Klatsche für Linkspartei Reformer - Linken-Geschäftsführer Höhn Vorschlag für Rot-Rot-Grün Festlegung fällt im Vorstand durch

Aufstand der Anständigen im Linken-Parteivorstand

Die Linkspartei düpiert ihren Kampagnenleiter für die Bundestagswahl 2017  Matthias Höhn, Bundesgeschäftsführer der Linken, wollte seine Partei auf rot-rot-grünen Koalitionskurs bringen. Doch der Vorstand spielt nicht mit: Nach Medien-Informationen lehnte die Führungsriege Höhns Pläne für den Wahlkampf in seiner letzten Sitzung mehrheitlich ab.

Matthias Höhn hatte auf 18 Seiten eine Strategie für den Wahlkampf ausgearbeitet. In dem Papier plädierte der Parteirealo für ein klares Bekenntnis zur Übernahme von Regierungsverantwortung auf Bundesebene. "Ohne eine Bündnisoption von SPD und Linke wird die Union nicht aus dem Kanzleramt zu verdrängen sein", hieß es darin. "Wir stehen nicht nur bereit, sondern wollen einen Regierungswechsel, um linke Politik durchzusetzen."

Der 44-köpfige Parteivorstand der Linken ließ Höhns Papier in seiner letzten Sitzung allerdings durchfallen. Vertreter des prinzipienfesten Teils der Partei  befanden, man müsse sich schärfer von SPD und Grünen abgrenzen. Sie kritisieren etwa die Zustimmung der SPD zum umstrittenen Freihandelsabkommen Ceta. 

Nach Angaben von Teilnehmern war die Stimmung in der Sitzung turbulent und wild.  Bis Oktober soll nun die Parteispitze ein komplett neues Strategiepapier ausarbeiten.

Nach der Wahl in Berlin, wo SPD, Linke und Grüne eine Regierung bilden könnten, hat die Diskussion über Rot-Rot-Grün wieder Fahrt aufgenommen. Auf Bundesebene käme ein solches Bündnis in den Umfragen derzeit jedoch nur auf knapp über 40 Prozent.