Saudis finanzierten 9/11- Attentäter - Zum Dank gibt es grünes Licht für Waffen im Wert von über 1 Milliarde Dollar

Mehr als eine Milliarde Dollar ist der Auftrag wert: Saudi-Arabien will in den USA 153 Panzer, 419 Maschinengewehre und weitere Rüstungsgüter kaufen. Die US-Regierung stimmte dem Export nun zu und lobte die saudische Regierung - trotz der jüngsten UN-Rüge.

Die US-Regierung hat den Export von Panzern und Waffen an Saudi-Arabien im Gesamtwert von 1,15 Milliarden Dollar genehmigt. Die Freigabe umfasst eine Lieferung von 153 Panzern und 419 Maschinengewehren. Hinzu kommen Granatwerfer, gepanzerte Fahrzeuge und Munition. Der saudische König hatte die Exportgenehmigung für das geplante Rüstungsgeschäft beantragt. Der US-Kongress muss nun noch zustimmen. Die Parlamentarier haben 30 Tage Zeit, um den Verkauf zu blockieren - dies geschieht aber nur selten.

Saudi-Arabien sei ein strategischer Partner der USA, der entscheidend zur "politischen Stabilität" und zum wirtschaftlichen Fortschritt in der Golf-Region beitrage, erklärte die für Rüstungsexporte zuständige US-Behörde DSCA in ihrer Mitteilung zur Exportgenehmigung. Das Geschäft trage zur nationalen Sicherheit der USA bei, indem es die Sicherheit eines strategischen Partners in der Region verbessere. Das vorgeschlagene Rüstungsgeschäft verändere zudem nicht das militärische Gleichgewicht in der Region.

Die Vereinten Nationen hatten Saudi-Arabien und seinen Verbündeten im Juni vorgeworfen, bei ihren Luftangriffen im Jemen auch hunderte Kinder getötet zu haben. Verschiedene Menschenrechtsorganisationen hatten anschließend Strafmaßnahmen der UN gegen Saudi-Arabien gefordert.

Kürzlich wurde ein Parlamentspapier in den USA veröffentlicht, dass die Finanzierung der 9/11 Attentäter durch Saudi Arabien beweist.

Geheimdossier: Mitglied der 9/11-Kommission sieht klare Beweise für Verwicklung Saudi-Arabiens.

Für John F. Lehman, einstiges Mitglied der 9/11-Kommission, besteht kein Zweifel: Die amerikanische Regierung verfüge über klare Beweise, dass Saudi-Arabien zu den Unterstützern des Terror-Netzwerkes um Al-Kaida zählt, die die Anschläge am 11. September 2001 in den USA verübt haben.

Lehman, republikanischer Abgeordneter und Navy-Sekretär unter der Reagan-Administration, wurde noch deutlicher: Bei den Unterstützern habe es sich um hochrangige Mitarbeiter der saudischen Regierung gehandelt, sagte Lehman der britischen Zeitung „The Guardian“.

Obamas Regierung wäre nach Lehmans Meinung gut beraten, den 28-seitigen Bericht, der noch immer der Geheimhaltung unterliegt, schnellstens zu veröffentlichen.  Inzwischen erfolgte die Veröffentlichung vor geraumer Zeit. Saudi-Arabien versuchte, die Veröffentlichung des Dossiers unter allen Umständen zu verhindern und drohte damit, US-Wertpapiere in Höhe von 750 Milliarden Dollar zu verkaufen.

Bericht hätte Saudis niemals entlasten dürfen"

„Es gab eine unglaubliche hohe Unterstützung der Attentäter durch saudische Individuen, und einige dieser Personen arbeiteten in der saudischen Regierung“, sagte Lehman der Zeitung. Es sei ein Fehler der Kommission gewesen, nicht eindeutig Stellung zu diesen Inhalten bezogen zu haben. „Der Bericht hätte niemals als Entlastung Saudi-Arabiens interpretiert werden dürfen.“

Die ehemaligen Chefs der 9/11-Kommissions Tom Kean (Republikaner) und Lee Hamilton (Demokraten) rühmen Saudi-Arabien den Angaben des „Guardian“ zufolge weiterhin als „Verbündeten der USA im Kampf gegen den Terrorismus“.

Von der Regierung Saudi-Arabiens sei laut Kean und Hamilton lediglich ein einziges Mitglied in die Anschläge verwickelt – ein ehemaliger Diplomat namens Fahad al-Thumairy, der im saudischen Konsulat in Los Angeles  gearbeitet habe.

Lehman widersprach dieser Darstellung gegenüber dem „Guardian“. Seinen Angaben zufolge habe es „mindestens fünf Mitarbeiter der saudischen Regierung“ gegeben, die ernsthaft in die Anschläge verwickelt seien.

Erschreckend viele Hinweise

„Der Bericht enthält erschreckend viele Hinweise auf ihre Verstrickung“, so der Republikaner weiter. Zudem sei Al-Thumairy anschließend zwar aus den USA ausgewiesen, wegen der Kollaboration mit den Terroristen aber nie angeklagt worden, kritisierte Lehman.

Er wies darauf hin, dass sich die Ermittlungen des als „29 pages“ bekannt gewordenen Berichts auf Mitarbeiter des saudischen Ministeriums für Islamische Angelegenheiten konzentriert hätten. Dieses Ministerium habe den saudischen Diplomaten al-Fahad in Los Angeles finanziell unterstützt und lange unter dem Verdacht gestanden, Verbindungen zu extremistischen Gruppen zu pflegen.