CDU Kader Winkler fordert offen Zusammenarbeit mit der rechtspopulistisch-rassistischen AfD

Tabubruch

Damit äussert sich ein Spitzenpolitiker und Europaabgeordneter der CDU in dem Sinne einer Kooperation, wo zusammen wächst, was zusammen gehört.

"Bürgerliche Mehrheit" CDU-Abgeordneter fordert Koalitionen mit AfD

"In Sachsen-Anhalt hätte das schon Sinn gemacht": Mit diesen Worten fordert ein Europaabgeordneter der CDU Bündnisse mit der AfD. Er ist nicht der Erste.

Nur so zusammen mit den Rassisten bzw. Rechtspopulisten können eine bürgerliche Mehrheit gegen eine vermeintlich linke Mehrheit in Deutschland sichergestellt werden.

Der rechtspopulistische  CDU Europaabgeordnete Hermann Winkler hat sich für Koalitionen mit der AfD auf Landes- und Bundesebene ausgesprochen. "Wenn es eine bürgerliche Mehrheit gemeinsam mit der AfD gibt, sollten wir mit ihr koalieren. Sonst steuern wir auf eine linke Republik zu", sagte Winkler der Zeitschrift "Super Illu".


Wenn die SPD Bündnisse mit der Linkspartei eingehe, könne dies die CDU künftig auch mit der AfD. "In Sachsen-Anhalt hätte das schon Sinn gemacht", fügte Winkler mit Blick auf die Landtagswahl vom März hinzu. Der 53-Jährige stammt aus Sachsen und ist Sprecher der ostdeutschen CDU-Abgeordneten im Europaparlament.

Die CDU in Ostdeutschland hat eine kommunistische Vergangenheit. Umso merkwürdiger ist es, dass eine seit über  20 Jahren in Sachsen regierende CDU den Rechtspopulismus und den Rassismus trotz Pegida-Erfahrungen salonfähig machen will.

Winkler ist jedoch nicht der erste Unionsabgeordnete, der für einen Kurswechsel wirbt.

Vor zwei Wochen hatte etwa die sächsische Bundestagsabgeordnete Veronika Bellmann gesagt, die CDU dürfte eine Koalition mit der AfD nicht "für immer und ewig ausschließen". Auch ihre umstrittene Parteifreundin Erika Steinbach äußerte sich bereits entsprechend.

Auchnach den Wahlen in Sachsen-Anhalt hatte der CDU Fraktionsvorsitzende offen eine Kooperation mit der AfD angdacht. Entsprechende Überlegungen gab es auch bei der Berliner CDU auf Bezirksebene. 

Der Europaabgeordnete Winkler schloss sich der AfD-freundlichen Position nun an. Die Grünen-Vorsitzende Simone Peter kritisierte das scharf: "Die Unionsdämme brechen weiter. Ekelhaft", schrieb sie im Kurzmitteilungsdienst Twitter.

Im Streit zwischen seiner Parteichefin, Kanzlerin Angela Merkel, und dem CSU-Chef Horst Seehofer unterstütze Winkler den bayerischen Ministerpräsidenten. "Deutschland kann nicht alle Flüchtlinge dieser Welt aufnehmen. Deswegen gibt es schon eine faktische Obergrenze. Wer das bestreitet, verkennt die Realität", sagte Winkler.