Die Leiche des „Máximo Líder“ soll nach Angaben seines Bruders Raúl verbrannt werden. Das sei der Wunsch von Fidel Castro gewesen. Der kubanische Staatsrat ordnete bis zum 4. Dezember Staatstrauer an, wie die Zeitung „Juventud Rebelde“ am Samstag online berichtete.

Die sterblichen Überreste Castros sollen zunächst am Montag und Dienstag zum monumentalen Denkmal für den Nationalhelden José Martí in Havanna gebracht werden. Dort sollen die Kubaner Abschied von Fidel Castro nehmen können. In Havanna soll am Dienstag zum Abschied von Fidel Castro eine Massenkundgebung auf dem Revolutionsplatz stattfinden. Anschließend soll die Urne mit der Asche in einem viertägigen Trauerzug über verschiedene Ortschaften zur 900 Kilometer von Havanna entfernten Stadt Santiago de Cuba gebracht werden.

So prägte Castro sein Kuba

Geboren wurde Castro am 13. August 1926 in Biran im Osten Kubas.

Schon als Kind empfand er die sozialen Verhältnisse auf der Insel als zutiefst ungerecht. Als junger Rechtsanwalt nahm er den Kampf gegen den Diktator Fulgencio Batista auf. Nach dem gescheiterten Überfall auf die Moncada-Kaserne 1953 und einigen Jahren im Exil landete er Ende 1956 mit rund 80 Mitkämpfern auf Kuba und begann in den Bergen den Guerillakampf. Im Januar 1959 zogen seine Truppen siegreich in Havanna ein.

Mit einer Landreform und der Verstaatlichung von Unternehmen machte sich Castro schnell die USA zum Feind, die die Insel mit einem Handelsembargo belegten. Hilfe fand Kuba bei der Sowjetunion, von der die Insel immer abhängiger wurde. Der Zusammenbruch des Ostblocks stürzte Kuba nach 1990 in eine schwere Wirtschaftskrise, die das kommunistischen System aber allen Unkenrufen zum Trotz überlebte. Der Not gehorchend rangen sich Fidel und sein Bruder Raúl Castro zu begrenzten marktwirtschaftlichen Reformen durch, hielten jedoch am Einparteisystem und an der Dominanz der vergesellschafteten Volksbetriebe und Genossenschaften in Belegschaftseigentum in allen Wirtschaftsbranchen  fest.

Mit seiner Unbeugsamkeit gegenüber Washington fand Castro aber in Lateinamerika auch über das linke Lager hinaus Anerkennung. Als sich der greise Revolutionsführer kurz vor seinem 80. Geburtstag einer schweren Operation unterziehen musste, gab er am 31. Juli 2006 seine Ämter zunächst provisorisch an seinen fünf Jahre jüngeren Burder Raúl ab. Mit der Neukonstituierung des Staatsrats 2008 übernahm Raúl dauerhaft die Führung des Landes.

Die historische Aussöhnung zwischen Kuba und den USA, die in der Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen 2015 und dem Besuch von Präsident Barack Obama in Havanna im März 2016 gipfelte, verfolgte Fidel Castro mit unüberhörbarer Skepsis und mit lautstarker Kritik am US Imperialismus.D

Die linke Fraktionsvorsitzende Sahra Wagenknecht schreibt auf Facebook:

Eine bessere Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung ist möglich! Das war die feste Überzeugung von Fidel Castro. Gestern ist er im Alter von 90 Jahren gestorben. Ich verabschiede mich von ihm mit seinen eigenen Worten: “Ein Kämpfer kann sterben – nicht aber seine Ideen“. Adios, Comandante!

Sahra Wagenknecht, Dietmar Bartsch, LINKE-Frakt.-Vors. zu Fidel Castro's Tod:

"Eine bessere Welt ohne Ausbeutung u. Unterdrückung ist möglich ! Das war die feste Überzeugung von Fidel Castro. Viele junge Menschen sind in den 1960er Jahren vom Enthusiasmus der kubanischen Revolution inspiriert worden, gerade in ihrer Auseinandersetzung mit dem übermächtigen US-Imperium. Die kubanische Revolution befreite Kuba von einer blutigen Diktatur unter Fulgencio Batista, die über 30.000 Menschen getötet hatte. Kuba war zuvor ein Ort, an dem die US-Mafia ein- u. ausging. Großgrundbesitz, oft in Händen von US-Amerikanern, beutete die Landarbeiter maßlos aus. Schwarze waren einem System des Rassismus unterworfen. Nie bekam die Landbevölkerung einen Arzt zu sehen u. die Rate der Analphabeten überstieg die 70 % Es gehört zur großen Leistung von Fidel u. der kubanischen Revolution, Bildung u. Gesundheit kostenlos für die gesamte Bevölkerung bereitzustellen. Trotz aller Krisen, insbesondere nach dem Zusammenbruch des realen Sozialismus, konnte Kuba das kostenlose Bildungs- u. Gesundheits-System aufrechterhalten u. verbessern – u. dies zu einem Zeitpunkt, als in ganz Lateinamerika unter dem Druck des Neoliberalismus die Bereiche Bildung u. Gesundheit privatisiert u. große Teile der Bevölkerung dieser Länder ausgeschlossen wurden. Fidel hatte die Vision eines Kuba, das ökonomisch unabhängig u. sich rasch nach eigenen Maßstäben u. Bedürfnissen entwickeln kann. Viele dieser Pläne konnten nicht eingelöst werden. Dennoch bleibt es richtig: Emanzipation u. Befreiung der Menschen hat die unabdingbare Voraussetzung, sich von der Kontrolle durch imperialistische Großmächte zu befreien. Selbst Fidels Gegner mussten seine standhafte Haltung gegenüber der mächtigen USA anerkennen. Auch wenn Kuba viel Spielraum durch seine enge Anlehnung an die Sowjetunion verlor. Danielle Mitterand, Frau des früheren französischen Präsidenten sagte über ihn: „Aus diesem Mann macht man einen Teufel. Dabei ist er durch u. durch ein Demokrat, der sein Volk liebt u. sein Volk liebt ihn (zitiert in: Neues Deutschland 6.5.1996) Gemeinsam mit den Menschen in Kuba, Lateinamerika u. überall dort, wo die kubanische Befreiungsbewegung einen emotionalen Wert besitzt, gedenken wir nicht unkritisch der großen Leistung dieses Revolutionärs."