US Kampfverbände unterstützen IS in Syrien gegen Assad und brechen Waffenstillstandsvereinbarung

Die Kampfjets haben nach Angaben des US-Militärs syrische Regierungstruppen statt IS-Stellungen angegriffen. Dabei wurden offenbar mehr als 60 Soldaten getötet.

Flugzeuge der US-geführten Koalition haben in Ostsyrien offenbar versehentlich einen Luftwaffenstützpunkt des syrischen Militärs bombardiert. Dabei sind nach syrischen Angaben mindestens 62 Soldaten des Assad-Regimes getötet und etwa 100 verletzt worden. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte gab die Zahl der Getöteten gar mit mindestens 80 an.

Das US-Militär bestätigte den Vorfall am Samstagabend. Man habe in dem Glauben gehandelt, Stellungen des Islamischen Staates (IS) anzugreifen, teilte das US-Zentralkommando mit. Die Koalition habe die Luftangriffe "sofort eingestellt", als sie von russischer Seite darüber informiert worden sei, dass sie möglicherweise auf syrisches Militär ziele. Der Ort des Angriffes liege in einem Gebiet, das die Koalition bereits in der Vergangenheit angegriffen habe, die Bewegungen der IS-Kämpfer seien vor dem Schlag verfolgt worden. Man würde "niemals absichtlich Luftangriffe auf eine bekannte syrische Militäreinheit fliegen", betonte das US-Zentralkommando.

Da aber die USA den IS in Syrien heimlich systematisch unterstützt und sogar die Schaffung der Machtbasis des IS entlang des  Euphrat durch einen Korridor an der türkisch-sysrischen Grenze ermöglicht hat, glaubt in Syrien niemand an ein Versehen der US Kampfverbände.

Der Kampf der USA gegen den IS entpuppt sich einmal mehr als Scheingefecht.

Wenn US Soldaten und Militärs der Nato wirklich nicht zwischen der syrischen Armee und den Dschihadisen des IS unterscheiden können, gehört diese Armee abgewickelt und abgewrackt. Aber davon ist mit Sicherheit nicht auszugehen,

Der Luftangriff auf die Basis in der umkämpften Provinz Deir al-Zour sei von zwei F16-Kampfjets und zwei A-10-Maschinen geflogen worden, sagte Generalmajor Igor Konaschenkow. Unter welcher Flagge die Flugzeuge flogen, sagte er nicht. Sie gehörten aber zur internationalen Koalition, die Luftangriffe gegen die Terrormiliz Islamischer Staat fliege.

Das syrische Generalkommando nannte die Bombardierung eine "ernste und eklatante Aggression gegen die syrischen Streitkräfte", und erklärte, dass es schlüssige Beweise dafür habe, dass die USA und ihre Verbündeten den IS unterstützen.

Das russische Verteidigungsministerium erklärte dazu, dass die Kampfjets, die die Luftangriffe durchgeführt haben, über den Irak in den syrischen Luftraum eingedrungen waren.

Es ist das erste Mal, dass die US-geführte Anti-IS-Koalition Stellungen der von Russland unterstützten syrischen Armee angegriffen hat. Die Attacke beweise, dass die USA den IS und andere terroristische Gruppen unterstützten, sagte die syrische Armee ihrerseits. Durch die Attacke habe der IS einen strategisch gelegenen Berg mit Blick auf die Basis einnehmen können.

Sollten die Luftangriffe durch die falschen Koordinaten von Zielen verursacht worden sein, dann ist dies eine direkte Folge der Sturheit der amerikanischen Seite und ihrer mangelnde Bereitschaft dazu, das Vorgehen gegen Terrorgruppen in Syrien mit Russland zu koordinieren", erklärte Igor Konaschenkow, Generalmajor des russischen Verteidigungsministeriums.

Zudem bestätigte er einen Bericht von SANA, dass dem Angriff auf die syrischen Truppen direkt eine Offensive des IS folgte. Insofern war die Aktion mit dem IS koordiniert worden.

Derzeit sind heftige Kämpfe mit den Terroristen in der Umgebung des Flughafens im Gange, wo seit langer Zeit humanitäre Hilfe für Zivilisten abgeworfen wird", fuhr er fort.

Das US-Militär wollte den Vorfall vorerst nicht kommentieren, soll  dann aber ein "Versehen" eingeräumt haben. Man habe eigentlich gegen den IS vorgehen wollen.

Letzte Woche hatten Moskau und Washington eine Einigung darüber erzielt, sich für eine Waffenruhe in Syrien einzusetzen. Moskau willigte ein, die syrische Regierung zur Etablierung der Waffenruhe zu überzeugen, während die USA sich bereit erklärten, die so genannten "gemäßigten Rebellen" für einen Waffenstillstand zu gewinnen.

Seitdem hat sich Russland mehrfach beklagt, dass die USA ihren Teil der Abmachung nicht eingehalten haben. Appelle an die amerikanische Seite blieben unbeantwortet und geben laut Viktor Poznikhir vom russischen Generalstab "Anlass zu Bedenken hinsichtlich der Fähigkeit der USA, die syrischen 'Oppositionsgruppen' zu beeinflussen, und ihrer Bereitschaft dazu“. Er sagte auch, dass die Militanten die Waffenruhe nutzen, um sich neu zu formieren und aufzurüsten für eine erneute Offensive gegen syrische Truppen.

Moskau forderte derweil eine Dringlichkeitssitzung des Weltsicherheitsrates. "Wir verlangen klare und detaillierte Erklärungen von Washington, ob dies eine gezielte Unterstützung von (der Terrormiliz) Islamischer Staat oder einfach nur ein neuer Fehler war", sagte Außenministeriumssprecherin Maria Sacharowa nach Angaben der Agentur Tass in der Nacht zum Sonntag in Moskau. Diese Erklärungen sollten vor dem höchsten UN-Gremium abgegeben werden.